Ein kleines KI-Unternehmen aus China wirbelt die globale Tech-Szene durcheinander. Mit einem Budget von nur sechs Millionen Dollar und lediglich zwei Monaten Entwicklungszeit hat DeepSeek zwei KI-Modelle geschaffen, die selbst die Systeme von OpenAI und Meta in Benchmarks übertreffen. Der unerwartete Erfolg des chinesischen Unternehmens löst bei den US-Tech-Giganten massive Nervosität aus und stellt ihre kostenintensiven KI-Entwicklungen infrage. Ein kurzer Test zeigt dabei ein ungewöhnliches Verhalten.
DeepSeek erobert App-Stores
Die beiden Sprachmodelle DeepSeek-V3 und das neu vorgestellte DeepSeek-R1 haben in Benchmark-Tests für Aufsehen gesorgt. Mit deutlich besseren Ergebnissen als etablierte Modelle wie OpenAIs O1 oder Metas Llama stellt das chinesische Start-up die bisherigen Marktführer in den Schatten. Besonders bemerkenswert ist, dass DeepSeek für die Entwicklung nur einen Bruchteil der Ressourcen benötigt, die Tech-Giganten wie Meta oder OpenAI einsetzen. Das sorgt aktuell für große Unruhe bei den Unternehmen und auf dem Aktienmarkt.
In Deutschland hat DeepSeek die App-Stores im Sturm erobert. Aus dem Nichts hat die China-App auf iPhones den ersten Platz eingenommen und ChatGPT ausgestochen. Im Play Store von Google ist die App in Deutschland fast in den Top 10:
Experten vermuten, dass DeepSeek durch die US-Handelsbeschränkungen für High-End-Chips gezwungen war, innovative Wege zu gehen. „Not macht erfinderisch“, kommentiert Perplexity-CEO Aravind Srinivas. Das Unternehmen nutzte möglicherweise fortschrittliche Destillationstechniken, bei denen große Modelle genutzt werden, um kleinere, effizientere Systeme zu trainieren. Dieser Ansatz könnte erklären, wie DeepSeek trotz begrenzter Hardware-Ressourcen solche Leistungen erzielen konnte.
Die Reaktionen der Tech-Giganten zeigen deutliche Nervosität. Bei Meta arbeiten Ingenieure laut internen Berichten „wie besessen“ daran, DeepSeeks Technologie zu analysieren. Microsoft-CEO Satya Nadella mahnt, die Entwicklungen in China „sehr, sehr ernst zu nehmen“. Besonders brisant: Ein Meta-Mitarbeiter enthüllte, dass einzelne KI-Abteilungsleiter mehr verdienen als DeepSeeks gesamtes Entwicklungsbudget betrug (Quelle: Golem).
Wie unabhängig ist DeepSeek?
Das KI-Modell mag zwar eine beeindruckende Leistung erbringen, ob ihr aber die gewünschten Ergebnisse erhaltet, ist eine andere Sache. Ein kurzer Test mit der Frage, was auf dem Platz des Himmlischen Friedens passiert ist, wurde zunächst schnell und ausführlich beantwortet, verschwand dann aber genauso schnell wieder:
Ob es sich dabei um Zensur oder einen Fehler handelt, ist nicht klar. Gut möglich, dass das System aktuell ausgelastet ist, weil viele die App ausprobieren. Schön ist das Ergebnis trotzdem nicht.
Mittlerweile steckt fast überall KI drin: