Der Ruf nach einem zentralen Preisvergleich für E-Ladesäulen wird immer lauter, doch das Bundeskartellamt zeigt sich skeptisch. Behördenchef Andreas Mundt warnt vor möglichen Preisabsprachen, die eine solche Transparenz erleichtern könnte. Bei Benzin sei das anders.
Kartellamt: Preisabsprachen an Ladesäulen befürchtet
Während für Verbrennerfahrer die Benzinpreise seit 2013 zentral erfasst werden und damit Vergleichs-Apps möglich sind, lehnt das Bundeskartellamt eine ähnliche Lösung für E-Ladesäulen ab.
„Bei Ladesäulen befürchte ich, dass eine zentrale Erfassung und Veröffentlichung aller Preise es den Anbietern erleichtern könnte, ihre Preise aufeinander abzustimmen“, sagt der Kartellamts-Chef Andreas Mundt (Quelle: Spiegel). Bei herkömmlichen Kraftstoffen sei die Gefahr geringer, weil sich die Mineralölkonzerne schon vor der Markttransparenzstelle gegenseitig beobachtet hätten.
Gleichzeitig weist Mundt darauf hin, wie wichtig der Wettbewerb auf dem Markt für Ladesäulen ist. Viele Kommunen vergeben die Standorte jedoch bevorzugt an ihre Stadtwerke oder an einen einzigen Anbieter. Dadurch haben die Kunden oft keine echte Wahl, was sich auf die Preise auswirkt und auch noch die Akzeptanz von Elektroautos behindert.
Zwischenzeitlich hohe Strompreise, die im Winter 2024/2025 durch einen reduzierten Kraftwerkspark verstärkt werden, stellen eine zusätzliche Belastung dar. Mundt kündigt an, die Preisbildung auf den Strommärkten genau zu beobachten, um mögliche Fehlentwicklungen zu erkennen. Der Schlüssel zu besseren Konditionen für E-Autofahrer liege aber generell in einer größeren Anbietervielfalt.
Ladesäulen: E-Auto-Fahrer müssen aufpassen
Ein zentraler Preisvergleich für Ladesäulen in Deutschland bleibt unwahrscheinlich. Für E-Auto-Fahrer heißt das: Augen auf bei der Wahl der Ladestation. Auch spezielle Apps auf dem Smartphone können helfen, um an der Ladesäule nicht zu viel zu bezahlen.
In Zukunft könnte die Ladestation selbst zum Auto fahren: