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Schluss mit DB: Experten fordern Ende der Bahn, wie wir sie kennen

Der Bahn-Konzern sollte in seine Teile aufgespalten werden, meint zumindest der neue Chef der Monopolkommission des Bundes. (© Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben)
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Die Deutsche Bahn sollte zerschlagen werden. So lautet der Rat des neuen Chefs der Monopolkommission des Bundes. Vor allem für die Abspaltung der DB InfraGo hat er einen guten Grund – doch selbst damit soll noch nicht Schluss sein.

Züge privat, Schienen staatlich: Deutsche Bahn soll geteilt werden

Die Monopolkommission des Bundes hat einen neuen Vorsitzenden: Tomasu Duso. Der Ökonom und Experte für Wettbewerbspolitik sieht in der Struktur der Deutschen Bahn einen großen Fehler:

Man sollte die Infrastruktur von allem anderen trennen. Das ist ein natürliches Monopol, für das der Staat zuständig sein muss. Hier muss mehr investiert und besser reguliert werden.
Tomaso Duso, Vorsitzender der Monopolkommission des Bundes
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Die Infrastruktur, das bedeutet bei der Bahn in erster Linie: das Schienennetz. Aber auch Stellwerke und die Bahnhöfe gehören dazu. Die aktuellen Probleme der DB lassen sich nicht zuletzt auch darauf zurückführen, dass über Jahre und Jahrzehnte viel zu wenig in diese Infrastruktur investiert wurde. Inzwischen ist das Schienennetz in die Jahre gekommen, während die Auslastung weiter steigt.

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Für Duso ist es zwar der natürliche Weg, dass der Staat für die Schienen zuständig sei. Sie sollen dem Gemeinwohl dienen und daher nicht privatwirtschaftlich organisiert sein. Das gilt aber nicht für die Züge, die darauf fahren: „Den eigentlichen Betrieb der Züge dagegen könnte man eventuell privatisieren“, erklärt er (Quelle: Süddeutsche Zeitung via n-tv).

So könne außerdem dafür gesorgt werden, den Wettbewerb verschiedener Anbieter zu fördern, die das Schienensystem nutzen. Die Vorschläge der Monopolkommission sind nicht bindend. Das Gremium berät die Bundesregierung unabhängig in Kartell- und Wettbewerbsfragen.

Ohne pünktliche Züge kein Geld

Neben der Neustrukturierung stört sich die Monopolkommission auch an den hohen Boni für Manager, die die Deutsche Bahn bisher zahlt. „Die Bezahlung der Bahn-Manager sollte an pünktliche Züge geknüpft werden“, meint Duso über kurzfristige Bonus-Programme in der Bahn-Chefetage. Langfristige Boni hingegen solle es nur geben, wenn ausreichend in Ausbau und Erhalt der Infrastruktur investiert werde.

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Die Pünktlichkeit bei der Bahn ist offenbar der wichtigste Punkt für den Wirtschaftsexperten. Dafür dürften seiner Ansicht nach auch andere Ziele vernachlässigt werden: „Bei aktuell 60 Prozent Pünktlichkeit der Fernzüge muss man sagen: Die Boni für den Bahnvorstand sollten deutlich niedriger ausfallen. Ein Ziel wie Pünktlichkeit sollte wichtiger sein als andere, zum Beispiel als die Frauenquote im Management.

Die Riedbahn ist eine der wichtigsten Fernverkehrsstrecken in Deutschland – und wird derzeit unter Vollsperrung saniert:

Deutsche Bahn: Die Sanierung der Riedbahn beginnt

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