Ab 2035 dürfen in der EU nur noch neue Verbrenner zugelassen werden, wenn sie emissionsfrei fahren – streng genommen ein Verbot klassischer Verbrenner wie Benziner und Diesel. Das wollen CDU/CSU und FDP wieder abschaffen und begeben sich damit einem Klimaexperten zufolge auf den Holzweg.
Verbrenner-Aus muss bleiben: Experte erteilt CDU-Plan klare Absage
Wenn die Pläne der EU Bestand haben, werden ab 2035 keine Autos mehr zugelassen, die während der Fahrt klimaschädliches CO2 ausstoßen. Für klassische Benziner und Diesel ist dann Schluss. Es sei denn, die Pläne der Unionsparteien CDU und CSU sowie der FDP gehen auf. Alle drei stemmen sich für die kommende Bundestagswahl gegen ein solches Verbrennerverbot.
Für Ottmar Edenhofer, Klima-Ökonom und Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, ist dieser Weg keine gute Idee: „Es wird diskutiert, ob es bis 2035 etwas mehr Flexibilität braucht“. Darüber kann man reden. Aber das Verbot komplett zu annullieren, wäre eine schlechte Idee“, erklärt er gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (via Ecomento). Dadurch könne die EU den Anschluss an die Entwicklungen des 21. Jahrhunderts verpassen, wozu er die Elektromobilität zählt – nicht aber den Verbrennungsmotor.
Um seine Einschätzung zu stützen, geht er nicht nur auf Folgen für das Klima ein, sondern auf wirtschaftliche: „(…) Den deutschen Autobauern sollten nicht falsche Zweifel kommen, wie sie auf den globalen Märkten erfolgreich bleiben können. Durch das Festhalten am Verbrenner wird das nicht zu schaffen sein.“
Zwar würden auch Autos mit Verbrennungsmotor durch die fortschreitende technische Entwicklung effektiver und damit sparsamer im Verbrauch. Doch das wirke sich nicht mit sinkenden Emissionen aus. Für Edenhofer ist daher klar: „Dieses ständige politische Stop and Go ist wirklich nicht zielführend. Wir können ja bei der Verkehrswende nicht sagen: Wir fahren auf die Wand zu, und es ist verdammt lang gut gegangen, deswegen fahren wir einfach weiter.“
E-Autos können Wohlstand sichern, Verbrenner nicht
Stattdessen sei es zielführend, die Flottengrenzwerte wie geplant weiter zu senken. Mehr Elektroautos zu verkaufen, ist für die Hersteller bisher der einzig gangbare Weg, um das zu erreichen. Gleichzeitig führt er ein Argument an, das auch den konservativen Parteien eigentlich zusagen müsste: „Kluge, vorwärtsgerichtete Klimapolitik ist eine Form der langfristigen Wohlstandssicherung.“
Der Verbrenner hingegen habe als Technik ausgedient – auch international. Die Hersteller könnten damit auf lange Sicht viel größere wirtschaftliche Risiken eingehen als mit dem Wechsel auf E-Autos.
Im Kostenvergleich liegen E-Autos langfristig vorne: