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Anker Solix Solarbank im Test: Bezahlbarer Balkonkraftwerk-Speicher mit Schwächen

Anker Solix Solarbank im Test. (© GIGA)
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Anker bietet bereits seit einiger Zeit mit Solix ein Balkonkraftwerk an und hat mit der Solarbank jetzt auch einen dazu passenden Speicher im Angebot. Dieser kostet relativ wenig und soll eine besonders lange Lebensdauer bieten. Ich konnte die Solarbank einige Wochen nutzen und verrate euch, was der Balkonkraftwerk-Speicher wirklich taugt.

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Anker Solix Solarbank im Test: Fazit

Als Anker die Solix Solarbank vorgestellt hat, war ich wirklich begeistert. Ein großer Balkonkraftwerk-Speicher zu einem richtig fairen Preis, der auch eine lange Garantie und Lebenszeit besitzt. Zudem ist alles in einem Gerät vereint und es können sogar zwei Akkus zusammengeschlossen werden. Perfekt also für alle, die möglichst keine Energie mit ihrem Balkonkraftwerk verschwenden wollen.

Während des Tests hat sich aber herausgestellt, dass das System nicht so gut funktioniert, wie ich es von der Konkurrenz kenne. Es wird durch eine überhöhte und schwankende Einspeisung oft Energie verschenkt. Zudem ist die gleichzeitige Nutzung der Solarenergie und des Akkus nicht möglich. Am Ende war mir die verschwendete Energie so schade, dass ich nur noch eins von zwei 400-Watt-Modulen angeschlossen habe, um nicht so viel Energie zu verschenken. Dabei sollte der Akku doch genau das verhindern und die überschüssige Energie speichern.

Ich hoffe, dass Anker die Probleme der Anker Solix Solarbank mit der Zeit und weiteren Updates noch beheben kann. Im Zeitraum des Tests ist schon einiges passiert. Denn rein technisch gesehen wäre es für mich eine klare Empfehlung. So wie der Balkonkraftwerk-Speicher aktuell funktioniert, würde ich aber etwas mehr Geld ausgeben und mich bei der Konkurrenz umschauen. Alternativ könnt ihr trotzdem zugreifen und hoffen, dass mit der Zeit noch etwas verbessert wird.

Anker SOLIX Solarbank E1600, 800W Balkonkraftwerk mit Speicher, 1,6kWh Akkukapazität, IP65, 6000 Lad
Das Produkt ist nicht mehr verfügbar. Zuletzt geprüft: 21.12.2024 06:41 Uhr

Vorteile:

  • Kapazität
  • Lebensdauer
  • Garantie
  • Zukunftssicher
  • Alle Kabel im Lieferumfang
  • Hohe Kompatibilität
  • Akkukapazität erweiterbar
  • Preis

Nachteile:

  • Bei Stromausfall nutzlos
  • Verschenkt Energie
  • Akku kann Solarenergie nicht aufstocken

Großer Akku zum fairen Preis

Die Anker Solix Solarbank besitzt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. (© GIGA)
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Schon bei der Vorstellung der Anker Solix Solarbank war mir klar, dass dieser Balkonkraftwerk-Speicher ein richtig gutes Preis-Leistungs-Verhältnis besitzt. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 1.199 Euro. Seit der Vorstellung gab es aber immer wieder Aktionen. Vorbesteller haben nur 999 Euro bezahlt und auch jetzt bekommt ihr 100 Euro Rabatt und zahlt nur 1.099 Euro (bei Anker anschauen). Für einen 1.600-Wh-Akku mit 6.000 Ladezyklen und einer Lebensdauer von 15 Jahren ist das fair und amortisiert sich auch über die Zeit, wenn alles perfekt funktioniert.

Ganz einfacher Anschluss

Die Solarzellen werden an einer Seite der Anker Solix Solarbank angeschlossen. (© GIGA)
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Die Anker Solix Solarbank besteht nur aus einem Gerät. Damit lässt sich der Speicher noch einfacher anschließen als Zendure SolarFlow. An der linken Seite kommen die zwei Solarzellen dran. Auch wenn man es vermuten könnte, besitzt die Solarbank nur einen MPPT-Laderegler. Wenn also eines der Solarmodule teilweise verschattet oder anders ausgerichtet ist, dann wirkt sich das insgesamt negativ auf die Leistung aus.

Bei mir ist das eine Solarmodul am Morgen immer ziemlich lange zu vielleicht 10 Prozent durch eine Thuja verschattet. Das sorgt dafür, dass mir morgens mit der Anker Solix Solarbank etwa 200 Watt fehlen, während die EcoFlow PowerStream mit zwei MPPT-Ladereglern das extrem gut regelt und nur bei einem Solarmodul die Leistung um etwa 50 Watt geringer ausfällt. Eine Ausrichtung nach West und Ost oder mit Teilverschattung geht hier also nicht. Sobald die Verschattung aber weg ist, wird die volle Leistung abgerufen.

An der rechten Seite geht das Kabel zum Wechselrichter vom Balkonkraftwerk. Ihr schaltet den Akku also dazwischen. Das Gerät ist nach IP65 zertifiziert und damit gegen Wasser und Staub geschützt. Bei mir Stand der Akku aber gut geschützt in einer kleinen Hütte.

An der anderen Seite geht die Energie von der Anker Solix Solarbank zum Wechselrichter. (© GIGA)

Minustemperaturen verträgt der Akku nicht. Steht der Speicher also draußen, muss er bei unter 0 Grad eingelagert werden. Im Winter lohnt sich die Nutzung sowieso nicht, da die Sonne nicht viel scheint und ihr eh keine Energie speichert. November bis vermutlich März oder April, je nachdem, wie kalt es nachts wird, sollte der Akku in den Winterschlaf gehen.

Sobald die Solarbank angeschlossen wird, müsst ihr nur noch die Anker-App herunterladen und das Gerät dort hinzufügen. Kurz darauf fließt der Strom in den Akku und daran vorbei.

App lässt viele Einstellungen zu

Die App der Anker Solix Solarbank zeigt alle Details zum Energiefluss an. (© GIGA)
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Hinweis: Ich habe die Anker Solix Solarbank sehr früh zum Test bekommen und entsprechend war die Software und Firmware noch nicht final. Viele Fehler wurden von Anker bereits zügig behoben. Diese bekommt ihr später gar nicht mehr mit. Das war bei Zendure und SolarFlow aber auch so. Entsprechend können sich Dinge in der App ändern, wie es schon während des Testzeitraums passiert ist. Getestet wurde mit Firmware-Version 1.2.7.

Ein Balkonkraftwerk-Speicher macht nur Sinn, wenn ihr genau wisst, wie viel Energie ihr wann verbraucht. Zunächst konnte ich in der Anker-App mit einigen vorkonfigurierten Geräten einstellen, wann die Energie in welchem Maße zur Verfügung stehen soll. Das ist kurz vor Ende des Tests entfallen.

In der App der Anker Solix Solarbank müsst ihr mindestes 150 Watt wählen. (© GIGA)

Stattdessen kann jetzt alles individuell eingestellt werden. Nachteil: Die Leistungsspanne liegt jetzt bei 150 bis 800 Watt. Vorher gingen noch 100 Watt. Bei meiner Grundlast von 80 Watt, die ich über 24 Stunden abdecken will, ist das viel zu viel. So verschwende ich in der Nacht unnötig Energie, die ich eigentlich nicht brauche.

Auch die Aufteilung der Leistung über den Tag hinweg ist schwierig. In der Nacht möchte ich 80 Watt abdecken. 100 Watt wären auch noch okay. 150 Watt sind aber zu viel. Am Tag, wenn ich im Homeoffice arbeite, möchte ich 50 Watt zusätzlich zwischen 8 und 17 Uhr freigeben. Geht aber nicht, denn so wenig ist gar nicht möglich. Stattdessen lasse ich permanent die 150 Watt einspeisen und lebe damit, dass ich Energie verliere.

Smarte Steckdosen, wie man es von EcoFlow oder Zendure kennt, gibt es hier nicht. Ihr könnt also nicht einfach euren PC, die Waschmaschine oder den TV daran anschließen und die zu dem Zeitpunkt benötigte Leistung wird freigeschaltet. Auch deswegen habe ich es bei den 150 Watt Einspeisung belassen.

Unzuverlässige Einspeisung

Nachdem ich Zendure SolarFlow und EcoFlow PowerStream getestet habe, war ich bei der Solix Solarbank etwas überrascht. Denn das System funktioniert nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe und kenne. Und das liegt gleich an mehreren Punkten.

Einspeisung in Wellen

Das größte Problem der Solarbank ist die unzuverlässige Einspeisung. Ich habe 150 Watt als Grundlast eingestellt (weniger geht nicht) und erwarte auch, dass immer etwa 150 Watt eingespeist werden. Werden sie aber nicht. Die Leistung wird bei bewölktem Himmel oft in Wellen freigegeben.

Während PowerStream und SolarFlow die Leistung in Echtzeit anpassen, dauert es hier mehrere Minuten, bis eine Änderung umgesetzt wird. Sei es der Abruf einer höheren Leistung bei der Einspeisung oder aber wechselhafte Bedingungen des Wetters.

Die Einspeiseleistung der Anker Solix Solarbank schwankt teilweise sehr stark. (© GIGA)

Selbst an sonnigen Tagen, wenn die Sonne durchgehend scheint, kommt es hin und wieder zu Leistungssprüngen, wo dann kaum mehr in den Akku gespeichert wird, sondern die volle Leistung ins Hausnetz geht, obwohl ich 150 Watt als Maximum eingestellt habe. Dadurch geht Energie verloren.

Das sieht an meiner AVM-Steckdose dann so aus. (© GIGA)

Bis der Wert von etwa 150 Watt wieder erreicht wird, vergeht eine gewisse Zeit. Das ganze System arbeitet langsam und verzögert. Nur ganz selten konnte ich eine konstante Einspeisung von 150 Watt erreichen. Beispielsweise wenn die Sonneneinstrahlung sehr konstant ist und sich nichts verändert oder wenn der Akku einspeist. Dann sieht es so schön aus:

Wenn die Sonneneinstrahlung nicht schwankt, dann ist die Einspeisung auch gleichmäßig. (© GIGA)

Mit einer geringeren Einspeisung kann ich noch leben, weil die Energie nicht verloren geht, sondern im Akku landet. Wenn zu viel eingespeist wird, dann ist das ein Verlust, den man mit dem Akku eigentlich vermeiden möchte.

Akku kann nicht aufstocken

Erschwerend kommt hinzu, dass der Akku die gewonnene Solarenergie nicht aufstocken kann, wie ihr im nachfolgenden Screenshot sehen könnt:

Der Akku kann die per Solarkraft gewonnene Energie nicht aufstocken. (© GIGA)

Solange die Sonne scheint und über 100 Watt an Leistung erzeugt, bekomme ich auch nur die Leistung der Sonne durchgeschleift. Selbst wenn ich 600 Watt abrufen möchte. Die Differenz zwischen Solarstrom und von mir benötigter Energie wird nicht durch den Akku erweitert.

Teilweise wird bei wenig Solarleistung aber auch die Produktion der Solarmodule einfach komplett gekappt und dann kommt die ganze Leistung aus dem Akku. Und das obwohl, wie im nachfolgenden Fall, eigentlich bei bewölktem Himmel noch Sonnenenergie mit etwa 80 Watt zur Verfügung stand. Stattdessen kamen über 600 Watt aus dem Akku.

Die Solarbank kappt die Solarenergie und liefert die volle Energie aus dem Akku. (© GIGA)

Eigentlich müsste wie bei EcoFlow und Zendure einfach nur die fehlende Energie aus dem Akku geholt werden. Das ist hier aber nicht möglich, wie mir Anker auf Nachfrage bestätigt hat.

Eins hat aber funktioniert: Wenn der Akku einspeist und die Sonne untergegangen ist, dann wurden wirklich die etwa 150 Watt Grundlast geliefert, die ich eingestellt habe. Die Leistung, die aus dem Akku kommt, ist also zuverlässig. Nur das Zusammenspiel zwischen Sonne und Akku funktioniert einfach nicht. Dadurch wird viel Energie verschenkt.

Kein Zugriff auf volle Kapazität

Mich stört ebenfalls, dass ich nicht die volle Kapazität des 1.600-Wh-Akkus nutzen kann. Die Solarbank lässt sich nur bis 15 Prozent entladen und ich kann den Wert auch nicht wie bei der Konkurrenz verändern. Ob ich den Akku überhaupt voll aufladen kann, weiß ich nicht. Trotz viel Sonne an bestimmten Tagen konnte ich den Akku nie voll aufladen. Es wurde einfach zu viel Energie verschenkt, statt im Akku zu landen.

Im Vergleich dazu: Die Akkus von Zendure SolarFlow (2 kWh) und EcoFlow PowerStream (2 kWh) waren im Test meist zwischen 13-14 Uhr voll aufgeladen. Bei der Anker Solix Solarbank habe ich oft nur knapp über die Hälfte geschafft.

Da ich den Akku nie voll aufladen konnte, weiß ich auch nicht, was bei 100 Prozent passiert. Wird der überschüssige Strom durchgeschliffen? Oder riegelt das System ab wie bei der Konkurrenz? An sonnigen Tagen habe ich so etwa 1 kWh verloren, die ins Stromnetz gegangen ist. Das habe ich dann auch am Stromzähler gesehen. Bei der Konkurrenz habe ich im ganzen Testzeitraum unter 1 kWh ins Netz eingespeist. Im gleichen Testzeitraum mit Anker schon 8 kWh. Und das ist auch nur so wenig, weil es zwischenzeitlich sehr bewölkt war. Hätte die Sonne mehr geschienen, hätte ich auch mehr Energie verloren.

Mindestens 150 Watt

Ich verstehe außerdem nicht, wieso ich bei der Einspeisung mindestens 150 Watt einstellen muss. Selbst wenn man einen Grundverbrauch von 150 oder 200 Watt hat, muss das nächste Gerät, das man über eine gewisse Zeit nutzt, auch mindestens 150 Watt verbrauchen. Das ist einfach zu viel. Mein moderner 65-Zoll-OLED-4K-TV verbraucht zwischen 60 und 80 Watt. Im Büro brauche ich für ein MacBook Air und einen Monitor nur 60 Watt. Ich kann die Zeitpläne also nur für Verbraucher nutzen, die 150 Watt oder mehr ziehen.

Bei der Konkurrenz lässt sich das feiner einstellen. Zendure erlaubt ab 100 Watt. EcoFlow sogar ab 10 Watt. Zudem gibt es dort smarte Steckdosen, die die Energie aus dem Akku in Echtzeit und wattgenau einspeisen.

Lohnt sich die Anker Solix Solarbank?

Ob sich die Anker Solix Solarbank lohnt, lässt sich in der aktuellen Form kaum zuverlässig berechnen. (© GIGA)

Das kann ich wegen der oben genannten Schwierigkeiten nicht beantworten. Rein theoretisch auf Basis der technischen Daten und wenn das System wie Zendure SolarFlow und EcoFlow PowerStream funktionieren würde, dann würde sich der Akku auf eine Lebensdauer von 10-15 Jahren vermutlich lohnen. Dazu müsste aber eine korrekte Wattstärke der Einspeisung gewährleistet sein, die überschüssige Energie müsste wirklich im Akku landen und die volle Kapazität zur Verfügung stehen.

Das, was ich in den letzten Wochen getestet habe, lohnt sich eher nicht. Das System von Anker funktioniert zum aktuellen Zeitpunkt einfach nicht richtig. Es gibt viele Probleme bei der Steuerung, das System ist im Vergleich zur Konkurrenz sehr langsam und bis auf die Abdeckung des Grundbedarfs eigentlich nicht sinnvoll, denn der Akku kann die fehlende Sonnenenergie nicht ausgleichen. Nur wenn keine Sonne scheint, kommt der Akku überhaupt zum Einsatz. Das ist in meinen Augen einfach nicht praxisnah.

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