Volkswagen steht unter enormem Druck: Auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg hat Vorstandschef Oliver Blume die angespannte Lage des Autobauers unmissverständlich auf den Punkt gebracht. Der gesamte Konzern sei ein „Sanierungsfall“ – dafür erntete er Pfiffe und Buhrufe.
VW-Krise: Blume fordert harte Einschnitte
Lange Zeit war China für VW eine echte Erfolgsstory. Doch die Marktbedingungen haben sich grundlegend geändert. Laut VW-Chef Blume wird der Konzern im Jahr 2024 nur noch 1,6 Milliarden Euro Umsatz in der Region machen – ein drastischer Einbruch im Vergleich zu den früheren 5 Milliarden jährlich. „Neue Wettbewerber dringen mit nie dagewesener Kraft in den Markt. Der Preisdruck ist enorm“, sagt der CEO.
Die Antwort auf die Krise soll ein rigider Sparkurs sein. Blume machte deutlich, dass drastische Einschnitte notwendig seien, um den Konzern wieder wettbewerbsfähig zu machen. Die bisherigen Vorschläge des Betriebsrats kritisierte er als unzureichend. Neben Kostensenkungen sprach Blume auch die Notwendigkeit einer strukturellen Erneuerung an. Dabei sollten vor allem strategische Märkte wie China und die USA stärker in den Fokus rücken.
„Der aktuelle Vorschlag der Mitbestimmung ist ein Startpunkt, reicht aber leider bei Weitem noch nicht aus, die Zukunft von Volkswagen zu verteidigen“, erklärte er. Mit solchen Aussagen zog er den Unmut vieler Beschäftigter auf sich. Die Reaktionen auf seine Einschätzung von VW als „Sanierungsfall“ waren laut: Pfiffe und Zwischenrufe begleiteten seine Rede (Quelle: Business Insider).
VW-Markenchef: „Wir sind nicht zukunftsfähig“
VW-Markenchef Thomas Schäfer zeigte sich auf der Betriebsversammlung offen für eine kritische Bestandsaufnahme: Mit den derzeitigen Strukturen, Überkapazitäten und Kosten sei der Konzern nicht zukunftsfähig. Dennoch sieht Schäfer klare Perspektiven: Bis 2030 will VW zum technologisch führenden Volumenhersteller aufsteigen, mit wirtschaftlicher Produktion in Deutschland und Wolfsburg als zentralem Standort.
Günstige E-Autos könnten ein Weg aus der Krise sein – wenn sie VW endlich baut: