Bei den E-Autos hat Volkswagen so seine Probleme. Seit Monaten tüfteln die Wolfsburger an Lösungen, diskutieren Werksschließungen und verwerfen sie wieder. Die Lage ist ernst. Mit einem echten Klassiker hingegen kann Volkswagen einfach nichts falsch machen – und der kostet Kunden nicht mehr als eine Currywurst.
Currywurst-Boom: Mit solchen E-Auto-Zahlen wäre VW alle Probleme los
Was natürlich daran liegt, dass der Kassenschlager von VW genau das ist: die fast schon legendäre Wolfsburger Kantinen-Currywurst. Volkswagen vertreibt die Wurst inzwischen schon seit Jahren auch außerhalb der Konzern-Verpflegung – und das mit Erfolg.
2024 gingen satte 8,552 Millionen Stück des schmackhaftesten Volkswagens über die Theken. Verkauft wird die Currywurst wie gewohnt in den Kantinen des Konzerns sowie im Einzelhandel und auch in einigen Autohäusern findet die Wurst ihren Weg ins Angebot.
Mit der stolzen Summe stellt VW zudem seinen eigenen Wurstrekord vom Vorjahr ein: 2023 wurden 8,33 Millionen Stück verkauft. Personalvorstand Gunnar Kilian zeigt sich via LinkedIn zufrieden: „Mit über 8 Millionen verkauften Volkswagen Original Currywürsten feiern wir einen neuen Verkaufsrekord“ (Quelle: dpa via t-online).
Bei den Autos läuft es für VW nicht so rund
Während man sich für die vielen verkauften Würste auf die Schulter klopfen kann, dürfte es bei den viel wichtigeren Autos aber besser laufen: Der Konzernabsatz über alle Marken hinweg schrumpfte 2024 um 2,3 Prozent auf noch knapp über 9 Millionen Fahrzeuge. Bei der Marke VW selbst stehen sogar nur 5,2 Millionen verkaufte Fahrzeuge in den Büchern. Auch wenn Golf und T-Roc noch immer beliebt sind – die Currywurst ist damit mit gigantischem Vorsprung das beliebteste Gut von Volkswagen.
Was kann VW aus dem Wurst-Boom lernen? Zum Einen: Ein Volkswagen muss den Kunden auch im übertragenen Sinn schmecken. Der Kultfaktor der Currywurst schadet auch nicht. Auf beides besinnt sich VW eigenen Angaben zufolge jetzt wieder – vor allem mit dem gerade erst als Konzept vorgestellten ID.1:
Zum Anderen: Günstig muss es sein. Nun ist die VW-Currywurst dank der Marke Volkswagen nicht die günstigste Wurst am Markt. Aber als viel günstigeres Produkt sind damit ganz andere Maßstäbe möglich als mit Autos. Das soll kein Rat sein, sich in Zukunft der Lebensmittelbranche zuzuwenden.
Aber es unterstreicht, was VW längst weiß und zum Kern der Marke gehört: Erschwingliche Autos, hohe Stückzahlen – das hat VW groß gemacht und hat das Potenzial, wieder zu funktionieren.
