Auch 2024 wird noch der eine oder andere Brief verschickt. Dabei bemerkt man auf einigen Briefumschlägen möglicherweise orangefarbene Striche am rechten, unteren Rand. Was bedeuten diese Linien?
Die Striche sind nicht zufällig oder versehentlich auf dem Briefumschlag gelandet. Stattdessen versteckt sich hier der sogenannte „Zielcode“ der Deutschen Post.
Orangefarbene Strichcodes auf Briefumschlägen
Die Striche werden beim Versandvorgang auf den Briefumschlag gedruckt. Dahinter sind verschiedene Informationen versteckt, zum Beispiel:
- Straße
- Hausnummer
- Postleitzahl
- Der Empfängername ist dort hingegen nicht gespeichert.
- Die Daten sind dabei codiert und können nicht ohne Informationen zur Entschlüsselung einfach ausgelesen werden. Eine Straße in einem bestimmten Ort bekommt dafür etwa eine feste Ziffernfolge zugewiesen.
Beim Versand werden Briefe automatisch sortiert, um möglichst schnell beim Empfänger anzukommen. Die Striche werden von Sortieranlagen benutzt, um die Zielanschrift auszulesen. Beim Lesevorgang wird die vom Absender angegebene Adresse in den Strichcode umgewandelt und rechts unten aufgedruckt.
Der Aufdruck erfolgt in Neonfarbe und ist fluoreszierend, das heißt, sobald der Code angeleuchtet wird, leuchtet der Aufdruck zurück. So kann der Code vom automatischen Sortiersystem leichter erkannt werden.
Zielcode: Dafür sind die orangenen Striche bei Briefen
Der Zielcode wird im Briefzentrum in der Region des Absenders aufgedruckt. Damit wird automatisch die Postleitzahl des Empfängers ermittelt und der Brief zu den weiteren Sendungen für diese Region sortiert. Im Empfängerbereich wird der Code auf dem Brief erneut geprüft und der Brief für die Tour der Briefträgers vorbereitet. Die Deutsche Post nutzt das System bereits seit den 1970er-Jahren.
Habt ihr einen Briefumschlag mit aufgedrucktem Code, solltet ihr ihn nicht wiederverwenden oder zumindest den Code überkleben. Ansonsten lesen die Sortieranlagen möglicherweise die falsche Adresse aus und der Brief kommt nicht beim gewünschten, sondern bei einem früheren Empfänger an. Briefe, die ohne aufgedruckten Code ankommen, ließen sich vermutlich nicht automatisiert bearbeiten. Das betrifft zum Beispiel Sendungen mit unförmigen und bunten Umschlägen sowie besonders dicke Lieferungen. Auch Sendungen, bei denen die Adresse nicht korrekt erkannt werden konnte, werden nicht bedruckt. Solche Sendungen müssen manuell von Mitarbeitern der Deutschen Post bearbeitet werden.