Lenovo bietet mit dem Tab M10 Plus einen echten „Tablet-Liebling“ an. Wir haben die Tablet-Serie so getauft, denn immer wenn eines der Modelle im Angebot ist, verkauft sich das Gerät sehr gut und klettert in den Bestsellern bei Amazon gern auf die ersten Plätze. Jetzt gibt es die dritte Generation und die habe ich in meinem Alltag mal unter die Lupe genommen.
Lenovo Tab M10 Plus im Test: Fazit
GIGA-Wertung: 7.4 / 10
Beim Lenovo Tab M10 Plus der 3. Generation haben mich das Design, die Handhabung mit dem Tablet, das Display und die Akkulaufzeit überzeugt. Man ist mit Android 12 auf dem neuesten Stand und es wird zukünftig einige Software-Updates geben. Wenn das Zubehör wie der Stift, die Hülle und Tastatur verfügbar sind, kann man das Tablet sinnvoll erweitern.
Der gute erste Eindruck wird etwas von der schwachen Performance geschmälert. Befindet man sich in einer App und nutzt diese, ist die Leistung in Ordnung. Sobald man aber Multitasking nutzen oder zu einer anderen App wechseln möchte, spürt man die Verzögerungen. Gut möglich, dass das mit einem zukünftigen Update ausgeräumt wird. Das erste Update mit Sicherheitslevel vom Februar 2022 hat noch keine spürbare Besserung gebracht.
Der Preis von 250 Euro wirkt wegen der schwachen Performance etwas zu hoch. Sobald der Preis aber wie bei den Vorgängern unter 200 Euro sinkt, bekommt man mit dem Lenovo Tab M10 Plus in der 3. Generation ein solides Android-Tablet, mit dem man viele Jahre Freude haben wird. Es ist eine gute Alternative zum Galaxy Tab A8 von Samsung – wobei Letzteres aktuell mit unter 200 Euro deutlich günstiger ist.
Vorteile:
- Design
- Display
- Akkulaufzeit
- Software
- Lautsprecher
Nachteile:
- Performance
Schön, dünn und leicht
Obwohl das Lenovo Tab M10 Plus zu einem Preis von 250 Euro angeboten wird, macht es optisch einen richtig guten Eindruck. Schon beim ersten Berühren wurde ich positiv von der Materialwahl und Wertigkeit des Tablets überrascht. Die Rückseite besteht etwa zu 75 Prozent aus Metall und 25 Prozent aus Kunststoff. Doch auch der Kunststoff fühlt sich nicht billig an.
Dort eingefasst sind die Hauptkamera und das Logo. An der Oberseite befinden sich die Tasten für die Lautstärke, an der Seite zwei Lautsprecher und der Powerbutton. Insgesamt gibt es vier Lautsprecher, die mit Dolby Atmos einen überraschend guten, klaren und lauten Klang erzeugen. Ja, es fehlt deutlich an Bass, doch das Volumen, das mit den vier Lautsprechern erzeugt wird, hat mich beeindruckt. Da vier Lautsprecher verbaut sind, hat man beim Spielen auch kein Problem, wenn mal einer oder zwei verdeckt werden.
Insgesamt ist das Lenovo Tab M10 Plus mit 465 Gramm sehr leicht für die Größe und mit 7,45 mm auch schön dünn. Die Rahmen um den Bildschirm haben in meinen Augen die optimale Dicke. Ich konnte das Tablet in beiden Ausrichtungen angenehm halten. Mit dem leichten Gewicht ging das auch über längere Zeit problemlos.
10,6-Zoll-Display überzeugt
Doch nicht nur das Design hat mich positiv überrascht, sondern auch das Display. Normalerweise verwende ich privat ein Galaxy Tab A 10.1 von Samsung. Im Vergleich dazu ist der Bildschirm hier mit einer Auflösung von 2.000 x 1.200 Pixel nicht nur schärfer, sondern auch deutlich heller. Ich verwende meine Tablets gern im Garten, um dort beispielsweise ein Formel-1-Rennen beim Grillen zu schauen. Damit wäre das kein Problem. Beim Samsung-Tablet komme ich da schnell ans Limit, wenn die Sonne ordentlich scheint.
In der Preisklasse darf man das natürlich nicht erwarten, doch ein 90- oder 120-Hz-Display hätte dem Lenovo Tab M10 Pro sehr gut zu Gesicht gestanden. Ich hab immer das Gefühl, dass der Inhalt hinterherhinkt. Wenn man beim Scrollen in Chrome genau hinschaut, dann sieht man die Verzögerung deutlich. Ich weiß nicht genau, ob das am Display oder an der Performance des Tablets liegt. Empfehlen würde ich den Kauf einer Schutzfolie, um die Oberfläche zu schützen.
Performance müsste besser sein
Der MediaTek Helio G80 ist eigentlich ein solider Prozessor. Deswegen wundert es mich, wieso das Lenovo-Tablet so ruckelig läuft. Erst dachte ich, dass das nach der Einrichtung eine einmalige Sache ist, doch die kleinen Verzögerungen und Ruckler sind immer präsent. Das nervt mich als verwöhnten Besitzer von High-End-Hardware sehr, doch beim Samsung-Tablet ist das ähnlich – wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei Lenovo. Ich weiß, dass ich zum Preis von 250 Euro keine Wunder erwarten darf, doch bei 4 GB RAM müsste die Performance eigentlich besser sein.
Egal, ob man zurück auf den Homescreen wischt, den Entertainment Space startet oder einfach nur die Benachrichtigungen herunterzieht. Es ist einfach kein komplett flüssiges Bedienerlebnis. Dabei wird die Oberfläche von Lenovo gar nicht so stark angepasst. Das ist schade, denn die Hardware macht sonst einen so tollen Eindruck.
Software bietet viele Möglichkeiten
Insgesamt gefällt mir die Software des Lenovo Tab M10 Plus sehr gut. Das chinesische Unternehmen setzt im Grunde komplett auf Google-Dienste. Die meisten Google-Apps sind vorinstalliert. Normalerweise muss ich bestimmte Anwendungen noch installieren, doch hier war alles drauf. Zusätzlich gibt es ein Tablet-Center, in dem das Gerät vorgestellt wird, sowie ein UKW-Radio. Um das zu nutzen, muss man einen Kopfhörer anschließen. Es ist ebenfalls eine Memo-App dabei, die ich als praktisch erachte.
Ansonsten hat Lenovo noch etwas „Bloatware“ drauf. Dazu gehören Apps von Amazon Music, Netflix, Microsoft Office und OneNote. Die Microsoft-Software, die man natürlich zusätzlich bezahlen muss, wenn man sie wirklich verwenden möchte, ist überflüssig.
Mit dem Kids Space wird das Lenovo-Tablet zu einem Gerät für Kinder, die sich nur in einer geschützten Oberfläche bewegen können. Man kann das Tablet nach der Einrichtung dieser Funktion also auch eine gewisse Zeit seinen Kindern überlassen. Lenovo deckt mit diesem Modell viele Bereiche ab, es eignet sich somit für die ganze Familie.
Android 13 ist bereits versprochen
Ausgeliefert wird das Lenovo Tab M10 Plus mit Android 12, was zu begrüßen ist. Android 13 ist auch schon versprochen und soll im Jahr 2023 veröffentlicht werden. Das ist zwar etwas später als Google Android 13 raushaut, nämlich im Herbst 2022, doch es ist wichtig, dass das Update überhaupt kommt. Eine Upgrade-Garantie von drei Jahren spricht Lenovo zudem aus. Hier ist man also längere Zeit abgedeckt.
Schade ist, dass das Android-Sicherheitsupdate bei unserem Testgerät, das wir vor dem Marktstart zur Verfügung gestellt bekommen haben, veraltet ist. Es stammt nach dem neuesten Update vom Februar 2022, davor war es Dezember 2021. Alle drei Monate sollte es hier also Sicherheitsupdates geben. Samsung ist da etwas besser, denn hier gibt es monatliche Sicherheitsupdates, wenn es sich um brandneue Android-Tablets handelt.
Akkulaufzeit kann sich sehen lassen
Positiv überrascht bin ich von der Akkulaufzeit. Ich hab das Tablet bei normaler Nutzung erst nach vier Tagen aufladen müssen. Dabei habe ich es zu Beginn natürlich sehr häufig verwendet, um Apps zu installieren und alles auszuprobieren, danach aber nur noch für normale Tätigkeiten wie das Surfen im Netz, Videos schauen oder Musik hören. Besonders im Ruhezustand ist das Tablet sehr sparsam. Die Akkulaufzeit bei intensiver Nutzung mit Spielen würde ich bei etwa einem Tag sehen. Bei leichten Aufgaben kann man mit drei bis sieben Tagen Standby rechnen. Da kommt es ganz stark drauf an, wie häufig man das Tablet verwendet. Ein Netzteil mit einer Leistung von 10 Watt liegt dem Lieferumfang bei.
Wertungen im Detail
Kategorie | Wertung (max. 10) |
Verarbeitung, Haptik und Design | 8 |
Display | 7 |
Kameras | 6 |
Software | 8 |
Performance | 6 |
Speicher | 8 |
Akku und Alltag | 9 |
Gesamt | 7.4 |