Es ist mittlerweile ein uraltes Phänomen in der Netzkultur, aber trotzdem ist es einigen noch unbekannt. Wir erklären, was unter dem Begriff „Rick Rolling“ zu verstehen ist und bei der Gelegenheit könnt ihr auch gleich den Link oder einen QR-Code für den Witz mitnehmen.
Warum ist „Rick Roll“ ein Meme?
„Rickrolling“ gehört unter anderem neben dem Techno-Viking zu einem der ältesten und bekanntesten Internet-Memes. Der Spaß basiert auf einer einfachen Idee: Das Interesse eines Lesers wird in einem Forum, einem Chat oder anderen Gruppen-Konversation geweckt. Für weitere Informationen zu einem Thema wird man dazu verleitet, einem Link zu folgen. So ein Link ist gekürzt oder anderweitig bearbeitet, damit man das Ziel nicht sofort erkennt.
Anstatt zu einer interessanten Webseite weitergeleitet zu werden, landet der Leser aber auf einem Video des Kult-Songs „Never Gonna Give You Up“ von Rick Astley. Der Song stürmte bereits 1987 die Charts und wurde im Laufe der 2000er-Jahre zum Kult. Wenn der User auf diesen Witz hereinfällt, sagt man, er wurde ge-„rickrollt“. Das Original-Video zum Song könnt ihr euch hier ansehen. Mittlerweile hat der Clip über 1,6 Milliarde Views bei YouTube:
Der Ursprung von Rickroll
„Rickroll“ ist eigentlich ein Spin-Off eines noch älteren Gags aus dem Netz, der zum ersten Mal auf der Plattform 4chan gesichtet wurde. Dort wurde nämlich zunächst das Duckrolling erfunden. Nach dem oben geschilderten Prinzip wurde der Leserschaft ein Link mit einem sensationellen Titel offeriert, aber wer interessiert darauf klickte, landete anschließend auf dem Bild einer Ente mit Rädern (Quelle: Reddit.com).
Erstmals soll das Rick-Roll-Phänomen im Mai 2007 aufgetreten sein. Dabei wurde den Usern suggeriert, ein Link führe auf eine lang ersehnte Preview des Trailers zu GTA IV. Stattdessen landete man beim Clip zum genannten Song. Diese Art von Prank verbreitete sich rasch auf anderen Plattformen wie YouTube und Reddit.
Warum wurde es ein Meme?
Die Bedeutung liegt in der humorvollen Täuschung: Es geht darum, jemandem einen harmlosen Streich ohne Schaden oder ernste Konsequenzen zu spielen. Der Überraschungsmoment und die Unschuld des 1980er-Pop-Videos schaffen einen witzigen Kontrast zur oft aufregenden oder ernsten Erwartung, die der Klick auf einen vermeintlich relevanten Link auslöst.
Am 1.April 2008 erlaubte sich auch YouTube einen Scherz mit seinen Usern: Alle Inhalte, die auf der Startseite angezeigt wurden, führten direkt auf das Rickroll-Video.
- Der Songtext ("Never gonna give you up...") wirkt in diesem Kontext absichtlich absurd und übertrieben, was zur komödiantischen Wirkung beiträgt.
- Der Witz ist leicht verständlich, da die Täuschung spielerisch und ungefährlich ist.
- Die 1980er-Musik und Astleys charakteristische Tanzbewegungen lösen bei vielen eine nostalgische Faszination aus.
- Jeder kann mit wenigen Klicks selbst „Rickrolling“ praktizieren.
Das Meme wurde so populär, dass sogar Rick Astley selbst es positiv aufgriff, indem er zum Beispiel bei Live-Auftritten darüber sprach und es humorvoll einsetzte. Es bleibt eines der bekanntesten Beispiele für viralen Internet-Humor.
Eigenen Link oder QR-Code zu Rick Roll erstellen
Ihr wollt den Scherz selber einsetzen? Dann könnt ihr einen eigenen Rick-Roll-Link erstellen. Am einfachsten geht das mit einem Link-Shortener wie bit.ly. Den Link könnt ihr hier erstellen: Zu bit.ly. Ihr könnt andere auch austricksen, indem ihr sie einen QR-Code scannen lasst. Dieser Code führt direkt zum YouTube-Video:
An anderer Stelle zeigen wir euch, wie ihr selber QR-Codes erstellen könnt.