In Bereich der roten Zahlen kennt man sich bei der Deutschen Bahn inzwischen aus. Ob Einnahmen oder Pünktlichkeit, praktisch überall lässt die Bahn viel zu wünschen übrig. Ein strengerer Sanierungsplan soll das ändern – doch der könnte unschöne Folgen nach sich ziehen.
Wissing wills wissen: Bahn kassiert klare Ansage
Kaum hat die Deutsche Bahn ihr Mammutprojekt begonnen, das überalterte Schienennetz zu sanieren, steht auch schon der nächste Hammer an. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat der DB ein 7-Punkte-Programm aufgegeben. Bei den darin enthaltenen Problemen müsse der Konzern sich dringend verbessern:
- Verbesserung Pünktlichkeit
- Verbesserung der Auslastung von Zügen im Fernverkehr
- Abbau von Doppelstrukturen und Verschlankung
- Investitionen außerhalb der Infrastruktursanierung
- Verbesserung Planungstreue und Prozesseffizienz bei DB InfraGO AG
- Digitalisierung im Betriebsablauf vorantreiben
- Risikomanagement im Klimawandel
Darin enthalten ist offensichtlich der Bereich der Netzsanierung, der bereits läuft. Mit der Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt ist die erste Großbaustelle im Sommer gestartet. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Davon abgesehen will Wissing aber weitere Schwerpunkte setzen:
„Ich fordere von der Bahn ein Sanierungskonzept für die betriebliche Situation, das heißt mehr Effizienz“, so der Minister (Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr/BMDV).
Die Pläne, die die Bahn jetzt entwickeln wird, sollen bis 2027 dafür sorgen, dass der DB-Konzern wieder wirtschaftlich arbeitet: „Wir brauchen nun ein betriebswirtschaftliches Sanierungsprogramm für die Bahn, damit sie pünktlich, zuverlässig und auch wirtschaftlich wird“, so Wissing.
Es sind straffe Vorgaben für die knapp drei Jahre, die der Bahn bleiben, sie umzusetzen. Aber Wissing macht klar: „Es darf die Option nicht geben, dass es nicht klappt.“
Deutsche Bahn: Investitionen vs. Spardruck
Zu den einzelnen Punkten bleiben Wissings Forderungen jedoch vage. Das Ziel wird vorgegeben. Welcher Weg dahin führen soll, bleibt offen.
Zuvor hieß es aus Insiderkreisen, dass die Effizienzkur auch negative Folgen haben könne: So sollen etwa die 30.000 Stellen, die über die kommenden fünf Jahre abgebaut werden sollen, noch nicht ausreichen.
Auch von weniger Zugverbindungen im Fernverkehr war die Rede. Das dementieren allerdings sowohl die Bahn selbst als auch Wissing. Ihm zufolge brauche es eher mehr als weniger Züge.
Mit der Riedbahn ist das große Bauvorhaben der DB gestartet: