Viele Online-Shops werben zum Black Friday mit spektakulären Rabatten – doch oft sind diese schlicht irreführend. Nicht jedes Schnäppchen ist auch wirklich ein Schnäppchen. Eigentlich verbietet ein Gerichtsurteil solche Preistricks, doch so mancher Händler ignoriert es einfach.
Black Friday: Wieder viele falsche Rabattversprechen
Die Händler haben es schwarz auf weiß, kümmern sich aber nicht darum: Laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs sind Rabatte, die sich an der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) orientieren, schlichtweg unzulässig. Es muss vielmehr in Bezug auf den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage gerechnet werden. Trotzdem sind solche vermeintlichen Preisnachlässe an Aktionstagen wie dem Black Friday an der Tagesordnung.
Händler argumentieren, dass es sich bei der Gegenüberstellung von UVP und aktuellen Preisen nicht um klassische Rabattwerbung handelt. Auch Stefan Hertel, Sprecher des Handelsverbands Deutschland, verteidigt diese Praxis. Eine UVP stelle lediglich eine externe Vergleichsgröße dar (Quelle: Bild).
Verbraucherschützer hingegen vermuten, dass Unternehmen mögliche Strafzahlungen einkalkulieren, um weiterhin mit hohen Rabatten werben zu können – ein bewusster Regelverstoß zugunsten der Verkaufszahlen.
Damit Händler diese Praxis künftig unterlassen, hat die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Klage gegen Amazon eingereicht. Ziel ist ein Urteil zur Umsetzung der EuGH-Entscheidung, die sich auf den stationären Handel bezog. Wenn das Landgericht München I zugunsten der Verbraucherschützer und Kunden entscheidet, könnte das die bisherige Rabattstrategie vieler Händler verändern. Bis dahin bleibt der Black Friday aber wohl eine Spielwiese, auf der sich viel irreführende Werbung tummet.
Black Friday: Kunden sollten wachsam bleiben
Gerade am Black Friday locken oft vermeintlich spektakuläre Angebote. In der Praxis sind viele der angepriesenen Rabatte jedoch weniger beeindruckend als dargestellt. Käufer sollten aktuelle und frühere Preise vor dem Kauf genau vergleichen, um nicht auf Marketingtricks hereinzufallen.
Statt Amazon: Schaut euch diese Online-Shops an.