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Teslas KI-Taxi: Elon Musk lebt in einem Luftschloss auf vier Rädern

Tesla verspricht mit dem Cybercab die Zukunft des autonomen Fahrens, lässt aber viele Fragen offen. (© IMAGO / Pond5 Images)
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Tesla verspricht mit Cybercab und Robovan die Revolution des Personentransports. Doch Elon Musks Zeitplan für autonome Fahrzeuge wirkt wie ein Déjà-vu seiner gescheiterten Versprechen. Können wir diesmal mehr erwarten als heiße Luft?

Ein Kommentar von Claudio Müller

Neue Ankündigungen, alte Versprechen

Elon Musk hat es wieder getan. Auf dem „We, Robot“-Event präsentierte Tesla zwei neue autonome Fahrzeuge: das Cybercab und den Robovan. Das Taxi, ein futuristisches Coupé ohne Lenkrad und Pedale, soll vor 2027 in Produktion gehen und unter 30.000 US-Dollar kosten. Der Robovan verspricht Platz für bis zu 20 Personen. Beide sollen vollständig autonom fahren können.

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Solche Ankündigungen haben wir von Musk schon oft gehört. Seit Jahren verspricht er uns vollautonome Fahrzeuge, die circa „nächstes Jahr“ kommen. Bisher blieb es bei Visionen und halbgaren Lösungen wie dem irreführend benannten "Full Self-Driving"-System, das in Wahrheit weder vollautomatisiert noch sicher ist, wie eine Auswertung der US-Verkehrsbehörde NHTSA in diesem Jahr zeigte (Quelle: NHTSA).

Musks Märchenstunde geht weiter

Nun also ein neuer Anlauf mit dem futuristisch anmutenden Cybercab. Flügeltüren, kein Lenkrad, keine Pedale – das klingt nach Science-Fiction. Doch die technischen Herausforderungen für echtes autonomes Fahren sind enorm. Unzählige Verkehrssituationen müssen zuverlässig gemeistert werden, bei jedem Wetter, Tag und Nacht. Sensoren und KI-Systeme müssen perfekt funktionieren, damit sie, wie Musk verspricht, „Leben retten“ und zehnmal sicherer sind als menschliche Fahrer.

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Das Tesla Cybercab.
So soll das Tesla Cybercab aussehen. (© Tesla)

Vor allem die technische Machbarkeit wirft Fragen auf. Tesla setzt bislang nur auf Kameras als Augen des Autopiloten und verzichtet auf Radar- oder Laser-Sensoren (Lidar), wie sie etwa Waymo und andere Anbieter autonomer Fahrzeuge verwenden. Diese Sensoren sorgen für deutlich mehr Sicherheit, sind aber auch sehr teuer. Wenn Musk den Preis von unter 30.000 Dollar halten will, kommen solche Systeme dort also vermutlich auch nicht zum Einsatz.

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Wie Tesla damit die regulatorischen Hürden überwinden will, hat Musk natürlich auch nicht verraten. Zulassungsverfahren, Sicherheitsstandards, Haftungsfragen – all das muss geklärt werden, bevor die Cybercab-Flotte auf öffentliche Straßen darf.

Musks Zeitplan, vor 2027 mit der Produktion zu beginnen, erscheint vor diesem Hintergrund nicht nur ambitioniert, sondern wie ein ängstliches Pfeifen im Walde. Musk weiß, dass Tesla unter Druck steht. Er braucht eine gute Story, um Käufer und Anleger zu überzeugen. Doch allmählich nutzt sich seine Masche – große Versprechen ohne konkrete Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen – wohl ab. Die Tesla-Aktie hat am Tag nach dem Robo-Event 10 Prozent an Wert verloren.

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