Über Monate hatte die Deutsche Bahn zuletzt mit Streiks durch die GDL zu kämpfen. Das Problem ist längst erledigt – doch Gewerkschaftschef Claus Weselsky meldet sich mit harten Ansagen zurück. Grund sind geplante Entlassungen bei der DB.
GDL-Chef rechnet mit DB ab: „längst traurige Realität“
Die Deutsche Bahn hat richtig viel zu tun. Es gilt, ein Milliardenloch zu stopfen. Gleichzeitig müssen riesige Teile des Schienennetzes, Bahnhöfe und weitere Bahnanlagen saniert werden, was wieder neue Milliarden kostet.
Da muss gespart werden und das soll nach jüngsten Berichten auch die Angestellten treffen. Rund 30.000 Stellen will der Konzern in den nächsten Jahren streichen.
„Ich bin nicht gegen einen Stellenabbau. Aber doch nicht so, wie er jetzt vorgenommen wird“, stellte Weselsky gegenüber der Süddeutschen Zeitung klar (via Tagesspiegel). Laut Bahn-Vorstand sollen die Stellen erst einmal in der Verwaltung gestrichen werden. Doch Weselsky traut dem Braten nicht:
In der Verwaltung nutzt man die natürliche Fluktuation, schiebt ein bisschen rum - aber die wahren Einsparungen finden im operativen Bereich statt. So ist es immer.
Aus der Bahngewerkschaft heißt es, dass künftig am Personal pro Zug gespart werden könnte. Statt wie aktuell fünf Zugbegleiter bei der Fahrt im Fernverkehr dabei zu haben, könnten dann nur zwei Angestellte an Bord sein.
Laut Weselsky wäre das nicht einmal etwas Neues: „Das ist doch längst traurige Realität. Die fahren schon seit Jahren unterbesetzt. Das ist der wahre Grund für die jetzige Rebellion der Leute.“ Zuvor hatte die Süddeutsche interne Chats von DB-Angestellten veröffentlicht, in denen sie mit ihrem Arbeitgeber hart abrechnen.
Weselsky fordert neuen Bahn-Chef
Angesichts der geplanten Massenentlassungen fordert Weselsky vielmehr, dass in der Chefetage der Bahn Posten neu besetzt werden sollten.
Er schlägt außerdem vor, dass die Bahn-Chefs künftig zwangsweise selbst mehr Bahn fahren müssten: „Schon damit sie am eigenen Leibe spüren, wie es um den Betrieb und die Beschäftigten steht“, erklärte er laut Tagesspiegel der Zeitung Welt.
Mit der Sanierung der Riedbahn hat das Mega-Projekt der DB begonnen: