VW steckt in argen Problemen. Autos werden zu wenige verkauft, der Gewinn bricht ein, Werke stehen vor der Schließung und Angestellte vor einer ungewissen Zukunft. Trotzdem: Bei VW arbeiten lohnt sich – und das nicht nur für die Konzernbosse.
VW-Chef Blume: Jedes Jahr mehrmals Millionär
Trotz Gewinneinbruchs und Werkschließungen, Volkswagen gehört zu den größten Konzernen der Autobranche weltweit. Da wundert es nicht, wenn die Leute an der Spitze richtig gutes Geld verdienen: Konzernchef Oliver Blume kommt dem aktuellen Geschäftsbericht zufolge auf 8.723.606 Euro in 2023. Dazu kommen noch sogenannte Versorgungsaufwendungen, was sich auf ein Jahreseinkommen von über 10 Mio. Euro summiert – derzeit verdient kein Manager eines deutschen börsennotierten Unternehmens mehr.
Für die anderen Vorstandsposten liegen die Vergütungen zwischen 1,2 und 5,6 Millionen Euro, wobei nach der Dauer im Vorstandsgremium unterschieden wird (Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung). In allen Fällen gilt: Das sind astronomische Summen, von denen der durchschnittliche Angestellte bei VW nur träumen kann. Schlecht verdienen aber auch sie keineswegs.
Vom Berufseinsteiger zum alten Hasen: So gut bezahlt Volkswagen wirklich
Für die niedersächsischen Standorte – mit Ausnahme vom Osnabrücker Werk – gilt der sogenannte Haustarif. Er ist auch die Grundlage für die anderen deutschen VW-Standorte sowie für Tochter-Firmen abseits der Autoindustrie. Schrittweise sollen die Gehälter dort an den niedersächsischen Standard angepasst werden.
Im Haustarif gibt es aktuell 20 Stufen, wobei Stufe 1 für Berufseinsteiger gilt und Stufe 20 das höchste Einkommen abbildet. Die Stufen 21 und 22 laufen derzeit aus und werden durch den „Tarif Plus“ ersetzt, der Führungskräften und Spezialisten vorbehalten ist. Insgesamt gilt der Haustarif für rund 125.000 Angestellte.
In Stufe 1 verdienen VW-Angestellte rund 2.400 Euro brutto pro Monat. Die Stufe 20 endet mit einem satten Bruttomonatsgehalt von 7.708,62 Euro. Der „Tarif Plus“ beginnt mit rund 8.500 Euro und geht bis 9.500 Euro hinauf. Damit ist aber noch nicht Schluss, denn VW zahlt seit 2021 außerdem eine „leistungsorientierte Vergütung“ von 1.800 Euro im Jahr. Obendrauf kommt ein ergebnisabhängiger Bonus, der 2024 bei 4.735 Euro liegt und Zuschläge wie das Weihnachtsgeld ersetzt.
Die „Tarifliche Sondervergütung“ wird 2024 zum vorerst letzten Mal gezahlt. Sie beträgt 27,5 Prozent des monatlichen Durchschnittsgehalts des vergangenen Jahres und wurde ebenfalls einmalig pro Jahr ausgezahlt. Ab 2025 müssen die VW-Mitarbeiter stattdessen zusätzlichen Urlaub nehmen (Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland/RND).
Angaben eines Betriebsratssprechers zufolge ist der Großteil der Angestellten bei Volkswagen in den Stufen 7 bis 9 zu finden. Das entspreche einem Monatsgehalt zwischen 3.913,81 Euro und 4.303,94 Euro brutto.
Bei den Elektromodellen will VW die Marke GTI weiterführen:
Ein Blick auf den Ausbildungsgrad der Angestellten beweist außerdem, dass es sich bei VW lohnt, sich fortzubilden: Mit einem Bachelor-Abschluss steigen Uni-Absolventen pauschal mindestens auf Stufe 13 ein. Gleiches gilt auch für einen Meister im Handwerk. In beiden Fällen gibt es 5.302,63 Euro brutto.
Auch für Auszubildende ist VW keine schlechte Wahl: Im ersten Jahr gibt es 1.187 Euro, im letzten Jahr der Ausbildung 1.437 Euro. Wer sich fürs Duale Studium entscheidet, erhält pauschal 1.261,50 Euro. Sowohl bei Auszubildenden als auch für die Angestellten liegt VW mit seinen Gehältern teils deutlich über dem Durchschnitt, berichtet das RND weiter. Dieser Vorsprung könnte angesichts der Krise bei Volkswagen und den anstehenden Sparmaßnahmen demnächst schrumpfen.