Das Google Pixel 3a mischt die Mittelklasse auf. Wer nicht viel für ein Handy mit guter Kamera bezahlen möchte, ist bei diesem Smartphone genau an der richtigen Stelle. Ich selbst war skeptisch, habe mich während des Tests aber ein wenig in dieses Handy verguckt – und das nicht nur wegen der tollen Kamera. Was mich beim Google Pixel 3a sonst noch so überzeugt hat, verrate ich euch in meinem Testbericht.
- 1.Google Pixel 3a: Testbericht
- 1.1.Google Pixel 3a und die Kamera
- 1.2.Google Pixel 3a mit OLED-Display
- 1.3.Google Pixel 3a für Kunststoffliebhaber
- 1.4.Google Pixel 3a mit Stereo-Lautsprechern
- 1.5.Google Pixel 3a im Test: Software und Leistung
- 1.6.Google Pixel 3a im Test: Die Akkulaufzeit
- 2.Google Pixel 3a im Test: Mein Fazit
- 3.Google Pixel 3a: Bewertung
- 4.Das hat uns am Google Pixel 3a gefallen
- 5.Das fanden wir am Google Pixel 3a nicht so toll
- 6.Gut zu wissen
- 7.Google Pixel 3a: Technische Daten
Google Pixel 3a: Testbericht
High-End-Smartphones werden immer teurer, das hat auch Google verstanden und mit dem Pixel 3a ein Smartphone für unter 400 Euro vorgestellt. Es kann im Bereich der Kamera, aber auch mit anderen Features, die Oberklasse ärgern. Ich war, wie vermutlich viele, sehr skeptisch, wurde im Testzeitraum aber fast schon bekehrt. Mittlerweile greife ich lieber zum Google Pixel 3a, als zu meinem Samsung Galaxy Note 9 – und das muss schon was heißen. Doch wieso eigentlich?
Google Pixel 3a und die Kamera
Natürlich auch wegen der Kamera. Das Pixel 3a besitzt den gleichen Sensor wie das teurere Pixel 3 und kann somit in jeder Situation hervorragende Bilder machen. Da kein zusätzlicher Bildprozessor verbaut ist und auch der Hauptprozessor etwas langsamer arbeitet als im Topmodell, dauert die Fertigstellung eines Bildes zwar etwas länger, das Ergebnis ist aber gleich. Man muss ganz klar sagen: Im Bereich von 400 Euro bietet das Pixel 3a die beste Fotoqualität. Selbst High-End-Smartphones werden übertroffen, wie wir im Kamera-Test festgestellt haben:
Mir persönlich fehlt aber trotzdem etwas Variabilität. Ein Teleobjektiv und ein Superweitwinkel würden das Smartphone noch viel besser machen. So muss man sich auf den digitalen Zoom verlassen und der ist nicht wirklich toll. Wenn der Nachfolger mehr Sensoren erhält, wäre das erfreulich.
Google Pixel 3a mit OLED-Display
Was mir ebenfalls sehr zugesagt hat, ist das Display. Wie im Pixel 3 verbaut Google beim mehr als halb so teuren Pixel 3a ein OLED-Panel. Die Darstellung ist sehr gut, die Auflösung ausreichend hoch. An sonnigen Tagen würde ich mir zwar eine noch höhere Helligkeit wünschen, man kann aber immer alles gut ablesen. Die Farbdarstellung ist recht warm, man kann aber auch ein anderes Farbprofil wählen. Komplett manuell einstellen lassen sich die Farben aber nicht. Das wäre noch wünschenswert.
Google verzichtet auf eine Kerbe im Display und setzt auf recht breite Rahmen um den Bildschirm. Das Pixel 3a wirkt optisch wie ein Smartphone, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Nach einiger Zeit hat mich das aber kaum mehr gestört. Ein etwas randloseres Design würde vermutlich nur den Preis in die Höhe schrauben.
Google Pixel 3a für Kunststoffliebhaber
Um Geld zu sparen setzt Google beim Pixel 3a auf ein Gehäuse aus Kunststoff, statt aus Glas, wie es beim Pixel 3 der Fall ist. Das Smartphone ist dadurch viel leichter, dabei spürt man aber den Unterschied zum Glas praktisch nicht. Die Oberfläche fühlt sich im Grunde wie das Glas des Pixel 3 an. Insgesamt ist das Smartphone sehr robust gebaut und macht keinen zerbrechlichen Eindruck. Wer mag, kann sich eine der schicken Hüllen für das Pixel 3a günstig bei Amazon kaufen.
Eine Sache stört mich am Gehäuse aber dann doch: die Lautstärkewippe, rechts angebracht. Diese ist meiner Meinung nach an der falschen Seite verbaut. Ich komme immer wieder auf die Lautstärketaste, statt auf den Powerbutton. Auf der gegenüberliegenden Seite sitzt hingegen der Nano-SIM-Slot. Hätte man diesen an die Ober- oder Unterseite platziert, wäre auch Platz über die Tasten auf der linken Seite gewesen. So hab ich zumindest ein dauerhaftes Ärgernis.
Dafür bin ich begeistert vom Fingerabdrucksensor. Dieser sitzt auf der Rückseite und kann deutlich besser erfühlt werden, als es beim Pixel 3 der Fall ist. Das liegt daran, dass der Sensor etwas tiefer im Gehäuse eingelassen ist und der Übergang zum Kunststoff größer ist. Beim Pixel 3 war der Übergang zum Glas fast plan, wodurch man den Sensor nicht immer auf Anhieb erfühlen konnte.
Google Pixel 3a mit Stereo-Lautsprechern
Obwohl das Pixel 3a so günstig ist, hat Google nicht auf Stereo-Lautsprecher verzichtet. Zwar ist der zweite Lautsprecher neben dem USB-C-Port an der Unterseite nicht zum Nutzer gerichtet, die Hörmuschel, die ebenfalls als Lautsprecher dient, gleicht das aber gut aus. Der Klang ist voluminös und kann durchaus einen Raum füllen. Es fehlt aber wie üblich an Bass. Wer öfter YouTube-Videos schaut, unterwegs Netflix genießen möchte oder einfach Musik hören will, wird nicht enttäuscht sein.
Das gilt auch für Nutzer, die noch klassische Kopfhörer mit 3,5-mm-Stecker besitzen. Im Gegensatz zum Pixel 3 ist im Pixel 3a nämlich eine 3,5-mm-Klinkenbuchse verbaut. Dieser Anschluss ist im Mittelklasse-Sektor einfach Standard, sodass Google nicht darauf verzichten kann. Google legt sogar Kopfhörer bei.
Wo die weiteren Unterschiede zwischen dem Pixel 3a und Pixel 3 liegen, verraten wir euch nachfolgend:
Google Pixel 3a im Test: Software und Leistung
Auf dem Pixel 3a ist Android 9 Pie mit dem Pixel-Launcher vorinstalliert. Das mobile Google-Betriebssystem bietet im Vergleich zum wirklich puren Android einige zusätzliche Features, die an das Smartphone angepasst wurden. So kann man beispielsweise den druckempfindlichen Rahmen konfigurieren. Insgesamt bekommt man aber eine recht pure Android-Erfahrung und es fehlen auch einige Features, die man von anderen Herstellern wie Samsung oder Huawei kennt. Dazu gehört auch der „Dark Mode“. Diesen dunklen Modus für die Oberfläche von Android wird Google erst mit Version 10 einführen. Dann aber richtig und mit vielen Google-Apps, die ebenfalls dunkel dargestellt werden.
Die Bedienung von Android 9 Pie ist sehr intuitiv und man findet sich gut zurecht. Viele Funktionen sind sehr einfach zu erreichen und nicht in den Untiefen des Betriebssystems versteckt. Da es sich hierbei um ein Google-Handy handelt, hat man auch eine Update-Garantie von zwei Jahren und Sicherheitsupdates soll es mindestens drei Jahre geben.
Die Leistung der Oberfläche würde ich als sehr gut bezeichnen. Obwohl mit dem Snapdragon 670 nur ein Mittelklasse-Prozessor verbaut ist, dem 4 GB RAM zur Verfügung stehen, läuft das System stabil – selbst wenn im Hintergrund eine App aktualisiert wird. Man kann sauber auf Webseiten scrollen und sich schnell von App zu App bewegen. Das Laden großer Spiele dauert minimal länger als auf einem High-End-Smartphone. Im Endeffekt aber nichts, worüber man sich beschweren müsste.
Der interne Speicher könnte ein Problem sein. Google bietet das Pixel 3a nur mit 64 GB an. Es gibt keine größere Version und keine Möglichkeit den Speicher zu erweitern. Zieht man das Betriebssystem ab, bleiben nur noch etwa 50 GB übrig. Auf Dauer könnte das für viele einfach zu wenig sein. Eine Version mit 128 GB wäre sinnvoller, würde aber den Preis in die Höhe treiben. Google hätte vielleicht in den sauren Apfel beißen und einen microSD-Slot verbauen müssen. Dann hätte man dieses Problem nicht.
Google Pixel 3a im Test: Die Akkulaufzeit
Das Google Pixel 3a ist „nur“ mit einem 3.000-mAh-Akku ausgestattet. Durch die Mittelklasse-Hardware und das sparsame OLED-Display hab ich im Test aber sehr gute Laufzeiten erreicht. Selbst bei intensiver Nutzung kam ich locker über den Tag und hatte noch eine kleine Reserve für den Abend. Bei normaler Nutzung sind auch zwei oder drei Tage drin. Ich hab immer eine Display-On-Zeit von 6 bis 7 Stunden erreicht. Das ist ein hervorragender Wert.
Durch die Schnellladefunktion ist das Handy zügig wieder voll aufgeladen. Das funktioniert aber nur per Kabel. Eine kabellose Ladefunktion gibt es nicht.
Google Pixel 3a im Test: Mein Fazit
Das Google Pixel 3a hat mich überzeugt. Während das Pixel 3 preislich viel zu hoch angesetzt war, bringt das Pixel 3a frischen Wind in den Smartphone-Markt. Kein anderes Handy in der Preisklasse von unter 400 Euro kann bei der Kamera mit dem Pixel 3a mithalten. Die Performance stimmt, man bekommt Updates direkt von Google und eine sehr hohe Akkulaufzeit. Was will man großartig mehr? Auf Spielerein wie kabelloses Laden oder wasserdichte Eigenschaften kann ich verzichten. Wer das nicht kann, muss zum Pixel 3 greifen – und dafür mehr bezahlen. Meiner Meinung nach dürfte dieses Handy aber für so gut wie jeden Nutzer ausreichen. Hier passt der Spruch: Mehr Smartphone braucht keiner!
Wenn ich die Wahl zwischen dem Google Pixel 3a und Pixel 3a XL hätte, würde ich zum etwas teureren XL-Modell greifen. Ich persönlich mag nämlich größere Bildschirme und ich würde vermuten, dass die Akkulaufzeit des XL-Modells noch einmal besser ausfällt. Ansonsten unterscheiden sich die Smartphones nicht.
Google Pixel 3a: Bewertung
- Verarbeitung, Haptik und Design: 3/5
- Display: 4/5
- Kameras: 4/5
- Software: 5/5
- Performance: 5/5
- Telefonie und Audio: 4/5
- Konnektivität und Speicher: 4/5
- Akku und Alltag: 5/5
Gesamt: 85 %
Das hat uns am Google Pixel 3a gefallen
- Kamera macht hervorragende Fotos.
- OLED-Display besitzt eine gute Darstellung.
- Akkulaufzeit ist sehr hoch.
- Performance überzeugt in allen Lebenslagen.
- Fingerabdrucksensor arbeitet sehr zuverlässig.
Das fanden wir am Google Pixel 3a nicht so toll
- Design wirkt altbacken.
- Nur mit 64 GB internem Speicher zu haben. Eine Speicherweiterung per microSD-Karte ist nicht möglich.
- Keine kabellose Ladefunktion.
- Nicht wasserdicht.
Gut zu wissen
- Ab Android 10 Q wird man per Nano-SIM und eSIM eine echte Dual-SIM-Funktion nutzen können.
- Mit Android 10 Q wird auch ein systemweiter „Dark Mode“ eingeführt, durch den die Akkulaufzeit nochmals besser ausfallen dürfte.
Google Pixel 3a: Technische Daten
Google Pixel 3a | Google Pixel 3a XL | |
Display | 5,6 Zoll, OLED, 2.220 x 1.080 Pixel | 6,0 Zoll, OLED, 2.160 x 1.080 Pixel |
Prozessor | Snapdragon 670 | |
Arbeitsspeicher | 4 GB | |
Interner Speicher | 64 GB | |
Hauptkamera | 12,2 MP Dual-Pixel-Sensor mit f/1.8-Blende | |
Frontkamera | 8 MP mit f/2.0-Blende | |
Software | Android 9 Pie | |
Akku | 3.000 mAh | 3.700 mAh |
Konnektivität | LTE, WLAN-ac, Bluetooth 5.0, NFC | |
Farben | Just Black, Clearly White, Purple-ish | |
Maße | 151,3 x 70,1 x 8,2 mm | 160,1 x 76,1 x 8,1 mm |
Gewicht | 147 Gramm | 167 Gramm |
Sonstiges | Fingerabdruckscanner, USB Typ C, 18-Watt-Schnellladefunktion, Active Edge |