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Final Fantasy 7 Rebirth im Test: Kann der dritte Teil nicht jetzt schon erscheinen?

Test: Final Fantasy 7 Rebirth – Wiedergeburt oder lau wieder aufgewärmt? Abonniere uns
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Mit Final Fantasy 7 Rebirth geht die Geschichte um Cloud, Aerith und dem Rest der Helden wider Willen weiter. Wir verraten euch in unserem Test, ob die Fortsetzung von FF7 Remake die hohen Erwartungen erfüllen kann.

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Hinweis: Wir haben Final Fantasy 7 Rebirth auf der PlayStation 5 getestet. Während unserer Spielzeit von circa 70 Stunden lief das Spiel fast einwandfrei. Ab und an gab es im Performance-Mode Framerate-Einbrüche und ab und zu kam es vor, dass Texturen etwas spät geladen wurden. Insgesamt lief FF7 Rebirth jedoch flüssig, ohne technische Probleme, die das Erlebnis beeinträchtigen. Zudem findet in unserem Test keinerlei Spoiler. Ihr könnt also beruhigt weiterlesen.

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Bekannte Story mit signifikanten Änderungen

Die Entwickler basteln an der Formel des Originals keinesfalls so stark herum, sodass das Vermächtnis beschmutzt werden könnte. Allerdings bleiben sie ihrer Vorgehensweise beim ersten Teil treu und geben auch in Rebirth die bereits bekannte Geschichte nicht eins zu eins wieder. Rebirth hat im Bezug auf die Story sogar größere Abweichungen als Remake. Ob das allen Fans so gefallen wird, sei dahingestellt. Beispielsweise spielt Zack, der vor den Ereignissen des originalen Spiels stirbt, in Rebirth eine wesentlich größere und wichtigere Rolle als in der alten Fassung. Die Geschichte setzt nahtlos an Remake an und geht bis zum Ende des Kapitels in der Vergessenen Stadt. Ihr wisst schon, es endet mit dem Moment aller Momente. Dazu aber später mehr.

Zack spielt in Rebirth eine wesentlich größere Rolle als im Original. (© Screenshot GIGA)
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Die Story von Rebirth beleuchtet Themen wie die Gier großer Konzerne, das Sterben des Planeten und Umweltschutz. Themen, die seit der mehr als 25 Jahre zurückliegenden Erstveröffentlichung des RPGs aktueller sind denn je. Wenngleich die Entwickler keine direkte Verbindungen zu spezifischen, realen soziologischen Problematiken ziehen, kann niemand die Relevanz zu unserer Welt leugnen. Hierdurch trifft die Geschichte den Zeitgeist (leider) nochmals stärker als sie es damals schon tat.

Obwohl weiterhin Shinra und deren Spec-Ops-Truppe (Spitzname: Turks) eure direkten Widersacher sind, entwickelt sich Sephiroth in Rebirth zum Hauptantagonisten. Sephiroth wird tiefer beleuchtet und zur treibenden Kraft, die die Geschichte im Hintergrund weiter voranbringt. Durch ihn und die generellen Gegebenheiten innerhalb der Story wird auch das Thema „Leben und Sterben“ zu einem zentralen Punkt in der Erzählung.

Insgesamt funktioniert die bekannte Geschichte besser denn je und die neu hinzugefügten Abweichungen an Handlungselementen halten den Kern des Originals nicht nur intakt, sondern erweitern ihn auch. Nichtsdestotrotz funktioniert nicht jede Veränderung in Rebirth. Manche Elemente der Story sind zu verworren dargelegt und werden zu sehr verbogen. Ob und wie diese Handlungsstränge im Gesamtbild Sinn ergeben beziehungsweise aufgelöst werden, bleibt abzuwarten. Zumindest so lange, bis der letzte Teil der Trilogie erscheint.

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Sephiroth ist und bleibt ikonisch, auch in Rebirth. (© Screenshot GIGA)

Obwohl das Storytelling mitunter manchmal etwas zu langatmig ausfällt, kann sich Rebirth zu den besseren Werken der „Final Fantasy“-Reihe hinzugesellen. Ach ja, nochmal zu „dem Moment“. Ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht jedem die Inszenierung und das Ende von Rebirth gefällt. Aber mir soll es recht sein, denn ich kann es jetzt schon kaum abwarten, die ganzen Reddit-Diskussionen zu lesen.

Keine Open World, sondern Open Zones

Der Teil des Abenteurs, den Rebirth behandelt, spielt unter anderem auch auf der damaligen World Map des Originals. Hierdurch gibt es in Rebirth wesentlich weniger Abschnitte, die so schlauchig sind wie in Remake. Allerdings gibt es keine echte Open World, sondern eher „Open Zones“, wie beispielsweise die Grasland-Region oder Junon.

Der Aufbau der Zonen ist gelungen und jedes Terrain bietet unterschiedliche Biome, die alle auf ihre Art und Weise atemberaubend auf der PS5 dargestellt werden. Selbst wenn ihr den Aufbau einer bestimmten Zone nicht mögt, könnt ihr nicht anders als die Schönheit der Umgebung zu bewundern.

Die jeweiligen Zonen besitzen eine Vielzahl an Nebenaktivitäten und Aufgaben, die sich nicht nach Arbeit anfühlen, sondern der jeweiligen Welt Leben einhauchen. Und falls ihr doch keinen Bock darauf habt, könnt ihr auch einfach die Hauptstory weiterspielen.

Selbst die Zerstörung sieht in FF7 Rebirth schön aus. (© Screenshot GIGA)

In den Zonen müsst ihr nicht zur zu Fuß unterwegs sein. Pro Zone gibt es entweder eine Art von Chocobo oder euren Buggy, um schneller voranzukommen. (Nur, falls ihr es nicht wisst: Chocobos gehören zu Final Fantasy wie die Luft zum Atmen. Es handelt sich dabei um große Vögel, auf denen man auch reiten kann.) Jeder Chocobo besitzt unterschiedliche Fähigkeiten, wie beispielsweise Klettern oder Fliegen. Um auf ihm reiten zu können, müsst ihr ihn in der jeweiligen Region erst einmal fangen. Schade ist hierbei nur, dass jeder Chocobo in seiner spezifischen Region bleibt. Ihr müsst also in jedem Bereich den jeweilig beheimateten Vogel fangen, damit ihr ihn als Reittier verwenden könnt. Und das Fangen ist des Öfteren von der Spielmechanik her etwas langatmig und sehr langsam.

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Wenn ihr also von den bekannten und häufig verwendeten schlauchigen Abschnitten aus Remake genervt seid, könnt ihr euch schon auf die Entdeckungstour in Rebirth freuen. Das heißt zwar nicht, dass die linearen Passagen passé sind, allerdings kommen sie, wie eingangs erwähnt, wesentlich weniger als in Remake vor. Durch die Open Zones profitiert das Spiel ungemein und kann somit einen gelungenen Spielfluss etablieren.

Eure Gruppenmitglieder können nun übrigens auch klettern. Allerdings sind die Kletterpartien etwas schwerfällig. Erwartet also keine Kletter-Skills à la Nathan Drake aus der „Uncharted“-Reihe. Wobei ich denke, dass Barret in diesem Fall entschuldigt ist.

Chocobos sind nicht nur niedlich, sondern auch extrem hilfreich. (© Screenshot GIGA)

Tiefgehendes Gameplay mit mehr RPG-Elementen

Erwartet keine Neuerfindung des Gameplays, sondern eher eine überarbeitete Version. Dieser Punkt ist absolut positiv zu sehen. Rebirth baut auf der Formel von Remake auf und erweitert es gekonnt. Viele von euch wird es freuen, dass Rebirth mehr RPG ist als der Vorgänger. Nichtsdestotrotz bleibt die Mischung aus Echtzeit-Action und ATB-Fertigkeiten (eine Leiste, die sich im Kampf füllt und deren Abschnitte ihr zum Einsatz verschiedener Fähigkeiten benötigt) bestehen.

Wenn ihr Remake gespielt habt, wisst ihr bereits, was auf euch zukommt. Der Kampf läuft weiterhin in Echtzeit ab, ihr könnt aber auch die Zeit anhalten, Fertigkeiten oder Magie auswählen und zwischen euren Teammitgliedern hin und her wechseln.

Eine der wohl auffälligsten Erweiterungen sind die neuen Synchro-Aktionen und die Synchro-Fertigkeiten. Synchro-Aktionen sind leicht zu nutzende Techniken mit zwei Charakteren, die ihr durch das Drücken von R1 und des Viereck- beziehungsweise Dreieck-Knopfes verwendet. Die Synchro-Aktionen verbrauchen hierbei keine ATB-Einheiten.

Durch das erweiterte Kampfsystem machen die Gefechte noch mehr Spaß als zuvor. (© Screenshot GIGA)

Nicht zu verwechseln sind die Aktionen mit den Synchro-Fertigkeiten. Bei ihnen handelt es sich um mächtigere Fähigkeiten, die ebenfalls von zwei Teammitgliedern ausgeführt werden. Für sie benötigt ihr jedoch eine aufgefüllte Synchro-Leiste, die sich mit jedem Einsatz einer ATB-Fertigkeit weiter aufbaut.

Zudem kommen durch Waffenfertigkeiten und dem Kodex, in dem ihr unterschiedliche Fähigkeitsknoten freischalten könnt, weitere Elemente ins Spiel, welche die Optimierung eurer Truppe auf eine höhere Ebene als im Vorgänger hebt. Das Schöne am Kodex ist außerdem, dass ihr Skill-Knoten umsonst zurücksetzen könnt. Hierdurch wird das Experimentieren gefördert und eine Verskillung der Charaktere ist praktisch unmöglich. Insgesamt gesehen gibt es in Rebirth viel mehr Möglichkeiten euch im Kampf zu behaupten.

Eine weitere große Neuerung ist die Verbundenheit zwischen euren Teammitgliedern. In manchen Abschnitten ist es euch nun möglich mit euren Kameraden zu sprechen und zu interagieren. Je nachdem, was und wie ihr antwortet, erhöht sich eure Verbundenheit zum jeweiligen Charakter. Ihr könnt die Verbundenheit auch durch ausgeführte Synchro-Fertigkeiten vertiefen.

DIe Verbundenheit der Teammitglieder hat auch Auswirkungen auf so manche Cutscene. (© Screenshot GIGA)

Die Verbundenheit zu den jeweiligen Charakteren hat auch ab und an Auswirkungen auf Cutscenes und Storyelemente. Welche das genau sind, verraten wir euch natürlich nicht. Aber es ist wahr, die Verbundenheit ist kein leeres Gimmick, sondern ein Feature, dass die Story bis zu einem gewissen Grad beeinflussen und das Gezeigte verändern kann.

Leider gibt es auf der circa 50 Stunden dauernden Reise, falls ihr keine Nebenmissionen abschließen solltet, zu viele Passagen, in denen das Tempo zwangsweise extrem gedrosselt wird. Es handelt sich um Abschnitte, in denen ihr gezwungen werdet wie eine Schnecke voranzukriechen. Dass sowas ein bis zwei Mal im Spiel vorkommt, ist ja in Ordnung, aber in diesem Fall gescheht es einfach zu häufig.

Was ich zudem auch nie verstehen werde, ist der Fakt, dass ihr eine Videosequenz schaut, um danach zehn Meter zu gehen, nur, um noch eine weitere Videosequenz zu gucken. Warum? Eine einzige Cutscene ist doch manchmal eh schon so lang, dass ihr euer Essen kochen und verspeisen könnt, bevor die Sequenz zu Ende ist. Warum dann also mich zehn Meter laufen lassen, nur um die nächste Videosequenz abzuspielen? Das Pacing wäre angenehmer, wenn einfach alles in einer Cutscene direkt gezeigt würde.

Hab den Grill schonmal angemacht. (© Screenshot GIGA)

Was in Rebirth wiederum sehr gut gelungen ist, sind die Nebenmissionen und Nebenaktivitäten. Sie sind nicht nur abwechslungsreich und tragen zudem noch zu den Charakterentwicklungen bei, sondern lohnen sich auch des Öfteren wegen der Belohnungen. Etwas, was in jüngster Vergangenheit nicht der Fall war. Ja, ich schaue dich an, Final Fantasy 16 und deine nie endenden langweiligen Nebenmissionen.

Minigames im Überfluss

Schon das Original hat einen Überfluss an Minigames und das ist auch in Rebirth nicht anders. Altbekannte Aktivitäten kehren zurück und neue werden hinzugefügt. Ohne Zweifel werdet ihr eure Favoriten und eure Hasskandidaten haben. Besonders das neue Kartenspiel „Blut der Königin“, die dazugehörige Questline, und das Piano-Minispiel haben mir am meisten gefallen. Falls ihr mit ihnen jedoch keinerlei Zeit verbringen wollt, ist das auch völlig fein. Das Spiel zwingt niemanden, die Minigames zu absolvieren. Zumindest nicht in einem großen Übermaß.

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Test-Fazit

Ein sinnvoll erweitertes Kampfsystem, tiefgehendere RPG-Elemente, ein funktionierendes Verbundenheitssystem zwischen den Charakteren und eine Story, die ohne Zweifel ihre Spuren hinterlässt. Das alles macht Final Fantasy 7 Rebirth zu einem besseren Spiel als Remake. Die Wartezeit auf den dritten und letzten Teil, um die Geschichte zu vollenden, kann nicht schnell genug vorübergehen.

Wertung

9,2/10

“Kleine Schwächen, aber trotzdem ein No-Brainer für alle Fans der Reihe oder für die Leute, die es werden wollen. Der dritte Teil kann nicht schnell genug erscheinen.”

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