Jetzt, wo wir It Takes Two endlich durchgespielt haben, können wir sagen: Das lohnt sich! Hier erfahrt ihr, warum ihr dieses Koop-Abenteuer nicht verpassen solltet.
Hazelight Studios haben mit ihrem Koop-Hit A Way Out viele Spieler begeistert. Bei der Gestaltung des neuen Titels muss die Kommunikation allerdings so ausgesehen haben:
„Was für ein Spiel wollt ihr als nächstes machen?“ – Hazelight Studios: „Ja.“
It Takes Two ist so kunterbunt und vielfältig, dass es schwer fällt, das Spiel in eine genaue Kategorie einzuordnen. Eines steht allerdings fest: Bereuen werdet ihr den Kauf bestimmt nicht.
Das erwartet euch in It Takes Two:
It Takes Two – Koop vom Feinsten
Die Handlung von It Takes Two ist schnell erklärt. Die beiden Eltern May und Cody stehen kurz vor ihrer Scheidung und sehen sich gezwungen, es ihrer Tochter Rose beizubringen. Diese will die Entscheidung allerdings nicht hinnehmen und bastelt aus Holz und Ton zwei Puppen, die ihre Eltern darstellen.
Durch den magischen Zauber eines Buches über Beziehungen verwandeln sich May und Cody in besagte Puppen und müssen nun ihre Beziehung retten, um sich wieder zurück in ihre menschliche Form zurückzuverwandeln. Begleitet werden sie dabei vom aufdringlichen Dr. Hakim – dem Buch, das für die Verwandlung gesorgt hat.
Die Story des Spiels gliedert sich in sieben Kapitel auf, die in insgesamt 37 Leveln abgehandelt wird. Darin schwingt, schießt, hüpft und rätselt ihr euch durch euren Schuppen, euren Vorgarten, das Kinderzimmer eurer Tochter, eine Kuckucksuhr und vieles mehr.
Der Clou: Kein Level gleicht auch nur ansatzweise dem anderen. Habt ihr euch einmal an eine Waffe oder eine Spielmechanik gewöhnt, wird sie direkt durch eine andere ersetzt. Und das ist gut so! It Takes Two schafft das, was A Way Out an manchen Stellen nicht geschafft hat – es wird einfach nicht langweilig.
Wenn euch eine Mechanik also mal keinen Spaß machen sollte, dann keine Panik! Hinter der nächsten Tür wartet schon eine neue Überraschung.
Setting und Spielprinzip
Dabei wurde auch die Spielwelt von It Takes Two mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet. Engere Levelschläuche sind schnell überwunden, weitläufigere Bereiche locken mit vielen kleinen Easter Eggs und Interaktionsmöglichkeiten.
Diese sind zwar absolut irrelevant für den Spielverlauf, hauchen der Spielwelt aber ungemein viel Leben ein. Weitläufigere Bereiche wie das Schloss in Rosies Zimmer oder das Winterlevel laden so also nicht nur zum Erkunden, sondern auch zum Verweilen ein.
Wer lieber durch die Level sprintet, um das Spiel schnell zu beenden, dem wird ein besonders schmackhaftes Zückerli entgehen: Hazelight hat im gesamten Spiel 25 kompetitive Minispiele versteckt. Von Schneckenrennen über Eiszapfenwerfen, bis hin zu einer gediegenen Runde Schach ist für jeden etwas dabei.
So überseht ihr keines der Minispiele:
Die beiden Protagonisten spielen sich dabei sehr unterschiedlich. May und Cody erhalten im Verlauf des Spiels immer wieder Waffen und andere Items, die euch nur in Kombination ans Ziel bringen. Während Cody sich in einem Level beispielsweise schrumpfen oder vergrößern kann, bekommt May Schuhe, mit denen sie an bestimmten Stellen die Wände hochlaufen kann.
So seid ihr immer wieder gezwungen, einen begehbaren Weg für euren Mitspieler zu schaffen – allein kommt ihr nämlich nicht weit. So macht It Takes Two seinem Namen alle Ehre. Das Spiel funktioniert nur zu zweit. Nicht zu dritt, nicht allein. Nur mit zwei Spielern im lokalen Koop oder Online.
Die Story nimmt während der etwa 14-stündigen Kampagne eine eher zweitrangige Rolle ein. Schnell wird klar, dass eher der Spielspaß im Vordergrund steht. Aber das ist nicht schlimm. Pärchen die sich zoffen und dann versuchen, wieder zueinander zu finden sind in der Unterhaltungsbranche sowieso ein alter Hut.
Um das Schwierigkeitslevel müsst ihr euch ebenfalls keine Sorgen machen. It Takes Two ist zwar überwiegend ein Plattformer, allerdings müsst ihr kein gottgleiches Talent wie in einigen Mario-Maker-Leveln beweisen.
Auch die Bosskämpfe sind machbar – auch wenn ihr bei einigen Bossen ein paar Mal draufgehen werdet. Allerdings sind die Level nie so schwer, dass sie echtes Frustpotenzial bergen.
Das Spiel bietet mit seinen vielen Errungenschaften auch für Trophäenjäger ein hohes Potenzial. Wollt ihr die PlayStation Platin-Trophäe abgreifen, müsst ihr 20 Erfolge meistern und 21 Trophäen abgreifen. Wie das geht, erfahrt ihr in unserem Guide zu dem Thema.
Ihr sucht nach mehr Multiplayer-Futter für euch und eure Gruppe? Bitteschön:
Grafik und Performance
Der auf den ersten Blick kindlich anmutende Stil des Spiels strahlt dabei ebenfalls einen ganz besonderen Charme aus. Mit viel Liebe zum Detail und einer Prise schwarzem, sehr erwachsenen Humor, zieht euch das Spiel in seinen Bann.
Obwohl selbst die Lichtstimmung und die Partikeleffekte richtig klasse aussehen, ist It Takes Two dabei gar nicht so ein Ressourcenfresser, wie man es bei der Grafik vielleicht vermuten mag. Somit läuft das Spiel auch auf einem Mittelklasse-PC mit hoher Auflösung sehr flüssig.
Nur Rauch ähnliche Effekte können zu kurzen Einbrüchen der Bildrate führen. Das fällt aber meistens gar nicht so stark auf.
Schafft euer PC It Takes Two? Das sollte er können:
Minimale Systemanforderungen:
- Betriebssystem: Windows 8.1 (64-Bit) oder Windows 10 (64-Bit)
- Prozessor (AMD): AMD FX 6100
- Prozessor (Intel): Intel Core i3-2100T
- Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
- Grafikkarte (AMD): AMD R7 260X
- Grafikkarte (Nvidia): Nvidia GTX 660
- DirectX: DirectX 11-kompatible Grafikkarte oder gleichwertig
- Erforderliche Online-Verbindung: Internetverbindung mit mindestens 256 KB/s Geschwindigkeit
- Festplattenspeicher: 50 GB
Empfohlene Systemanforderungen:
- Betriebssystem: Windows 8.1 (64-Bit) oder Windows 10 (64-Bit)
- Prozessor (AMD): AMD Ryzen 3 1300X
- Prozessor (Intel): Intel Core i5 3570K
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
- Grafikkarte (AMD): AMD R9 290X
- Grafikkarte (Nvidia): Nvidia GTX 980
- DirectX: DirectX 11-kompatible Grafikkarte oder gleichwertig
- Erforderliche Online-Verbindung: Internetverbindung mit mindestens 256 KB/s Geschwindigkeit
- Festplattenspeicher: 50 GB
Kritik muss sein
Bei all der Schönheit gibt es aber auch kleine Zipperlein, mit denen It Takes Two seine Spieler plagt. Die Kamerasteuerung ist an manchen Stellen so hakelig, dass im Test beinahe ein Controller aus Frust zu Bruch gegangen ist.
Auch das Kampfsystem bräuchte an manchen Stellen noch ein bisschen Feinschliff. Manchmal wirkt es so, als hätte ein Spieler mehr zu tun als der andere, weil ihr beispielsweise aufgrund eurer aktuellen Waffe nur auf Nahkämpfe limitiert seid, während euer Mitspieler mit einer fetten Ranke auf seinem Kopf eine deutlich höhere Reichweite hat.
Aber auch da gibt es einen kleinen Kritikpunkt – nicht immer sind alle Einsatzmöglichkeiten euerer aktuellen Items selbsterklärend. Dass wir besagte Ranke zum Kämpfen einsetzen können, fiel uns im Test nur durch Zufall auf, indem wir aus Versehen die falsche Taste drückten.
Besonders ärgerlich war aber, dass in unserer Version ein Bosskampf so verbugt war, dass ein Spieler sich nicht mehr vom Fleck bewegen konnte und mit dem Boss in einer Ecke der Map festhing, während der andere Spieler die Map verlassen zu haben schien und nun unerreichbar und unsterblich irgendwo herumstand.
Da wir eine Vorabversion gespielt haben, hoffen wir, dass zumindest dieser Fehler bis zum Release am 26. März behoben wurde.
Solltet ihr It Takes Two kaufen?
Ja! Alle angesprochenen Kritikpunkte sind eher kleinerer Natur und somit kein Grund, die von Entwickler Josef Fares versprochenen 800 Euro einzufordern. Wenn ihr gut mit einer Controllersteuerung zurechtkommt und endlich wieder Lust auf eine spritzige Koop-Erfahrung habt, solltet ihr It Takes Two definitiv eine Chance geben.
Holt euch It Takes Two für PC, Xbox One, Xbox Series X, PS4 und PS5:
- Bunte, detailverliebte Spielwelt
- Abwechslungsreiches Gameplay
- Klasse Humor
- Sehr schöner Grafikstil, der auf fast allen PCs dargestellt werden kann
- Teilweise nervige Kamerasteuerung
- Stellenweise unausgeglichene Aufgabenverteilung zwischen den Spielern
Tipp: Wenn ihr It Takes Two kauft, erhaltet ihr automatisch zwei Keys. Wenn ihr also nicht im lokalen Koop spielen wollt, könnt ihr euch den Titel preislich mit einem Freund teilen.
Wertung
“Schon nach den ersten paar Spielstunden war klar: Dieses Spiel ist eine Spaßbombe. Für schlappe 40 Euro bekommt ihr für Xbox One, Xbox Series X, PS4, PS5 und PC ein knallbuntes Koop-Abenteuer mit viel Humor, das nie langweilig wird. Die wenigen Kritikpunkte schmälern den Spielspaß nur mäßig, was It Takes Two zu einer wirklich empfehlenswerten Erfahrung mit Freund, Freundin und Co. während des Lockdowns macht.”