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Beyerdynamic MMX 300 Gaming-Headset im Test: Qualität hat ihren Preis

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Die Traditionsmarke Beyerdynamic bricht auf zu neuen Ufern. Mit dem MMX 300 versucht das deutsche Unternehmen in der Gaming-Headset-Sparte einen Fuß in die Tür zu kriegen. Ob das funktioniert hat und ob sich der Kauf des 300 Euro teuren Kopfhörers lohnt, kläre ich in meinem Test.

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Beyerdynamic MMX 300 im Test: Unser Urteil

Willkommen in der Königsklasse. Mit dem MMX 300 setzt Beyerdynamic neue Maßstäbe im Gaming-Headset-Segment und lässt die Konkurrenz alt aussehen. Doch diesen Umstand lässt sich das Unternehmen teuer bezahlen. 299 Euro kostet die Kopfhörer-Mikro-Kombo – für andere Produkte, wie das Lioncast LX30 RGB, wird nur ein Bruchteil des Preises fällig. Doch dafür bekommt man mit dem MMX 300 auch viel geboten: Tragekomfort, Klangqualität, Verarbeitung – das Headset überzeugt auf ganzer Linie. 

Wer den berühmt berüchtigten DT 770 Pro kennt, dem wird das Tragegefühl des MMX 300 sehr bekannt vorkommen. Durch den recht hohen Anpressdruck der geschlossenen Kopfhörer ist man sehr gut von der Außenwelt abgeschirmt, die weichen Ohrpolster aus Mikrofaser sorgen aber dafür, dass sie trotzdem nicht anfangen, unangenehm auf die Ohren zu drücken. Das gleiche gilt für das Kunstleder-Padding des Kopfbügels. Diese Kombination sorgt dafür, dass man auch längere Spielesession übersteht, ohne am Ende über Kopf- oder Ohrenschmerzen zu klagen. 

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Gut zu wissen: Alle Polsterungen können ganz einfach abgenommen und ausgetauscht werden. (© Severin Pick @ GIGA)

Doch kommen wir zum Eingemachten: dem Klang. Auch hier orientiert sich das MMX 300 nah am DT 770 Pro. Bei basslastigen Spiele- und Audiosequenzen fangen die Treiber zwar an, merklich zu vibrieren, trotzdem hört man, dass Beyerdynamic seine Hausaufgaben gemacht hat. Zu einem unangenehmen Dröhnen entwickelt sich die Soundkulisse nie. 

Obwohl die klangliche Ausgestaltung tiefer Töne nicht zu kurz kommt, klingt das Headset zu keiner Zeit dumpf. Im direkten Vergleich mit anderen Headset-Konkurrenten, klingt das MMX 300 unfassbar klar. Stimmen können zu jeder Zeit deutlich ausgemacht werden. Wechselt man auf ein Produkt aus dem Einsteiger- oder Mittelklasse-Segment hat man hingegegen beinahe das Gefühl, dass man die ganze Zeit über Wasser im Ohr hätte. Das Beyerdynamic MMX 300 sorgt dafür, dass man auch feine Töne sehr deutlich wahrnehmen kann, die normalerweise untergehen.   

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Virtuellen 7.1-Surround-Sound? Sowas gibt es hier nicht. Und das ist auch gut so. Stattdessen setzt das MMX 300 auf gut ausbalanciertes Stereo. Das Orten einzelner Audio-Quellen funktioniert problemlos, sowohl bei Filmen als auch bei Musik und in Spielen. In dem Bereich leistet sich das Beyerdynamic MMX 300 zwar keine Schwäche, der Wow-Effekt bleibt jedoch aus.

Klangstark und bequem – das Beyerdynamic MMX 300 ist ein echter Allrounder. (© Severin Pick @ GIGA)

Doch der Klang des Kopfhörers ist bei einem Gaming-Headset nicht alles, was zählt. Auch die Mikrofonqualität muss stimmen. Doch auch hier kann das MMX 300 überzeugen. Zwar klingen die Aufnahmen im direkten Vergleich mit einem USB-Großmembran-Mikrofon immer noch etwas dumpf, doch wenn man die Soundqualität mit der anderer Headset-Mikrofone vergleicht, können sich die Aufnahmen des MMX 300 wirklich hören lassen. Auch von meinen Teamkollegen im TS und im Discord gab es während des Tests keinerlei Beschwerden zur Sprachaufnahme. 

Was mir persönlich aufgefallen ist: Die Aufnahmen klingen oftmals zu warm und basslastig, man verwandelt sich förmlich in einen kleinen Audio-Brummbär, dafür kann das Lärmreduktions-Feature voll und ganz überzeugen. Hintergrundgeräusche werden so stark abgedämpft, dass selbst man selbst auf den Testaufnahmen im Großraumbüro nur mich hören konnte – ein Spitzenergebnis. 

Ein paar Federn muss das Mikro dann aber doch noch lassen. Neben der leicht dumpfen Aufnahme können auch Zisch- und Plopp-Laute trotz montiertem Pop-Schutz störend auffallen. Zudem kann das Mikrofon nicht abgenommen oder ausgetauscht werden. Schade. Auch eine „Flip to mute“-Option, die man inzwischen oft bei der Konkurrenz sieht, fehlt. 

Erstaunlich gut, aber nicht überragend – die Aufnahmequalität des Mikrofons. (© Severin Pick @ GIGA)
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Treibersoftware braucht man für den Betrieb übrigens keine installieren. Das Gaming-Headset wird ganz einfach via Klinke an den Rechner, die Konsole oder den Verstärker angeschlossen – für letzteren Anwendungsfall liegt auch ein 6,35-mm-Klinkenadapter der Packung bei, genauso wie ein robustes und formschönes Transport-Case.

Für einige unter unseren Lesern vielleicht ein Minus-, für mich tatsächlich beinahe ein Pluspunkt: RGB-Beleuchtung gibt es keine. Wer seinem Headset trotzdem eine persönliche Note oder besser gesagt einen neuen Anstrich verpassen will, kann sich online in der Beyerdynamic Manufaktur ein eigenes Bild auf die äußere Seite der Kopfhörermuscheln drucken lassen – bezahlt dann aber auch nochmal 39 Euro Aufpreis. 

Ohne eigenes Motiv macht die Optik des MMX 300 zwar einen zurückhaltenden, aber durchaus eleganten Eindruck. Die stabilisierenden Außenkapseln der beiden Treiber bestehen zwar aus Plastik, wirken dank des matten dunklen Finish aber trotzdem hochwertig. Beim Bügel setzt Beyerdynamic hingegen auf robustes Metall, ebenfalls in klassischem Schwarz. Insgesamt fällt das Design im Vergleich zur eher bunten Konkurrenz sehr minimalistisch aus, aber das ist auch gut so. So kann man das Headset auch problemlos im Büro oder in der Bahn tragen, ohne die Blicke anderer auf sich zu ziehen. 

Schwarz geht immer – minimalistisch, und dennoch elegant kleidet sich das MMX 300 (© Severin Pick @ GIGA)

Doch klären wir nun zum Abschluss die wohl wichtigste Frage: Ist das Beyerdynamic MMX 300 sein Geld wirklich wert? Nach dem Lesen des Testberichts könnte man meinen: “Ja, auf jeden Fall!“ Doch werfen wir mal einen Blick auf eine mögliche Alternative: Klanglich orientiert sich das MMX 300 stark am DT 770 Pro, einem Studio-Kopfhörer, den man bereits für knapp 120 Euro bekommt. Wer sich jetzt noch ein zusätzliches ModMic von AntLion Audio für etwa 75 Euro zulegt, bekommt gleichwertige Klangqualität, gekoppelt mit einem noch besseren Mikrofon für etwa 200 Euro – und spart mit dieser Kombination im Vergleich zum MMX 300 satte 100 Euro. Wer sich also nicht zu fein ist, sich sein eigenes Headset zusammenzubasteln, macht auf diese Weise den besseren Deal. 

Trotzdem passt das Gesamtpaket beim Beyerdynamic MMX 300. Aktuell kann dem Gaming-Headset der Kopfhörer-Schmiede kaum ein anderes Produkt das Wasser reichen. Ob einem dieser Umstand wirklich 300 Euro wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich kann in diesem Fall nur die Qualität des Headsets bewerten – und die stimmt! Einen besseres Gaming-Headset habe ich bislang noch nicht auf meinem Kopf tragen dürfen. Beyerdynamic hat es mit dem MMX 300 geschafft, die Messlatte für Gaming-Headset ordentlich nach oben zu verschieben.

Beyerdynamic MMX 300 im Test: Bewertung

  • Klang: 90 Prozent
  • Ausstattung: 90 Prozent
  • Verarbeitung: 90 Prozent
  • Komfort: 95 Prozent

Gesamt: 91 Prozent (der Klang bildet 50 Prozent der Gesamtnote)

Beyerdynamic MX 300 im Test: Das hat uns gefallen

  • Klang: Klarer Stereo-Sound, der sich von der oftmals dumpf klingenden Konkurrenz absetzt.
  • Tragekomfort: Selbst nach mehreren Stunden fühlt sich das Tragen des MMX 300 noch angenehm auf dem Kopf an.
  • Zubehör: Klinkenadapter, zwei unterschiedlich lange Audio-Kabel und ein robustes und schickes Transportcase – dieser Umfang kann sich sehen lassen.
  • Kein Einwegprodukt: Sollten die Polsterungen der Ohrmuscheln oder des Kopfbands sich langsam in Wohlgefallen auslösen, können diese jederzeit mit wenigen Handgriffen ausgetauscht werden.

Beyerdynamic MMX 300 im Test: Das hat uns nicht gefallen

  • Mikrofon: Leistet im Vergleich immer noch gute Arbeit, klingt aber trotzdem noch recht dumpf. Zudem kann der Pop-Schutz keine aggressiven Zisch- und Plopp-Laute abfangen. 
  • Quality-of-Life-Funktionen: Das MMX 300 ist eine ziemliche Wuchtbrumme, die man nicht einfach mal platzsparend zusammenfalten kann. Zudem lässt sich das Mikrofon nicht abnehmen oder austauschen.
  • Preis: 300 Euro schüttelt jetzt nicht jeder einfach mal so aus dem Ärmel.

Beyerdynamic MMX 300 im Test: Technische Daten im Überblick

Treiber

40-mm-Treiber mit einem Widerstand von 32 Ohm

Verbindungstyp

kabelgebunden: 3,5-mm- oder 6,35-mm-Klinke

Frequenzabdeckung

5 Hz - 35 kHz

Gewicht

332 Gramm ohne Kabel

Ohrpolster

Mikrofaser

Lieferumfang

  • Beyerdynamic MMX 300
  • Bedienungsanleitung
  • 1,2 Meter langes Stereo-Klinkenkabel für Konsole
  • 2,5 Meter langes Stereo-Klinkenkabel für PC
  • 6,35-mm-Klinkenadapter
  • Transporttasche

Mikrofon

  • aufgenommene Frequenzen: 30 Hz - 18 kHz
  • eingebauter Popp-Schutz

Kompatibilität

  • via Klinke: PC, Mac, PS4, Xbox One, Nintendo Switch, Smartphone, Tablet
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