Wer sich mit den Farben der Stromkabel beschäftigt, stellt schnell fest, dass sie bei allen Elektroleitungen gleich sind. Wir erklären euch mit welchen Farben ihr bei einem 3- oder 5-adrigen Stromkabel rechnen könnt und wo welche Farbe angeschlossen wird.
Bevor wir euch die Stromkabelfarben erklären, möchten wir darauf hinweisen, dass die Bastelei an Kabeln gefährlich sein kann. Wenn ihr euch vertan habt, fliegt im harmlosesten Fall die Sicherung raus, aber es kann auch zu Verletzungen und Schäden an euren Geräten kommen. Das Hantieren an der Hauselektrik ist Laien bei uns gesetzlich verboten. Ihr dürft also streng genommen nicht einmal einen Lichtschalter wechseln oder eine Lampe anschließen.
Außerdem solltet ihr berücksichtigen, dass wir hier die Farben aktueller, deutscher Stromkabel erläutern. In anderen Ländern sind die Kabel womöglich anders belegt.
Welche Farben gibt es bei Stromkabeln?
- Wenn ihr heute ein Stromkabel im Baumarkt kauft, hat es in der Regel 3 Farben, manchmal auch nur 2. Ihr werdet in jedem Fall auf die Farben Braun und Blau treffen, bei 3-adrigen Kabeln auch noch auf ein gelb-grünes.
- Ist das Kabel – oder Gerät – etwas älter (vor 2003), dann ist das braune Kabel schwarz.
- Kauft ihr ein 5-adriges, dickes Kabel zum Anschluss eines Elektroherdes, dann sind die Leitungen Blau, Gelb-Grün und außerdem Braun, Schwarz und Grau.
Was bedeuten die Farben der Stromkabel?
Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, erinnert sich sicher daran, dass es bei Stromkreisen einen Plus- und einen Minus-Pol gibt. Zumindest stellt es sich beim Gleichstrom so dar. Weil es in einem Wechselstromnetz keine festen „Plus“ und „Minus“ wie in einem Gleichstromnetz gibt, da die Spannung ständig ihre Polarität wechselt, arbeitet man stattdessen mit Phase und Neutralleiter.
In der Hauselektrik werden in der Regel 3 Leiter angeschlossen:
- Es gibt eine „Phase“ (braun, in Schaltplänen auch als „L“ bezeichnet), die den Strom liefert.
- Es gibt einen „Neutralleiter“ (blau, als „N“ bezeichnet), durch den der Strom zurückfließt.
- Und es gibt einen „Schutzleiter“ (gelb-grün, auch „PE“ oder „Erdung“ genannt), der dafür sorgen soll, dass der Strom eines Kurzschlusses harmlos abfließen kann.
Diese Erklärung ist vereinfacht, reicht aber für das Grundverständnis aus.
In 5-adrigen Kabeln findet ihr noch die Farben Schwarz und Grau. Sie werden in Plänen als „L2“ und „L3“ bezeichnet und sind ebenfalls „Hauptleitungen“ – also „Phasen“. Bei einem Elektroherd wird gewissermaßen so viel Strom verbraucht, dass er durch 3 getrennte Phasen zugeführt wird, aber zum Abfluss reicht ein Neutralleiter (blau).
Welche Kabelfarbe wird wo angeschlossen (Plus, Minus, Erde)?
Wenn ihr einen Schuko-Stecker (Schuko = Schutzkontakt, also mit Erdungsleiter) wechseln wollt, ist es im Grunde egal, an welchem Stecker-Pin das braune oder blaue Kabel anschließt. Schließlich ist das von außen nicht zu sehen und ihr könnt nicht kontrollieren, welcher Pin in der Steckdose bei welcher Farbe landet. Nur das Erdungskabel solltet ihr immer am entsprechenden Anschluss verschrauben.
Bei Lichtschaltern ist es ähnlich und das liegt beides einfach daran, dass in unseren Hausleitungen Wechselstrom fließt. Dabei fließt der Strom mal in die eine und mal in die andere Richtung und das wechselt 50-mal in der Sekunde.
Eine ganz wichtige und einfache Regel lautet: „Wenn ihr Kabel miteinander verbindet, dann führt immer die gleichen Farben zueinander.“
Manchmal haben insbesondere Lampen-Kabel nur 2 Adern – in Blau und Braun. Die Stecker (Euro-Stecker) sind dabei dann sehr schmal und haben keine Erdung. Solltet ihr so ein Kabel wechseln oder verlängern, ist es technisch gesehen gleichgültig, welche der zwei Adern ihr wo anschließt.