Die neuen EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China zeigen Wirkung: Ein Hersteller, der auf Importe aus der Volksrepublik setzt, reagiert mit Preiserhöhungen. Kunden in Europa müssen mit deutlichen Aufschlägen rechnen.
China-Strafzölle: Smart erhöht Preise für E-Autos
Seit dem 30. Oktober 2024 werden in China produzierte und nach Europa importierte Elektroautos mit zusätzlichen Strafzöllen belegt. Smart, die Gemeinschaftsmarke von Mercedes-Benz und Geely, muss sich zusätzlich zu den regulären Importzöllen auf eine Belastung von insgesamt 28,8 Prozent einstellen. Modelle wie der Smart #1 und Smart #3 werden komplett in China produziert.
Das hat konkrete Auswirkungen auf Kunden in Europa: Smart-Europachef Dirk Adelmann kündigt nun an, die Preise für diese Modelle ab Januar 2025 um 2.000 Euro zu erhöhen – ein Aufschlag von 5 bis 6 Prozent. Das Kompakt-SUV Smart #1 ist derzeit ab 34.990 Euro zu haben, das größere Modell Smart #3 ab 38.490 Euro. Wer ein Elektroauto von Smart kaufen will, muss ab 2025 also tiefer in die Tasche greifen.
Smart: Produktion außerhalb Chinas im Gespräch
Die erhobenen Strafzölle treiben dabei nicht nur die Preise für die Kunden in die Höhe, sondern könnten auch ein Umdenken bei den Herstellern vorantreiben. Um langfristig unabhängiger von den Strafzöllen zu werden, prüft Smart bereits die Verlagerung der Produktion in andere Länder (Quelle: Handelsblatt).
Denkbar wäre eine Endmontage in der EU, möglicherweise in einem Mercedes-Werk. Bis eine solche Lösung umgesetzt werden könnte, würden allerdings mindestens 18 bis 24 Monate vergehen, heißt es. Laut Adelmann würde dieser Schritt die Belastungen aber auch nur teilweise kompensieren.
Noch gibt es Hoffnung auf eine diplomatische Lösung: China könnte sich verpflichten, Elektroautos künftig zu Mindestpreisen in der EU anzubieten, um den Konflikt zu entschärfen. Ob das gelingt, ist allerdings ungewiss.
Mehr zum Smart #1 seht ihr im Video: