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Wenn ihr euer Deutschlandticket hier gekauft habt, habt ihr jetzt ein echtes Problem

Deutschlandticket mit einem DB-Zug
Aktuell sind Deutschlandtickets in Umlauf, die nicht mehr gültig sind. (© IMAGO / aal.photo / Bearbeitung GIGA)
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Wer sich ein Deutschlandticket kauft, will damit Kosten sparen und ohne viel Aufwand überall im Land den Regionalverkehr und ÖPNV nutzen. Doch Fahrkarten eines bekannten, aber wohl zwielichtigen Anbieters sorgen jetzt für jede Menge Ärger bei der Fahrkartenkontrolle.

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D-Ticket.su fliegt auf: Zwielichtige Fahrkarten machen euch zu Schwarzfahrern

Das Deutschlandticket ist beliebt, aber auch nicht gerade ein Schnäppchen. 58 Euro pro Monat kostet die Fahrkarte und ist nur im Abo erhältlich – zumindest auf offiziellem Weg. Eine beliebte Alternative sind die Deutschlandtickets aus dem Onlineshop D-Ticket.su. Gerade die machen jetzt aber Ärger und werden bei der Kontrolle nicht mehr anerkannt.

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Grund sind laut Recherchen von heise online offenbar nicht mehr gültige Kryptoschlüssel. Anhand dieser lässt sich der digitale Code beim Deutschlandticket auf Echtheit überprüfen. Genauer gesagt wird jedem berechtigten Verkäufer von Deutschlandtickets ein solcher Code zugeteilt. Bei der Kontrolle lässt sich so prüfen, ob ein Deutschlandticket von einem lizenzierten Verkäufer stammt – oder eben nicht.

Die Tickets von D-Ticket.su stammen dem Bericht zufolge von einem Verkehrsbetrieb aus Sachsen-Anhalt. Dort sei bereits aufgefallen, dass die Kryptoschlüssel bei Fake-Shops aufgetaucht sind, der Anbieter nutzt die alten Schlüssel daher nicht mehr. Sie wurden deaktiviert – und genau das könnte dazu führen, dass viele Kunden von D-Ticket.su seit einigen Tagen mit ungültigen Deutschlandtickets unterwegs sind.

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Fällt das bei der Kontrolle auf, sind für die ungewollten Schwarzfahrer in der Regel 60 Euro erhöhtes Beförderungsgeld fällig – also sogar mehr, als das Deutschlandticket für einen Monat auf regulärem Weg kosten würde. Verständlich, dass Kunden nun nicht mehr gut auf den ehemals beliebten Online-Anbieter zu sprechen sind.

Der stand vor allem hoch in der Gunst, weil dort günstigere Deutschlandtickets angeboten wurden: Im Normalfall wird der Preis beim Deutschlandticket pro Kalendermonat berechnet. Wenn ihr am Ende des Monats kauft, zahlt ihr also trotzdem den vollen Preis, auch wenn ihr nur wenige Tage damit fahren könnt. Schon seit es das Deutschlandticket gibt, steht diese Entscheidung in der Kritik.

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D-Ticket bot eine Verrechnung an, sodass Kunden eben nur einen Bruchteil des Preises zahlen müssten, wenn sie das Ticket zum Monatsende kauften. Es muss aber wohl auch jedem klar gewesen sein: Das ging zwar eine Zeit lang gut, war aber nie eine legitime Nutzung des Deutschlandtickets.

Was Betroffene jetzt tun können

Dazu kommt: Heise hat den Onlineshop D-Ticket.su genauer untersucht. Die Domain „.su“ wurde ursprünglich als Länderdomain der Sowjetunion zugelassen. Laut eigenen Angaben von D-Ticket soll es aber keine Verbindung geben. Weiter verweise die Postadresse der Firma hinter D-Ticket auf einen Londoner Hinterhof, der Firmeninhaber wiederum soll in Italien leben. Zudem führt Metronom den Shop schon seit längerem als Fake-Anbieter. Trotzdem taucht er beispielsweise in der Google-Suche nach „D-Ticket“ als gebräuchliche Abkürzung weit oben in den Ergebnissen auf.

All das spricht, neben der offensichtlich nicht ordnungsgemäßen Nutzung der Deutschlandtickets zum Preis weniger Tage, für einen bestenfalls zwielichtigen Anbieter. Das Problem: Die Kunden haben das Nachsehen. Sie können bei einer Kontrolle höchstens auf Kulanz hoffen – ansonsten wird es teuer.

Wer bei D-Ticket gekauft hat, sollte wegen der fragwürdigen Praktiken jetzt aufpassen: Überprüft am besten, ob ihr die Zahlung per PayPal oder über eure Bank zurückziehen lassen könnt. Außerdem solltet ihr euer Konto oder eventuelle Kreditkartenabrechnungen genau im Blick behalten – oder sogar die bei D-Ticket bekannten Zahlungswege sperren lassen.

Wie es mit dem Anbieter weitergeht, ist derzeit unklar. Tests zufolge sollen derzeit keine Bestellungen mehr über D-Ticket möglich sein. Allerdings sollen auch Tickets mit anderen Kryptokennungen verkauft worden sein. Ob der Shop nun aufgibt, ist daher nicht sicher.

Wer sicher gehen will, kauft das Deutschlandticket direkt über die App der DB:

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