Die Kritik an Tesla hat nicht nur hierzulande neue Ausmaße angenommen. Vor allem im Heimatland USA wird längst nicht mehr nur mit Worten gegen den E-Auto-Hersteller vorgegangen. Es folgen längst gewalttätige Aktionen, die auch die Besitzer zu spüren kriegen – auf erschreckende Weise.
Webseite nimmt Tesla-Besitzer ins Visier
Wer einen Tesla fährt, kann derzeit in die Verlegenheit kommen, sich erklären zu wollen – oder sogar müssen. Grund für den Gegenwind, der den E-Autos entgegenschlägt, ist vor allem die neue Rolle von Elon Musk als Teil der zweiten Trump-Regierung in den USA.
Musk sorgt als Chef des Department of Gouvernment Efficiency (Doge) für massive Entlassungen, stoppt wichtige Förderungsprogramme und mischt sich nebenbei auch in verschiedenen Ländern in politische und gesellschaftliche Diskurse ein.
Damit macht er sich wenig Freunde, was wiederum auch seine Kunden zu spüren kriegen. Seit wenigen Tagen nimmt die Wut gegen Tesla und Musk eine neue Form an. Da ging eine neue Webseite online, genannt „Dogequest“, also etwa Doge-Mission. Dort veröffentlichen die Betreiber der Seite nicht nur Standorte und Adressen von Doge-Mitarbeitern und Tesla-Händlern. Auch viele Daten zu Namen, Adressen, E-Mail-Konten, Telefonnummern und Social-Media-Accounts von privaten Tesla-Käufern sollen dort einsehbar sein (Quelle: Auto Motor Sport).
Tesla-Kunden landen im Kreuzfeuer
Es finden sich außerdem Aufrufe zu Vandalismus an Tesla-Fahrzeugen. Wer in den USA mit einem Tesla unterwegs ist, kann sich derzeit zwar ohnehin nicht wirklich sicher fühlen. So gab es bereits vermehrt Übergriffe gegen Fahrzeuge von Musks Marke.
Mit den öffentlich zugänglichen Namen und sonstigen Daten kriegt der Aktionismus gegen Tesla allerdings eine neue Dimension. US-Präsident Trump und Elon Musk selbst sprechen bereits von inländischem Terrorismus – man mag von solchen Vergleichen halten, was man will.
Gehostet wird die Seite von außerhalb der USA. Ob und wie lange die Betreiber damit weitermachen können, ist trotzdem unklar.
Aktionen gegen Tesla – verständlich, aber es geht zu weit
Die Wut gegen Tesla und Musk kann ich verstehen. Es ist leider nicht überraschend, aber trotzdem schockierend, in was für ein Chaos die Trump-Administration die USA schon in wenigen Wochen gestürzt hat – mit Musks tatkräftiger Unterstützung, versteht sich.
Rechtfertigt das, gegen Kunden von Tesla vorzugehen? Gegen Privatpersonen zu hetzen und sie mit der Veröffentlichung ihrer Daten zu Zielscheiben zu machen? Auf keinen Fall!
Je drastischer Musk vom Leder zieht, umso lauter müsste auf Seite seiner Gegner die Stimme der Vernunft sprechen. Idealistisch, ich weiß.