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Paper Mario: Die Legende vom Äonentor im Test – So gut wie vor 20 Jahren?

Paper Mario: Die Legende vom Äonentor erscheint am 23. Mai 2024 exklusiv für Nintendo Switch. (BIldquelle: Nintendo)
Paper Mario: Die Legende vom Äonentor erscheint am 23. Mai 2024 exklusiv für Nintendo Switch. (© Nintendo)
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Für viele Fans ist Paper Mario: Die Legende vom Äonentor die Speerspitze der Mario-RPGs. Erstaunlich, dass sich die Reihe seitdem in eine komplett andere Richtung entwickelt hat. Der beharrliche Unmut der Fans ließ Nintendo nicht umdenken – doch Papier ist ja bekanntlich geduldig. Knapp 20 Jahre später erscheint ein Remake zu Paper Mario: Die Legende vom Äonentor, das einen Neustart einläuten könnte. Aber ist das Spiel wirklich noch so gut, wie Fans behaupten?

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Definitiv kein Altpapier

Mario erhält mal wieder einen Brief von Peach, anbei liegt eine magische Karte. Peach lädt Mario zu einer Schatzsuche ein, doch bei seiner Ankunft in Rohlingen ist Peach verschwunden. Im Untergrund von Rohlingen soll ein legendärer Schatz hinter dem Äonentor schlummern. Das Tor lässt sich allerdings nur mit sieben Sternjuwelen öffnen und so beginnt Marios Abenteuer.

Paper Mario: Die Legende vom Äonentor – Übersichtstrailer

Die Ausgangslage klingt unspektakulär, doch das Geheimnis des Äonentors sowie Peachs mysteriöses Verschwinden machen neugierig. Zwischen den Kapiteln spielt ihr kurze Abschnitte mit Peach und erfahrt so mehr über ihre Situation. Vielmehr als die Hauptstory tragen aber die Handlungen in den einzelnen Kapiteln zur Begeisterung bei. Ihr infiltriert ein Drachenschloss, löst Verbrechen in einem luxuriösen Zug oder prügelt euch als Profikämpfer bis zum Meistergurt. Es wird jede Menge Abwechslung geboten, sodass ihr euch über die Spielzeit von etwa 30 Stunden nie langweilen werdet. Dennoch merkt man den Rätseln, dem Leveldesign und vor allem den Nebenquests das Alter an. Das ist aus heutiger Sicht zwar immer noch solide Nintendo-Qualität, kann aber zum Beispiel nicht mit Paper Mario: The Origami King mithalten.

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Was „Die Legende vom Äonentor“ (und Paper Mario 64) im Vergleich zu Origami King und anderen Mario-RPGs so besonders macht, ist die kohärente und glaubhafte Spielwelt. Papier und Pappe ist hier in erster Linie ein Artstyle und nicht das zentrale Thema wie in späteren Teilen. Ergänzt wird das durch tolle Charaktere und Dialoge. Das Spiel schafft es auch ohne ständige Papierwitze urkomisch zu sein, hat aber auch starke ernste und traurige Momente. In den Ortschaften trefft ihr auf bekannte wie auch auf neu kreierte Bewohner. Jeder NPC ist mit Namen, optischen Merkmalen, einer Persönlichkeit und Hintergrundinformationen ausgestattet. Viele werden euch garantiert in Erinnerung bleiben. Unerklärlich, wieso Nintendo ab Paper Mario: Sticker Star lieber auf charakterlose Toad-Horden gesetzt hat.

Endlich mal kein Pilz-Königreich: Rohlingen ist ein erfrischender Schauplatz! (Bildquelle: Nintendo)
Endlich mal kein Pilz-Königreich: Das raue Rohlingen ist ein erfrischender Schauplatz! (© Nintendo)
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Bühne frei!

Die experimentellen Kampfsysteme neuer Paper-Mario-Spiele haben ebenfalls nie so richtig Anklang gefunden. In „Die Legende vom Äonentor“ geht es hingegen ganz klassisch zur Sache: Wenn ihr einen Gegner auf der Oberwelt berührt, baut sich eine Theaterbühne auf und es startet ein rundenbasierter Kampf.

Ähnlich wie in Super Mario RPG sorgen sogenannte Action-Kommandos für mehr Interaktion im Kampf. Ihr müsst also im richtigen Moment die A-Taste drücken oder andere Befehle befolgen, um mehr Schaden zu machen oder eure Verteidigung zu stärken. Richtig cool ist auch der Konter beim Verteidigen, den ihr mit der B-Taste ausführt. In einem Zeitfenster von gerade mal zwei Frames ist es damit möglich, Schaden komplett zu vermeiden. Sicherlich nichts für den Einstieg, aber im späteren Verlauf macht es Spaß so gegnerische Angriffe zu blocken.

Auch der Kampfbildschirm ist eine Augenweide. (Bildquelle: Nintendo)
Auch der Kampfbildschirm ist eine Augenweide. (© Nintendo)

Die Theaterbühne ist nicht nur eine charmante Kulisse, sondern wird auf kreative Weise ins Kampfsystem einbezogen. Je besser eure Darbietung bei den Action-Kommandos ist, desto mehr Zuschauer nehmen Platz. Der Jubel der Zuschauer lädt die Sternen-Energie auf, womit ihr besondere Spezial-Fähigkeiten einsetzen könnt. Bleibt aber achtsam: Von den Rängen fliegen nämlich auch mal Steine, aber auch hilfreiche Items auf euch zu.

Das an sich simple Kampfsystem wird dank über 80 Orden durch mannigfaltige strategische Optionen bereichert. Mit Orden könnt ihr aktive wie passive Fähigkeiten ausrüsten und euch auf jeden Bosskampf individuell vorbereiten. Ihr könnt euch auf Orden spezialisieren und euch richtig austoben. Genauso ist es aber auch problemlos möglich, das Spiel ohne Orden durchzuspielen.

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Mario bestreitet sein Abenteuer nicht allein, sondern wird von sieben Partnern unterstützt, die sich ihm nach und nach anschließen. Die Partner sind nicht nur innerhalb der Story eine Bereicherung, sondern besitzen eigene Fähigkeiten, die euch sowohl im Kampf als auch bei Rätseln zugutekommen. In Metroidvania-Manier entdeckt ihr mit den neuen Fähigkeiten neue Wege sowie zahlreiche Geheimnisse.

Bowser erlebt sein eigenes kleines Abenteuer, das ihr ebenfalls nachspielen dürft. (Bildquelle: Nintendo)
Bowser erlebt sein eigenes kleines Abenteuer, das ihr ebenfalls nachspielen dürft. (© Nintendo)

Alle wichtigen Neuerungen im Überblick

Im Vorfeld gab es Diskussionen darüber, ob es sich bei der Neuauflage um ein Remaster oder ein Remake handele. Der zeitlose Stil gepaart mit einer Portion Nostalgie könnten auf ein Remaster schließenn lassen, aber nein, die Switch-Version ist zweifelsfrei ein Remake. Zusammenfassend erwarten euch folgende Änderungen:

  • Die Grafik wurde komplett überarbeitet. Neue Licht- und Spiegeleffekte sowie viele kleine Details sorgen für mehr Stimmung. Dieses Remake sieht wirklich herausragend aus.
  • Dafür mussten die Entwickler aber Kompromisse eingehen, denn das Spiel läuft nur mit 30 Bildern pro Sekunde. 60, wie beim Original, wären schön gewesen, es fällt aber weder in der Spielwelt noch im Kampf negativ auf.
  • Der Soundtrack wurde neu arrangiert. Wenn ihr lieber die volle Dröhnung Nostalgie auf die Ohren haben wollt, so könnt ihr den Original-Soundtrack mit einem neuen Orden aktivieren.
  • Es gibt einen neuen Schnellreiseraum, dank dem ihr alle Hauptgebiete des Spiels schneller erreicht. Gegen Ende des Spiels müsst ihr jede Menge Backtracking betreiben und das war im Original ganz schön nervig. Damit wurde einer der größten Kritikpunkte im Remake verbessert.
  • Darüber hinaus gibt es viele kleine Anpassungen, die zum Spielfluss und Komfort beitragen. So könnt ihr mehr Items tragen, könnt beim neuen Kampf-Coach Angriffe üben oder bekannte Zwischensequenzen überspringen. Ihr erhaltet mehr Tipps, wenn ihr mal nicht weiterkommt und es gibt ein paar neue Abkürzungen, um lange Laufwege zu verhindern.
  • Umfangreiche neue Inhalte dürft ihr leider nicht erwarten. Abgesehen von ein paar neuen Bosskämpfen ist uns nichts Erwähnenswertes aufgefallen.
Paper Mario: Die Legende vom Äonentor
Paper Mario: Die Legende vom Äonentor
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 21.12.2024 04:32 Uhr

Fazit zu Paper Mario: Die Legende vom Äonentor

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich von den Paper Marios ausgerechnet „Die Legende vom Äonentor“ nie gespielt habe. Für meinen Test aber keine schlechte Ausgangslage, denn so kann ich ohne Nostalgiebrille bestätigen, dass es ein grandioses Spiel ist.

Das Leveldesign ist hier und da in die Tage gekommen und die Nebenquests sind durchwachsen, aber das schmälert den Gesamteindruck nur minimal. Die Spielwelt samt ihrer Figuren und Dialoge sucht im Mario-Kosmos ihresgleichen und das Kampfsystem ist durchdacht, spaßig und bietet viele Optionen, obwohl es im Kern simpel ist. Was Paper Mario 64 einst etabliert hat, hat „Die Legende vom Äonentor“ perfektioniert. Somit krönt es sich auch für mich zum Mario-Rollenspiel, das ihr auf der Switch unbedingt nachholen solltet.

Das Remake ist in fast allen Belangen gelungen. Viele kleine Anpassungen tragen zum Spielfluss bei und das Backtracking-Problem der Vorlage wurde behoben. Optisch und akustisch sowieso ein Hochgenuss. 60 FPS wären wünschenswert gewesen und Kenner des Originals werden vielleicht enttäuscht sein, dass es kaum neue Inhalte gibt. Das ist schade, aber mit circa 30 Stunden Spielzeit wird dennoch viel Umfang geboten.

Wertung

9,2/10

“Großartiges Remake zu einem immer noch einzigartigen Spiel. Ein besseres Mario-RPG gibt es nicht!”

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