YOLO ist ein Begriff der Jugendsprache, der sich Älteren nur schwer erschließt. Bei näherer Betrachtung stellt man aber fest, den gleichen Umstand früher schon mit anderen Worten bezeichnet zu haben. „YOLO“ ist eins Wort aus der Netzkultur, die früher nur einen anderen Namen hatten.
YOLO hat es auch 2024 wieder in die Nominierungsliste des Langenscheidt-Verlags geschafft. Möglich, dass es wieder mal „Jugendwort des Jahres“ wird. Die Abkürzung „YOLO“ wurde bereits 2012 in einem Wettbewerb zum Wort des Jahres gekürt. Der Grund dafür war, dass dieses Wort immer häufiger auch im deutschen Sprachgebrauch genutzt wurde. Auf Platz 2 landete übrigens „FU“ (Fuck You), im Jahr davor war es „Swag“. GIGA erklärt euch, was „YOLO“ bedeutet und woher dieser Begriff stammt.
In unserem Video eklären wir euch die meistgebrauchten Internet-Abkürzungen:
Die Bedeutung von „YOLO“
- „YOLO“ ist nur eine flapsige Abkürzung für das Sprichwort „You only live once“ (Du lebst nur einmal).
- Dahinter steckt die Auffassung, dass man soviel Spaß wie möglich haben und auch ruhig mal etwas riskieren sollte, weil man sonst etwas versäumt.
- Sehr häufig wird der Ausdruck bei Aktionen genutzt, die eigentlich sehr unvernünftig sind.
Einige Interpretationen wie der oben verlinkte Spiegel-Artikel setzen „YOLO“ auch mit dem älteren Ausdruck „Carpe Diem“ (Lateinisch für: Nutze den Tag) gleich, aber der soll im Grunde das Gegenteil aussagen. Damit ist nicht gemeint, einen riskanteren Lebensstil mit Aufregungen zu führen, sondern eher einen Tag komplett mit sinnvollen Tätigkeiten zu füllen und keine Lebenszeit zu verschwenden.
Der Begriff „YOLO“ ist vermutlich nur entstanden, weil sich der englische Satz zufällig so herrlich passend abkürzen lässt. Unser „Du lebst nur einmal“ gibt da nicht viel her – meint aber dasselbe.
„YOLO“ nervt!
„YOLO“ wird besonders von Jugendlichen als Erklärung für völlig unverständliche Taten herangezogen. Und gerade wegen dieser Verbindung sehen die meisten Menschen „YOLO“ mittlerweile als das „Arschgeweih der Jugendsprache“ an: Wer diesen Begriff immer wieder benutzt, ist offensichtlich absichtlich unvernünftig und auch noch stolz darauf.
Vor diesem Hintergrund ist es besonders tragisch und etwas ironisch, dass beispielsweise der Sänger des „YOLO“-Songs von The Lonely Island und Suicide Silence, Mitch Lucker, 2012 betrunken bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen ist.