Eigentlich galt der Fortbestand des Deutschland-Tickets als sicher – doch Äußerungen von Friedrich Merz bringen neue Unsicherheit in die Debatte. Die SPD reagiert mit scharfer Kritik und warnt vor einem Vertrauensverlust.
Deutschland-Ticket sorgt erneut für Streit
Obwohl CDU, CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag die Fortführung des Deutschland-Tickets vereinbart haben, stellt Friedrich Merz nun öffentlich die Höhe der Zuschüsse in Frage. In der ARD sagte der CDU-Vorsitzende und designierte Bundeskanzler, die „Vollkosten“ des Tickets lägen bei rund 90 Euro (Quelle: Berliner Kurier). Tatsächlich zahlen die Bürger 58 Euro nach einer Erhöhung zum 1. Januar 2025.
Der Zuschussbedarf stehe daher „auf dem Prüfstand“. Merz nannte das Ticket zwar insgesamt einen Erfolg, verwies aber auch darauf, dass es „bezahlt werden muss“. Die SPD reagierte mit deutlichen Worten (Quelle: Welt).
Laut Isabel Cademartori, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, dürfe das Deutschland-Ticket nicht durch öffentliche Zweifel gefährdet werden. Gerade jetzt sei ein klares politisches Signal wichtig. Je mehr Menschen das Ticket nutzten, desto geringer werde langfristig der Zuschussbedarf. „Das Deutschland-Ticket bleibt, der Preis ist weiterhin attraktiv, diese Koalition steht zu ihrem Vertrag“, so Cademartori.
Der aktuelle Finanzrahmen sieht Zuschüsse von Bund und Ländern in Höhe von jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr vor. Diese Ausgleichszahlungen sollen die Einnahmeverluste der Verkehrsunternehmen abfedern, da viele bisherige Abo-Modelle deutlich teurer waren.
Deutschland-Ticket: 58 Euro bis Ende 2025
Für Pendler und alle, die auf das Deutschland-Ticket setzen, bleibt die zentrale Botschaft: Bis mindestens Ende 2025 gilt der bisherige Preis von 58 Euro. Was danach passiert, hängt stark von den politischen Mehrheiten und den Haushaltsverhandlungen ab. Zwar sieht der Koalitionsvertrag eine „schrittweise und sozialverträgliche“ Erhöhung des Eigenanteils ab 2029 vor, konkrete Zahlen fehlen aber noch.