Deutsche Behörden haben erstmals die Anonymität des Tor-Netzwerks durchbrochen. Spätestens jetzt sollte klar sein, dass auch das Darknet nicht vor dem Zugriff der Justiz sicher ist. Das Tor-Projekt wiegelt ab – das Netzwerk sei weiterhin eine sichere Lösung für anonymes Surfen.
Darknet: Behörden knacken Tor-Anonymität
Strafverfolgungsbehörden in Deutschland ist es gelungen, die Tor-Anonymität auszuhebeln. Durch das Timing von Datenpaketen konnten sie Nutzer identifizieren, die ihre Identität hinter mehrfachen Verschlüsselungen versteckt hatten. Dieser Ansatz habe bereits in konkreten Darknet-Ermittlungen Früchte getragen, heißt es.
Je mehr Knotenpunkte überwacht werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nutzer seine Verbindung über einen der kontrollierten Punkte leitet. Durch die zeitliche Zuordnung einzelner Datenpakete können so selbst verschlüsselte Verbindungen zurückverfolgt werden (Quelle: Tagesschau).
Experten wie Matthias Marx vom Chaos Computer Club warnen vor den Folgen dieser Vorgehensweise. Die Möglichkeit, Tor-Nutzer zu deanonymisieren, könnte nicht nur von Strafverfolgungsbehörden, sondern auch von autoritären Regimen zur Verfolgung von Oppositionellen und Whistleblowern genutzt werden.
Tor-Projekt reagiert auf Sicherheitsbedenken
Die Enthüllungen sind ein schwerer Schlag für das Tor-Projekt. Die Organisation weist darauf hin, dass der Tor-Browser selbst nicht angegriffen wurde und weiterhin sicher sei. Sie räumt jedoch ein, dass Nutzer bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen, um ihre Anonymität zu wahren. Es sei wichtiger denn je, die neueste Version der Software zu verwenden.
Sowohl Nutzer des Tor-Browsers als auch Betreiber von Relay-Servern werden dringend gebeten, ihre Anwendungen regelmäßig zu aktualisieren. Nur so können sie von den neuesten Sicherheitsverbesserungen profitieren und sich vor bekannten Schwachstellen schützen.
Das solltet ihr über Tor und das Darknet wissen: