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ÖPNV ausgedünnt: Länder sparen, obwohl Kunden immer mehr bezahlen

Im Nah- und Regionalverkehr fehlt es den Bundesländern an Geld – mit drastischen Folgen. (© IMAGO / IPA Photo)
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Das Interesse am Öffentlichen Nahverkehr ist groß, manchmal zu groß, als dass die Anbieter noch hinterher kommen. Steigen dann auch noch die Kosten – wie zuletzt teils drastisch –, wird es eng. Um zu sparen, planen mehrere Länder jetzt mit Einschnitten beim ÖPNV-Angebot.

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Weniger ÖPNV: Bundesländer machen Ernst

Mehrere Bundesländern planen mit Einschnitten in der ÖPNV-Abdeckung. Während Niedersachsen einen Überprüfung plant, sollen auch Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen planen, das Angebot an Nahverkehrszügen und Busverbindungen zu schrumpfen. Ende 2025 soll es soweit sein.

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Schleswig-Holstein ist schon einen Schritt weiter. Ab Dezember sollen auf Regionalstrecken Verstärkungszüge gestrichen werden. In Randzeiten und an den Wochenenden werden Verbindungen wegfallen (Quelle: dpa via Rheinische Post).

Der Grund ist überall gleich: Es fehlt an Geld. Die Kosten für den ÖPNV sind stark gestiegen. Etwa 13 Prozent höhere Personalkosten im Durchschnitt zwischen 2019 und 2021, aber vor allem auch die Kosten für Kraftstoffe und Energie seien nach Angaben des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mit fast 40 Prozent mehr erheblich gestiegen.

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Die Verkehrsunternehmen müssen sich einerseits aus den Fahrkartenverkäufen finanzieren. Dazu kommen die sogenannten Regionalisierungsmittel des Bundes und nicht selten Unterstützung auf von den jeweiligen Bundesländern. Doch selbst mit steigenden Fahrkartenpreisen – die viele Verkehrsbetriebe bereits durchgesetzt haben – ist der Betrieb offenbar nicht mehr aufrechtzuerhalten.

Deutschlandticket: Lösung und Teil des Problems

Für die ausfallenden Einnahmen und die steigende Auslastung durch das Deutschlandticket bekommen die Länder weitere Ausgleichszahlungen des Bundes. So gesehen sorgt das Fahrkarten-Abo für mehr Geld, aber eben auch für weit mehr Fahrgäste.

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Aus deren Sicht könnte sich das Deutschlandticket – das ebenfalls zum Jahreswechsel teurer wird – aber auch als Lösungsmöglichkeit entpuppen. Wenn die Preise im ÖPNV weiter ansteigen, dürfte sich die günstige Alternative mit deutschlandweiter Gültigkeit oft mehr lohnen als Einzelfahrscheine oder Abos bei den lokalen Verkehrsbetrieben.

Felix Gräber

Schmales ÖPNV-Angebot ist ein Problem

Wenn der ÖPNV zurückgefahren wird, ist das ein Problem. Dabei geht es nicht nur um hohe Kosten, die einen rentablen Betrieb erschweren. Auch der Personalmangel trifft Verkehrsbetriebe an vielen Orten. So gilt bei mir zuhause in der Großstadt seit kurzem ein neuer Fahrplan: Busverbindungen wurden ausgedünnt und das über mehrere Monate. Der Grund: nicht genug Fahrer – ein Trauerspiel.

Ich bin dadurch nicht wirklich eingeschränkt, für einige Nachbarn sieht es mit Sicherheit anders aus. Ich will mir gar nicht vorstellen, was das gleiche Problem auf dem Land für einen massiven Einschnitt im Alltag bedeutet. Spardruck kann ich verstehen. Deswegen das Angebot einzuschränken, kann aber wirklich keine Lösung sein.

Felix Gräber

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