Im TÜV-Report 2025 spielen E-Autos erstmals eine wichtige Rolle. 10 Elektro-Pkw haben es in die Auswertung der HU-Ergebnisse geschafft. Doch ausgerechnet das beliebteste, Teslas Model 3, kommt bei den Experten gar nicht gut weg.
TÜV rechnet ab: Tesla Model 3 auf dem letzten Platz
Die Zahlen sind alarmierend und sollten Tesla-Fans zu denken geben: 14,2 Prozent der geprüften Model 3 fallen bei der ersten Hauptuntersuchung (HU) mit erheblichen Mängeln durch. Damit stellt der TÜV dem Model 3 ein ziemliches Armutszeugnis aus, denn unter 111 getesteten Modellen nach drei Jahren landet der Tesla auf dem letzten Platz. Das gilt auch für die nächste HU nach fünf Jahren.
„Über das schlechte Abschneiden des Model 3 kann auch die hohe Laufleistung nicht hinwegtäuschen“, erklärt Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Die Laufleistung der getesteten Model 3 ist mit 53.000 km in drei Jahren höher als der Durchschnitt bei 42.000 km.
„Neben Mängeln an Bremsen und Achsen treten beim Tesla auch besonders viele Beleuchtungsmängel auf. Das spricht für Defizite bei Service und Wartung“, so Bühler weiter (Quelle: TÜV-Verband). Tesla sei hier auf der einen Seite in der Pflicht und müsse nachbessern. Andererseits müssten auch die Halter mehr auf die Pflege ihres Teslas achten.
Nach dem Model 3 klafft eine große Lücke zum nächst besseren E-Auto im TÜV-Report: Der Renault Zoe landet mit einer Durchfallquote von 8,9 Prozent insgesamt auf Platz 94. Das E-Auto mit den besten Werten bei der HU ist der eGolf von VW mit nur 3,4 Prozent. Auf Platz 2 und 3 landen der Hyundai Kona Elektro (4 Prozent) und der Mini Cooper SE (4,4 Prozent).
E-Autos vs Verbrenner: TÜV macht keine klare Ansage
Was beim TÜV-Report auffällt: Den einen Sieger unter den Antrieben gibt es bei der HU nicht. „Elektrofahrzeuge sind technisch weder sicherer noch unsicherer als Fahrzeuge mit Verbrenner“, so Bühler. Es gebe aber typische Mängel, die eher bei Stromern auftreten als bei Benziner oder Diesel. Dazu gehören:
- Verschleißerscheinungen bei den Achsaufhängungen: Durch das meist höhere Gewicht (Batterie) bei E-Autos kommt es hier schneller zu Abnutzung als bei Verbrennern.
- Bremsen: Wegen der Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) bremsen E-Autos-Fahrer häufig seltener aktiv als Verbrenner-Fahrer. Das kann dafür sorgen, dass die Bremsbeläge erodieren und die Bremsleistung verringern.
Gleichzeitig sparen sich E-Autos aber auch Bauteile, die bei Verbrennern häufiger Ärger machen. Darunter fallen etwa Tank und Auspuff sowie das Schaltgetriebe.
Beim Preis ist ebenfalls nicht final entschieden, welcher Antrieb vorne liegt: