In Deutschland wird immer mehr Solarstrom produziert – und damit viel Einspeisevergütung kassiert. Der Energieökonom Christof Bauer schlägt nun vor, den Spieß umzudrehen: Solaranlagenbesitzer sollen stattdessen eine Strafe zahlen.
Solar-Einspeisung: Experte fordert Strafzahlungen
Die Einspeisevergütung für Solarstrom entwickelt sich für die Netzbetreiber immer mehr zum finanziellen Albtraum. Die Kosten explodieren und könnten 2024 sogar die 20-Milliarden-Euro-Grenze überschreiten. Wenn die Netzbetreiber diese Summe nicht stemmen können, muss der Staat einspringen.
Der Energieökonom Christof Bauer von der TU Darmstadt malt ein düsteres Bild für die Zukunft. Ohne drastische Einschnitte bei der Solarförderung rechnet er ab 2026 mit jährlichen Kosten von mindestens 30 Milliarden Euro. Der Grund für die Kostensteigerung: Immer mehr Hausbesitzer und Unternehmen speisen überschüssigen Strom ins Netz ein und kassieren dafür die gesetzlich garantierte Vergütung – egal, wie hoch der Strompreis gerade ist.
Um den Geldhahn zuzudrehen, schlägt Bauer eine umstrittene Lösung vor: Solaranlagenbesitzer sollen zur Kasse gebeten werden, wenn sie bei negativen Strompreisen einspeisen. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, bei Stromüberschuss die Einspeisung zu stoppen (Quelle: Frankfurter Rundschau).
Zusätzlich zu den Strafzahlungen fordert Bauer, alle neuen Solaranlagen mit Smart Metern auszustatten. Diese intelligenten Stromzähler könnten Einspeisern bei negativen Strompreisen die Kosten direkt in Rechnung stellen. So könnten Solaranlagenbesitzer flexibler auf die Netzsituation reagieren.
Einspeisevergütung von bis zu 12,73 Cent
Derzeit erhalten Besitzer von kleinen Photovoltaikanlagen bis 10 Kilowatt Peak (kWp) eine Vergütung von 8,03 Cent pro eingespeister Kilowattstunde. Für Anlagen zwischen 10 und 40 kWp liegt der Satz bei 6,95 Cent pro Kilowattstunde. Diese Vergütungen gelten bei Inbetriebnahme der Anlage nach dem 1. August 2024.
Betreiber, die ihren gesamten Solarstrom ins Netz einspeisen, profitieren von einem Volleinspeisebonus. Dadurch erhöht sich die Vergütung für Anlagen bis 10 kWp auf 12,73 Cent pro Kilowattstunde.
Das solltet ihr vor dem Kauf über Balkonkraftwerke wissen: