In einem richtig guten Freizeitpark muss Nervenkitzel in der Luft liegen. Dafür braucht es natürlich halsbrecherische Fahrgeschäfte und Achterbahnen. Mit Park Beyond will Entwickler Limbic Entertainment genau das liefern. Leider läuft die Simulation dabei nicht immer rund. Warum das so ist, haben wir anhand der PC-Version für euch getestet.
Park Beyond lässt Realismus weit hinter sich
Das Leben eines Freizeitpark-Managers ist nicht leicht. Er muss sich immer wieder neue abgefahrene Attraktionen ausdenken, Personal und Gäste bei Laune halten und dabei auch noch schwarze Zahlen schreiben. In Park Beyond vom Entwickler Limbic Entertainment könnt ihr dabei immerhin alle Bedenken über Sicherheit und Realismus aus dem Fenster werfen, denn euer Park kann so verrückt sein, wie ihr wollt.
Von Anfang an macht Park Beyond klar, dass hier keine normalen Achterbahnen gebaut werden. Ihr schießt die Wagen durch Kanonen, lasst sie über Seen springen oder geht einfach Off-Rail. Solange die Gäste irgendwie wieder an der Station ankommen, ermutigt die Simulation jede wilde Idee. Die verrückten Module auszuprobieren macht dabei jede Menge Spaß und gibt Park Beyond auch ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt der Freizeitpark-Simulationen.
Schaut euch hier den Trailer und die abgedrehten Fahrgeschäfte von Park Beyond an:
Bunt und aufregend: So muss ein Freizeitpark aussehen
Neben einem Sandbox-Modus könnt ihr euch in Park Beyond auch an einer Kampagne versuchen. Insgesamt gibt es acht Szenarien, von denen allerdings zwei ein Tutorial darstellen. Die übrigen sind dann aber deutlich komplexer und bieten spannende Zwischenziele, in denen ihr beispielsweise besondere Sehenswürdigkeiten der Karte in den Park einbinden müsst.
Interessant ist hier, dass ihr die Ziele der jeweiligen Mission in einer (auf Deutsch furchtbar asynchronen) Zwischensequenz leicht anpassen könnt. Das ist zwar nett, sorgt aber insgesamt nicht für genug Wiederspielwert, sodass nach Abschluss der Kampagne nur noch der Sandbox-Modus übrig bleibt.
In beiden Modi habt ihr das Ziel, einen profitablen Freizeitpark aufzubauen. Optisch hat Park Beyond viel zu bieten. Alles ist bunt und stimmungsvoll und mit vielen Gästen entsteht schnell eine tolle Wusel-Atmosphäre. Wenn ihr gerne euren ganz individuellen Park bauen wollt, könnt ihr sogar Gebäude Wand für Wand selbst bauen und das Gelände frei anpassen. Besonders schick wird es, wenn ihr Fahrgeschäfte „impossifiziert“. Dann werden alle Sicherheitsvorschriften über Bord geworfen und selbst das olle Riesenrad wird zu einem Erlebnis.
Glitches, Bugs und Steuerung: Die Schwächen von Park Beyond
Auf der Seite des Managements erreicht Park Beyond ein gutes Level an Komplexität. So könnt ihr mit Fahrgeschäften und Fressbuden gezielt eine bestimmte Demografie ansprechen und die Preise frei einstellen, aber ihr müsst nicht jeden Angestellten einzeln delegieren oder Excel-Tabellen auf der Suche nach Möglichkeiten zum Sparen durchforsten.
Was in der Theorie ganz gut klingt, funktioniert in Park Beyond allerdings nicht immer. Vor allem die Steuerung sorgt oft für Frustration. Wege zu errichten geht zwar einfach, doch immer wieder glitcht der Boden durch den Asphalt. Gleiches gilt für Achterbahnen, die fröhlich durch Felsen und Bäume fahren, wenn ihr nicht selbst nachhelft. Apropos Achterbahnen: Die Grundlagen der Steuerung mit Maus oder Controller gehen zwar schnell von der Hand, doch bei komplexen Streckenabschnitten wird das Bauen schnell hakelig. Und versucht bloß nicht zu weit unter die Erde zu graben, da eure Strecken dort einfach überhaupt nicht angezeigt werden.
Apropos: Egal wie viel Mühe ihr euch mit Achterbahnen macht, Park Beyond scheint sie einfach nicht zu mögen. So ist es extrem schwer, mit ihnen Geld zu verdienen, da deren Unterhalt einfach zu teuer ist. Selbst bei maximaler Auslastung schreiben sie fast nie schwarze Zahlen. Viel lieber schlagen sich Gäste sowieso den Magen voll. Um all ihre Bedürfnisse zu decken, müsst ihr euren Park praktisch in eine riesige Fressmeile verwandeln, aus der ab und zu eine Achterbahn herausragt.
Dazu wird Park Beyond noch von einigen Bugs geplagt. Gäste glitchen ineinander und verstopfen Warteschlagen, sodass niemand mehr die Fahrgeschäfte erreichen kann. Besonders absurd ist die Musik, die nach ein paar Stunden immer stockender läuft und sich irgendwann in eine Horror-Version von sich selbst verwandelt. Ein Neustart kann das immerhin beheben.
Für wen sich Park Beyond lohnt:
- Freizeitpark-Enthusiasten, die auf verrückte Attraktionen stehen
- Management-Fans, die es komplex, aber nicht kompliziert mögen
- Baumeister, die einen völlig einzigartigen Park errichten wollen
Für wen sich Park Beyond nicht lohnt:
- Gamer, die sich an Glitches und Clipping-Fehlern stören
- Achterbahn-Fans, denn sie lohnen sich aktuell einfach nicht
- Simulator-Liebhaber, die jeden Angestellten selbst kontrollieren wollen
Park Beyond ist seit dem 15. Juni 2023 für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S erhältlich.
Wertung
“Park Beyond kann sich mit verrückten Fahrgeschäften von der Konkurrenz abheben. Die Freizeitpark-Simulation macht zwar Spaß, doch Bugs und unausgereifte Features sorgen aktuell noch für viel Frustration.”