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Like a Dragon Infinite Wealth im Test: Spielspaßgranate auf Hawaii

Auf nach Hawaii! Like a Dragon: Infinite Wealth verlässt erstmals Japan (Quelle: SEGA).
Auf nach Hawaii! Like a Dragon: Infinite Wealth verlässt erstmals Japan (© SEGA)
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Nichts geringeres als ihr Opus Magnum möchten die Entwickler von Like a Dragon: Infinite Wealth mit dem achten Hauptteil der Yakuza-Reihe präsentieren. Erstmals seid ihr außerhalb Japans auf Hawaii unterwegs und übernehmt sowohl die Kontrolle über Ichiban Kasuga als auch Kazuma Kiryu. Warum dabei eine echte Spielspaßgranate herausgekommen ist, erfahrt ihr in unserem Test.

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Hinweis: Es wurde die Version für die PS5 in der Version 1.12 getestet.

Aloha Honolulu

Was gibt es Besseres, als sich in der kalten Jahreszeit zumindest virtuell an den Strand von Hawaii zu legen? Nachdem Yakuza: Like a Dragon 2020 den Grundstein für den Neubeginn der Serie gelegt hat und Ichiban Kasuga als neuer Hauptcharakter eingeführt wurde, führen ihn die Ereignisse nun nach Hawaii, wo sich seine Mutter aufhalten soll, die er noch nie im Leben gesehen hat.

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Aber auch Kazuma Kiryu ist noch im Spiel und wird im Auftrag der Geheimorganisation der Daidoji nach Hawaii geschickt, die ebenfalls Interesse am Verbleib von Kasugas Mutter hat. Wer die Chance hat, sollte unbedingt sowohl Yakuza: Like a Dragon als auch das erst kürzlich erschienene Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name (Hier gehts zum Test) noch nachholen, da beide Spiele die Geschichten von Ichiban und Kazuma zusammenführen.

Aber auch ohne Vorwissen werden viele Ereignisse in ausufernden Dialogen noch einmal ins Gedächtnis gerufen. Und Spaß werdet ihr auch haben, wenn ihr noch nie ein Yakuza-Spiel gespielt habt, denn auf Hawaii wartet auch ohne Storykenntnisse so viel Spielspaß auf euch, dass es fast schon absurd ist. Honolulu ist die bisher größte Karte in der Yakuza-Serie und zudem dürfen auch Ijincho in Yokohama und Kamurocho in Tokyo erneut erkundet werden.

Der Side Content war ja schon immer ein großes Merkmal der Yakuza-Spiele, doch Like a Dragon: Infinite Wealth schießt echt noch einmal den Vogel ab. Es stecken etwa komplette Klone von beliebten Franchises wie Pokémon und Animal Crossing im Spiel. Zudem gibt es viele abwechslungsreiche Minispiele und über 50 Nebenmissionen.

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Eure Party wächst zudem von sieben auf zehn Figuren an und das Kampfsystem wurde um viele sinnvolle Verbesserungen erweitert. Insgesamt habe ich knapp 100 Spielstunden auf dem Konto und noch immer nicht alles gesehen.

Like a Dragon - Infinite Wealth: Gameplay-Trailer

Verbessertes Kampfsystem

Die rundenbasierten Kämpfe spielten sich in Yakuza: Like a Dragon noch recht hakelig. Wenn ihr auf die Rückkehr von actionreichen Kämpfen in Echtzeit gehofft habt, werdet ihr enttäuscht, denn auch auf Hawaii wird in Runden agiert, doch wurde gehörig an den richtigen Stellen nachgebessert.

Eure Charaktere dürfen sich jetzt in einem begrenzten Umkreis bewegen und strategisch positioniert werden. Auf diese Weise kann die Umgebung sinnvoll genutzt werden. Angriffe von hinten erzielen etwa Bonusschaden oder wenn ihr in der Nähe von Partymitgliedern angreift, werden Komboangriffe ausgelöst. Wird ein Feind dabei gegen eine Wand oder andere Gegner geschleudert, wird noch mehr Schaden erzielt. Durch all diese Elemente spielen sich die Kämpfe viel dynamischer als im Vorgänger.

In Kämpfen könnt ihr euch jetzt begrenzt bewegen und Umgebungsobjekte gezielter als Waffe einsetzen (Quelle: SEGA).
In Kämpfen könnt ihr euch jetzt begrenzt bewegen und Umgebungsobjekte gezielter als Waffe einsetzen (© SEGA/GIGA)

Das Kampfmenü wurde ebenfalls überarbeitet. Tag-Team-Angriffe können direkt über eine Taste ausgelöst werden und sind über einen aufladbaren Balken besser sichtbar gemacht worden. Zudem gibt es ein cooles Feature für Kazuma, bei dem nur er kurzzeitig aus der rundenbasierten Limitierung ausbrechen darf und wie früher in Echtzeit Gegner vermöbeln darf.

Sehr praktisch: Ihr könnt ungewollten Kämpfen jetzt leichter ausweichen, da Feindgruppen auf den Straßen nicht mehr allzu empfindlich auf euch reagieren. Und wenn Gegner gar weit unter eurem Level sind, könnt ihr zu Kampfbeginn direkt über eine Taste die „Vernichtung“ auslösen und den Kampf sofort beenden. Dann gibt es zwar weniger Erfahrung, aber alle Item-Belohnungen.

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Das Job-System aus dem Vorgänger ist wieder mit von der Partie und es enthält auch alle bereits bekannten Jobs. Zudem gibt es mit Desperado, Pyrotänzer, Action-Star, Samurai, Kunoichi, Haushälterin, Geotänzerin, Linebacker (nur DLC) und Tennisass (nur DLC) neun neue Jobs, die über witzige Zwischensequenzen freigeschaltet werden. Hinzu kommen die neuen Charaktere Tomizawa, Chitose und Seonhee. Letztere war bereits in Yakuza: Like a Dragon dabei, war dort aber noch nicht spielbar. Auch die neuen Partymitglieder bringen eigene individuelle Jobs mit sich.

Die Party wächst in Like a Dragon: Infinite Wealth auf zehn Mitglieder an (Quelle: SEGA).
Die Party wächst in Like a Dragon: Infinite Wealth auf zehn Mitglieder an (© SEGA/GIGA)

Hawaii ohne Grenzen

Der neue Schauplatz wurde liebevoll ins Spiel übertragen. Am Strand Aloha Beach tummeln sich etwa unzählige NPCs und der dynamische Wetterwechsel sorgt auch mal für Regen zwischendurch. Erstmals könnt ihr mit Kasuga auch schwimmen und das Meer von Müll befreien. Besonders abends kommt hier bei Sonnenuntergang Urlaubsstimmung auf, eine echte Abwechslung zu den Stadtgebieten in früheren Spielen der Reihe.

Grafisch dürft ihr allerdings erneut keine allzu großen Sprünge erwarten. Charaktermodelle wichtiger Figuren sehen wie gewohnt sehr gut aus, bei sonstigen NPCs und in manchen Umgebungen fällt die Detailarmut allerdings schon stark auf. Zudem verschwanden einfach bei mir regelmäßig NPCs in der Umgebung oder ploppten direkt vor mir auf.

Wer will, kann Honolulu auch mit einem Segway erkunden oder mit Trolley auf Sightseeing-Tour gehen und dabei gleich ein Fotominispiel absolvieren. Apropos Minispiele: Diese sind gewohnt abwechslungsreich und verrückt. Neben den üblichen Kasino-Glücksspielen und Darts könnt ihr in bester Crazy-Taxi-Tradition Essen auf einem Fahrrad ausliefern und dabei wilde Stunts absolvieren.

Wie gewohnt gibt es absurde Minispiele wie diese Crazy-Taxi-Variante, bei der ihr Essen ausliefert. (Quelle: SEGA).
Wie gewohnt gibt es absurde Minispiele wie diese Crazy-Taxi-Variante, bei der ihr Essen ausliefert. (© SEGA/GIGA)

Oder aber ihr schließt Freundschaften mit den Bewohnern und werft ihnen Aloha-Grüße zu, wobei sie euch dann mit Geschenken belohnen. Die meiste Zeit nehmen aber mal wieder die über 50 Nebenstories ein. Ihr helft beispielsweise als Kellner aus und sollt euch Bestellungen merken oder müsst einen wohlbekannten Saugroboter aus dem Vorgänger erneut unter Kontrolle bringen.

Übrigens bekommt auch Kazuma seine eigenen Missionen spendiert, die ihr über seine „Bucketlist“ absolvieren könnt. Hier wird dem Drachen von Dojima noch einmal Ehre erwiesen und ihr trefft mit ihm bekannte Charaktere aus vergangenen Zeiten, um in Nostalgie zu schwelgen.

Sujimon und Dondoko Island

Wenn euch das alles noch nicht genug ist, könnt ihr euch nebenbei auch noch auf eine Eigeninterpretation der Pokémon- und Animal-Crossing-Spiele freuen. Bei den Sujimon handelt es sich um die Gegnertypen im Spiel, die ihr nun selber fangen und für euch kämpfen lassen könnt. Bis zu sechs Sujimon schickt ihr gleichzeitig in den Kampf gegen andere Trainer und müsst dabei die Elementtypen eurer Sujimon gegeneinander ausspielen. Zudem könnt ihr die Freundschaft zu ihnen erhöhen und sie leveln, um sie noch stärker zu machen.

Es gibt sogar Raids und Sujistops, bei denen ihr Items abstauben könnt. Das Ganze ist reichlich albern, da es sich bei Sujimon nur um Menschen in absurden Kostümen handelt. In der Welt von Like a Dragon ist ein Raupy aus Pokémon beispielsweise einfach nur ein Mensch im grünen Schlafsack, trotzdem macht es ungeheuren Spaß alle zu fangen und sie in Arenakämpfen zu Höchstleistungen zu treiben. Eigene Nebenstories bringen die Sujimon ebenfalls mit.

Sujimon besitzen verschiedene Elemente, Spezialattacken und wollen richtig positioniert werden (Quelle: SEGA).
Sujimon verfügen über verschiedene Elemente und Spezialattacken und wollen richtig positioniert werden (© SEGA/GIGA)

Noch umfangreicher ist nur noch Dondoko Island. Diese Insel wird in Kapitel 6 freigeschaltet und ihr könnt darauf euer eigenes Urlaubsresort aufbauen. Mit eurem Baseballschläger beseitigt ihr dafür zunächst den Müll auf der Insel, schaltet so neue Bereiche frei und baut darauf neue Gebäude, Sehenswürdigkeiten und Dekorationen, um den Bereich nach und nach in ein 5-Sterne-Ressort zu verwandeln.

Alle Materialien für den Bau müsst ihr selbst auf der Insel finden und dank Kescher und Harpune geht ihr nebenbei auch noch auf die Jagd nach seltenen Meerestieren und Insekten. Auf der Insel herrscht ein eigener Tag- und Nachtrhythmus, der gänzlich vom restlichen Spiel abgekoppelt ist. Es gibt sogar Online-Features, dank derer ihr die Inseln anderer Spieler besuchen könnt.

Auch wenn hier nie die Komplexität eines Animal Crossing erreicht wird, ist Dondoko Island die Kirsche auf der Sahnetorte, die das abwechlsungsreiche Gameplay perfekt abrundet. Wenn ihr Kasuga seht, wie er auf einem Delfin zur Insel reitet oder in einem Werbespot für sein Resort wirbt, kommt ihr aus dem Grinsen nicht mehr heraus.

Auf Dondoko Island gibt es viel zu tun, um eine 5-Sterne-Resort aufzubauen (Quelle: SEGA).
Auf Dondoko Island gibt es viel zu tun, um eine 5-Sterne-Resort aufzubauen (© SEGA/GIGA)

Dabei bleiben sowohl Sujimon als auch Dondoko Island komplett optional. Wenn ihr keine Lust darauf habt, könnt ihr euch nach der Einführung dieser Spielelemente wieder ganz auf die Story konzentrieren.

Fazit zu Like a Dragon: Infinite Wealth

Ich war echt gespannt auf Like a Dragon: Infinite Wealth und konnte es kaum erwarten, mein Ticket nach Hawaii zu lösen. Die Entwickler vom Ryu ga Gotoku Studio haben voll abgeliefert. Die meisten Mängel am Kampfsystem wurden ausgemerzt, Hawaii ist ab sofort mein neuer Lieblingsschauplatz in der Reihe und in Sachen Umfang wurde noch eine volle Schippe Sand oben drauf gekippt.

Bei den ganzen absurden Nebenaktivitäten vergisst man dabei gerne mal, dass die eigentliche Hauptgeschichte in Yakuza-Spielen immer auch eine emotionale Wucht mit sich bringt und sich zu jeder Zeit ernst nimmt. Dies ist auch in Like a Dragon: Infinite Wealth nicht anders. Die Geschichte steckt erneut voller Wendungen, integriert die neuen Partymitglieder sehr gut und überrascht mit so manchem Gastauftritt. Auch wenn es wie von der Serie gewohnt zu Längen beim Storytelling kommt und der eine oder andere Dialog etwas zu ausufernd wird, bekommen hier Fans die gewohnte Bandbreite präsentiert.

Und wer auf Story keinen Bock hat, überspringt alle Zwischensequenzen, fängt Sujimon oder baut sein Inselreich auf. Fans von JRPGs wie Persona oder Dragon Quest kommen um dieses erste Highlight des Jahres 2024 ohnehin nicht herum. Und wer die Yakuza-Reihe bis dato skeptisch beäugt hat, sollte ihr unbedingt mal eine Chance geben, es lohnt sich!

Hinweis: Eine deutsche Sprachausgabe ist leider nicht vorhanden. Es gibt nur japanische, englische oder chinesische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln.

Like a Dragon: Infinite Wealth (PlayStation 5)
Like a Dragon: Infinite Wealth (PlayStation 5)
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 21.11.2024 14:39 Uhr

Stärken und Schwächen

  • Umfangreiche
  • Mit Hawaii der bisher größte Spielort der Serie
  • Viele sinnvolle Verbesserungen am Kampfsystem
  • 3 neue Partymitglieder und 9 neue Jobs
  • Enorm viele Nebenmissionen, Aktivitäten und Minispiele
  • Sujimon (Pokémon-Klon) und Dondoko Island (Animal-Crossing-Klon) erhöhen Spielspaß zusätzlich
  • Grafische Detailarmut bei NPCs und manchen Umgebungen
  • New Game Plus nur per kostenpflichtigem DLC bei Release verfügbar

Wertung

9/10

“Schon jetzt mein JRPG-Highlight 2024! Like a Dragon: Infinite Wealth schickt euch ins paradiesische Hawaii und zeigt wie abwechslungsreiches Gameplay auszusehen hat.”

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