Inzwischen hat sie bei fast allen Neuwagen Einzug gehalten, ist daher kaum noch aus dem Alltag vieler Autofahrer wegzudenken: die Start-Stopp-Automatik. Der Vorteil der Funktion ist klar, sie soll Sprit und damit Geld sparen. Aber wie viel lässt sich mit der automatischen Motorabschaltung wirklich rausholen?
Start-Stopp-Automatik: Praktisches Spar-Feature oder überflüssiges Extra?
Wer das erste Mal mit einem Auto fährt, das eine Start-Stopp-Automatik an Bord hat, kann an der Ampel schon einen Schreck kriegen: Plötzlich ist der Motor aus! Das ist natürlich genau der Sinn der Funktion, denn bei laufendem Motor geht Sprit verloren – auch wenn ihr gerade nicht fahrt.
Funktioniert alles, wie es soll, tretet ihr einfach die Kupplung beim Schaltwagen oder gebt Gas mit Automatikgetriebe und der Motor erwacht sofort wieder zum Leben. Wie viel Sprit – und damit bares Geld – euch diese Zwischenabschaltung gerade im Stadtverkehr einspart, verrät der ADAC. Nach den Angaben der Experten spart die Start-Stopp-Funktion nämlich je nach Hersteller und Modell zwischen 10 und 15 Prozent eures normalen Spritverbrauchs.
Das kommt in erster Linie innerorts zum Tragen. Über Land oder auf der Autobahn kann die Start-Stopp-Automatik schließlich nur selten greifen – etwa im Stau. Wer viel im städtischen Bereich unterwegs ist, wird diese Ersparnis aber deutlich spüren.
Einem aktuellen Kostenvergleich von Verivox zufolge fielen mit einem Benziner 2024 im Durchschnitt Spritkosten 1.607 Euro an (1,739 Euro pro Liter, 7,7 l Verbrauch, 12.000 km Laufleistung). Die potenzielle Ersparnis einer Start-Stopp-Funktion würde in diesem Fall etwa zwischen 160 und 241 Euro liegen.
Ein ordentliches Minus bei den jährlichen Kosten, besonders da damit kein Komfortverlust einhergeht. Denn die Start-Stopp-Funktion schaltet ausschließlich den Motor ab. Elektrische Verbraucher wie Radio oder Klimaanlage laufen weiter.
Für Diesel-Fahrer ist die Ersparnis wegen der geringeren Preise auch etwas niedriger. Basierend auf den Verivox-Daten kommen sie auf jährliche Spritkosten in Höhe von rund 1.385 Euro. Ihr Sparpotenzial liegt demnach zwischen 138,50 und knapp 208 Euro. Letztlich hängt die genaue Ersparnis immer vom tatsächlichen Verbrauch ab. Hier nutzen wir nur Durchschnittswerte.
ADAC rät: Start-Stopp-Automatik nicht deaktivieren
Wer trotz der Vorteile die Funktion nicht nutzen will, kann die Start-Stopp-Automatik in der Regel über die Fahrzeugeinstellungen deaktivieren oder extra dafür gedachte Zusatzgeräte anschaffen. Durch die Deaktivierung soll Verschleiß entgegengewirkt werden, der Nutzen ist aber zweifelhaft. Der ADAC warnt außerdem aus einem anderen Grund davor, eine Start-Stopp-Funktion nicht zu nutzen, wenn sie vom Hersteller verbaut ist.
Schlimmstenfalls könne das die Betriebserlaubnis aufheben, etwa wenn der Hersteller die Start-Stopp-Funktion bei den Angaben zum Verbrauch berücksichtigt. Das ist zwar schwer nachzuweisen, solltet ihr aber trotzdem nicht riskieren. Im Schadensfall könnte dann auch die Versicherung ein Schlupfloch haben, um sich durch nicht sachgemäße Verwendung aus einer Zahlungspflicht zu befreien (Quelle: t-online).
Übrigens: E-Autos brauchen keine Start-Stopp-Automatik. Elektromotoren verbrauchen anders als Verbrenner keine Energie im Stand, außer für die Bordelektronik. Der Motor selbst zieht im Stillstand aber keinen Strom. Die Start-Stopp-Automatik ist daher eine reine Funktion für Verbrenner.