Neben Telekom und Vodafone hat sich Telefónica/o2 längst als dritter Netzbetreiber und oft günstige Alternative für Handyverträge etabliert. Den Ruf des schlechtesten Netzes hat man abgestreift und gilt nicht mehr als Billig-Anbieter schlechthin. Jetzt verrät Deutschlandchef Markus Haas, auf welche Preisgrenze es ankommt.
o2-Chef: Deutsche haben bei Handyverträgen klare Preisvorstellung
o2 und der Konzern hinter der bekannten Mobilfunkmarke, Telefónica aus Spanien, sind seit Jahren in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Fast genauso lang gelten o2 und vor allem seine Tochtermarken als deutlich günstigere Alternative zur Telekom. Stimmt das immer noch?
Für Deutschlandchef Markus Haas ist klar, dass o2 sich an einem gesunden Preis-Leistungs-Verhältnis messen lassen muss. Das macht der Manager im Podcast „So techt Deutschland“ von n-tv und RTL (bei RTL+ anhören) klar. Ein gut ausgebautes, technisch verlässliches Netz sei da genauso wichtig wie guter Service und vor allem der Preis. „Der Kunde in Deutschland will monatlich im Durchschnitt weniger als zwölf Euro bezahlen“, so Haas.
Damit liegt die Messlatte ziemlich tief. Denn diese Grenze reißt auch o2 selbst mit einem Großteil des Angebots locker. Schon der kleinste Standardtarif o2 Mobile S mit normalerweise 10 GB Datenvolumen landet derzeit bei 19,99 Euro pro Monat im 5G-Netz. Im aktuellen Angebot gibt es allerdings zum gleichen Preis insgesamt 35 GB für die mobile Internetnutzung (bei o2 ansehen). Das Preis-Leistungs-Verhältnis poliert das ordentlich auf.
o2-Chef kritisiert langsamen Wechsel zu 5G
Trotzdem gibt sich Haas selbstkritisch. Die hohen Preise seien oft noch ein Hindernis für Privatkunden. Zur Wahrheit über die Preise von Handyverträgen gehört aber auch, dass Kunden sich nicht blind auf die Anbieter verlassen können. So kritisieren Experten etwa, dass die Angebote oft viel zu viel Datenvolumen enthalten, dass nicht genutzt werde, aber höhere Preise rechtfertigen soll.
Geschäftskunden hingegen hätten das 5G-Netz praktisch nicht auf dem Schirm: „Unsere 5G-Netze sind voll ausgebaut, aber fast leer“, erklärt Haas. Das liege vor allem daran, dass die Industrie, die Firmen bisher nicht auf 5G setzen. Das Potenzial, dass 5G durch schnellere Verbindungen und hohe Datenraten bietet, werde so nicht ausgeschöpft.
Worauf ihr bei der Wahl eures Vertragsmodells achten solltet, verraten wir im Video: