Briefe und Pakete zu versenden wird ab 2025 teurer. Doch die Deutsche Post ist mit der Erhöhung nicht zufrieden, wie eine DHL-Managerin erklärt. Das Porto in Deutschland sei im europäischen Vergleich immer noch zu niedrig.
Deutsche Post: Briefporto soll noch stärker steigen
Die Bundesnetzagentur hat der Deutschen Post eine Preiserhöhung von bis zu 10,48 Prozent für Briefe und 7,2 Prozent für Pakete genehmigt. Das klingt nach einer ordentlichen Erhöhung – ist der Post aber nicht genug. Nikola Hagleitner, Vorständin für das deutsche Post- und Paketgeschäft bei DHL, äußert sich kritisch zur Portoerhöhung. Man habe „mit einer gewissen Verwunderung“ auf die Entscheidung geschaut.
Laut Hagleitner liegt Deutschland beim Briefporto rund 43 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt. Gleichzeitig liege das Land bei den Lohnkosten im Spitzenfeld. Diese Diskrepanz mache es für die Post ziemlich „schwierig, die Kosten zu tragen“ (Quelle: Tagesspiegel)
Jährlich müsse die Post rund eine Milliarde Euro investieren. Das Geld fließe in höhere Löhne, die Dekarbonisierung des Logistiknetzes und den Ausbau des Paketgeschäfts. Zudem sei das Unternehmen gesetzlich verpflichtet, eine nachhaltige Infrastruktur zu schaffen.
Briefporto: Genaue Erhöhung noch unklar
Das ab 2025 geltende Porto für den Standardbrief will die Deutsche Post noch vor Jahresende bekannt geben. Derzeit kostet eine Briefmarke 85 Cent. Es ist davon auszugehen, dass dieser Preis deutlich steigen wird.
Zudem besteht die Möglichkeit, die Erhöhungsspielräume zu kombinieren. Das heißt: Wenn die Post die Preise für Geschäftsbriefe und Pakete weniger stark erhöht, könnte das Porto für Privatbriefe sogar stärker steigen als um 10,48 Prozent.
Die Bundesnetzagentur begründet die genehmigte Preiserhöhung mit der Inflation und dem Rückgang der Sendungsmengen. Tatsächlich wird immer weniger Briefpost verschickt, während die Deutsche Post gleichzeitig eine flächendeckende Grundversorgung sicherstellen muss.
Im Video: So machen sich Paketdienste im Vergleich.