Sony bringt neue Hardware für die PS5: Die PlayStation Portal bietet Zugriff auf die heimische PS5, von überall im Haus. Aber funktioniert das auch gut in der Praxis? Wir haben den PlayStation Portal Remote-Player intensiv getestet.
- 1.Klobig, aber stimmig: Das Design der PlayStation Portal
- 2.Einrichtung: Geht flott von der Hand
- 3.Kein OLED, trotzdem gut: Das Display der PlayStation Portal
- 4.Ergonomie und Steuerung der PlayStation Portal
- 5.Akkuleistung und Laden der PlayStation Portal
- 6.Das Problem heißt „WLAN“
- 7.PlayStation Portal: Verpasste Chancen
- 8.Test-Fazit zur PlayStation Portal
- 9.Wertung
Die Ankündigung des PlayStation Portal Remote-Player wurde nicht gerade enthusiastisch aufgenommen. In die Enttäuschung spielte sicher eine gewisse Erwartungshaltung mit hinein: Was die Fans wollen, ist eine neue PSP oder Vita – diesen Wunsch kann die PlayStation Portal nicht erfüllen.
Update 17.11.2023: Wir haben unseren Review-Artikel um ein Testvideo sowie zusätzliche Erkenntnisse erweitert und neu veröffentlicht.
Stattdessen geht es darum, überall in den heimischen vier Wänden zocken zu können, indem das Spiel von der heimischen PS5 auf die PlayStation Portal gestreamt wird, ganz einfach per WLAN. Gemütlich noch ein paar Minuten im Bett zocken, auf dem Sofa am Abend, während der Partner gerade etwas anderes im TV schaut, die Multiplayer-Partie weiter spielen, während man aufs Klo muss und so weiter. Mögliche Anwendungsfälle gibt es einige.
Also: Erwartungshaltung justiert und die PlayStation Portal unvoreingenommen getestet.
Klobig, aber stimmig: Das Design der PlayStation Portal
Die Playstation Portal sieht so aus, als ob jemand einen DualSense auseinander geschnitten, das Touchpad abgenommen, ein paar Buttons umpositioniert und dazwischen ein Tablet geklebt hätte. Ehrlich gesagt wirkte das auf mich anfangs etwas grotesk, aber so erging’s mir damals auch mit Airpods und Smartwatches – sicher nur eine Frage der Gewöhnung.
Die PlayStation Portal fügt sich jedenfalls in die (ebenfalls nicht unumstrittene) Designsprache der PS5 ein, mit seiner geschwungenen, organischen Form, dem schwarz-weißen Farbschema und seinen Lichtakzenten.
Gut ist, dass Sony, anders als bei der neuen Slim-PS5, auf glänzende Klavierlack-Oberflächen verzichtet. An der Front ist der Pad-Bereich in einer Eierschalen-Optik gehalten, hinten ist es an den Pad-Flächen etwas rauher, um dann zur Mitte hin wieder glatter zu werden. Probleme mit sichtbaren Fingerabdrücken hat man hier eher nicht – am ehesten sieht man diese noch auf dem dunklen Tablet-Teil.
Im Kurzvideo: Unboxing und Verpackungsinhalt der PlayStation Portal:
Die PlayStation Portal ist mit einer Breite von rund 30 cm erstaunlich groß, damit ungefähr auf Steam-Deck-Niveau, allerdings etwas leichter. Durch die Größe und das üppige Gewicht von 529 Gramm ist das Gerät eher für Männerhände geeignet, weibliche Mitglieder in der Familie des Testers empfanden das Gerät jedenfalls als zu groß. Immerhin: Die Portal wackelt nicht, wenn sie auf dem Tisch liegt, die Konsole liegt an insgesamt vier Punkten sicher auf.
Auf der Oberseite befinden sich Buttons für Power, Verbindung und die Lautstärkeregelung, diese sind aber zu schmal und schlecht erreichbar, um gut ertastbar zu sein. Man braucht sie aber auch nicht so oft.
Einrichtung: Geht flott von der Hand
Bei der Ersteinrichtung muss man zunächst das Wifi-Passwort eingeben, was dank des Touchscreens einfacher von der Hand geht als mit einem regulären Controller am TV. Danach koppelt man das Gerät mit dem eigenen PSN-Account. Am einfachsten geht das, indem man einen auf dem Bildschirm abgebildeten QR-Code über die PlayStation-App am Handy scannt.
Zum Schluss erhält man Anweisungen, wie die Konsole einzustellen ist, damit sie mit der PlayStation Portal funktioniert – Remote Play muss aktiviert werden, wecken kann man die Konsole nur aus dem Standby und wenn dabei zusätzlich WLAN aktiv geschaltet ist. Mit der PS Portal eine vollständig ausgeschaltete Konsole zu aktivieren, wie es mit einem regulären Controller möglich ist, funktioniert nicht. Der Standby-Modus frisst natürlich mehr Strom als die ausgeschaltete Konsole – auch wenn das nur ein paar Euro mehr im Jahr sein dürften, sollte man das in die eigene Kosten-Nutzen-Rechnung einbeziehen.
Unter Umständen muss man dann noch ein Firmware-Update installieren. Insgesamt ist das eine recht schmerzlose Operation, die in wenigen Minuten abgeschlossen ist.
Ein paar Worte zur Testsituation: Den PlayStation Portal Remote-Player haben wir kurzfristig von Sony vorab zur Verfügung gestellt bekommen, in Verbindung mit einem Vorab-Zugang. Der Testzeitraum betrug zunächst 3 Tage. Im Zuge des Drehs unseres Testvideos haben wir noch Erkenntnisse aus 2 weiteren Tagen der Nutzung nachträglich in den Artikel einfließen lassen.
Ich nutze zuhause ein Google-Wifi-Mesh-System, bei dem alle Access Points per Ethernet angeschlossen sind, auch die PS5 hängt per LAN am Router. Meine Infrastruktur unterstützt zwar kein Wifi 6/6e – das tut die PlayStation Portal aber auch nicht. Für den Test sollten das prinzipiell gute Bedingungen sein.
Kein OLED, trotzdem gut: Das Display der PlayStation Portal
Die PlayStation Portal besitzt nur ein LC-Display, aber ein gutes. Klar, ein OLED-Screen mit seinen tiefen Schwarzwerten und unmittelbarer Pixelantwort wäre nett gewesen, auch auf 120 Hz und HDR-Fähigkeit muss man verzichten.
Für sich betrachtet ist der Screen aber gelungen, weil farbintensiv, sehr hell und mit brauchbaren seitlichen Blickwinkeln gesegnet. Es gibt kein IPS-Glow, Clouding, Lichthöfe oder dergleichen zu vermelden – gut. Mit 1080p ist die Auflösung angemessen scharf für einen Bildschirm mit 8-Zoll-Diagonale. Im Vergleich zu einer klassischen Switch (Non-OLED) ist der Screen um Welten besser, auch wenn er mit OLED-Panels nicht ganz mithalten kann.
Schade ist allerdings, dass man die Helligkeit nur manuell anpassen kann. Eine sensorgestützte automatische Justierung hätte besonders bei einem Gerät, das man an unterschiedlichen Stellen in der Wohnung und zu verschiedenen Tageszeiten nutzt, Sinn ergeben.
Der Screen spiegelt zudem recht stark. Hat man die Sonne im Rücken, können die Reflexionen nerven, außerdem schaut man sich oft ins eigene Antlitz. Auch wenn Narzissten hier frohlocken – eine dezente Display-Entspiegelung hätte der PlayStation Portal gutgetan.
Ergonomie und Steuerung der PlayStation Portal
Ich hätte mir gewünscht, dass der Bildschirm etwas in meine Richtung gekippt oder gar manuell justierbar wäre. So habe ich die Wahl, ob ich mit leicht nach hinten gekipptem Bildschirm spiele oder mit einer auf die Dauer anstrengenden Handhaltung. Mag sein, dass das ein Problem der meisten Handheld-Konsolen ist, erwähnt sei es trotzdem.
In Sachen Steuerung orientiert sich die PlayStation Portal offensichtlich an den DualSense-Controllern der PS5. Das ist gut, denn Sonys PS5-Controller sind in den meisten Bereichen richtig gut. Sony hat hier nur kleinere Thumbsticks als beim DualSense verbaut – es handelt sich um die Sticks vom PS-VR-2-Controller. Geschmackssache, mich hat das nicht gestört.
Natürlich gibt es auch Unterschiede beim Layout, die der Bauform geschuldet sind. So wandert der PS-Button nach links oben, das Touchpad des Controllers wird nun in zwei kleinen Flächen auf dem berührungsempfindlichen Bildschirm simuliert, die bei Berührung halbtransparent aufleuchten. Ein schneller Doppeltipp simuliert einen physischen Druck auf das Controller-Touchpad.
Diese Geste machte bei uns im Test zumindest in einem Fall Probleme: Im Spiel Alan Wake 2 (Test) wird sie schlicht nicht als Druck aufs Touchpad registriert. Das bedeutet, dass in den „Mind Place“ zu wechseln unmöglich ist und man so auch im Spiel nicht voranschreiten kann. In anderen Fällen (Spider-Man Remastered, Baldur’s Gate 3) funktionierte die Geste jedoch gut und zuverlässig.
Insgesamt kam mir die Steuerung durch den größeren Abstand zwischen linker und rechter Hand am Anfang etwas seltsam vor, mit der Zeit gewöhnte ich mich aber an sie. Die Vibrationseffekte funktionieren hier übrigens genauso gut wie beim DualSense, wie eine Probepartie in Astro’s Playroom beweist.
Akkuleistung und Laden der PlayStation Portal
Der rund 4.400 mAh umfassende Akku in der PlayStation Portal braucht über zwei Stunden, um vom USB-Anschluss der PS5 aus komplett geladen zu werden – ganz schön lang. Smartphones mit ähnlichen Kapazitäten kriegt man heutzutage in 20 bis 60 Minuten voll. Ein Kabel wird mitgeliefert, ein Netzteil nicht.
Abgesehen vom hardwaregestützten Dekodieren hat das SoC nicht viel zu tun. Entsprechend ist die Laufzeit pro Ladung stark abhängig von der eingestellten Displayhelligkeit. Wenn man die Helligkeit ein wenig nach unten anpasst, sind auf jeden Fall über vier Stunden und mehr Spielzeit möglich. Das ist mittelmäßig, aber in Anbetracht des zusätzlichen Gewichts, das mehr Akkukapazität bewirkt hätte, ein brauchbarer Kompromiss.
In Sachen Hardware kann man der PlayStation Portal also ein, mit Einschränkungen, gutes Zeugnis ausstellen. Kommen wir jetzt zur Kernfrage: Macht die PlayStation Portal eigentlich auch Spaß?
Das Problem heißt „WLAN“
Es ist kompliziert. Denn die Grundschwierigkeit liegt schon im Konzept: Die PlayStation Portal verbindet sich per WLAN, und WLAN ist unzuverlässig.
Im Funkraum fast jeder Wohngegend herrscht Chaos – um nicht zu sagen: Krieg. Da funken dutzende Geräte mit- und gegeneinander, da „überschreien“ leistungsstarke High-End-Router ihre Nachbarn, da gehen Datenpakete verloren und müssen neu versendet werden, da handeln Router ständig neue Verbindungen und Kanalwechsel mit den Endgeräten aus. In der Regel ist das ein Prozess, von dem man als Nutzer nur wenig merkt. Webseiten laden in „Krisen“-Situationen eine Viertelsekunde langsamer, Netflix macht mal eine kurze Pause beim Vorausladen der nächsten Film-Minute. Das merken wir in der Regel gar nicht.
Anders ist das bei Geräten wie der PlayStation Portal. Denn bei denen macht sich jeder kleine Schluckauf in der Datenverbindung sofort bemerkbar. Selbst wenn der nur eine Zehntelsekunde dauert, gibt es Bildfehler, Mikroruckler, Soundaussetzer. Das ist ein Problem, das nervt.
Ich habe die PlayStation Portal zu verschiedenen Tageszeiten getestet und mit Spielen verschiedener Genres. Es gab immer wieder gedroppte Frames, sichtbar als Mikroruckler. Mag sein, dass ich dabei empfindlich bin, aber das war ein Faktor, der mich genervt hat. Auch Aussetzer im Ton haben sich deutlich bemerkbar gemacht und kamen immer wieder vor.
Ein noch größeres Problem ist aber der so genannte Input Lag, auf deutsch etwas hakelig als Eingabeverzögerung bezeichnet. Das kann man sich so vorstellen: Ich drücke auf der PlayStation Portal auf X, damit Zagreus in einem Hades-Run nach vorne dasht. Im Gegensatz zum nativ auf der Konsole laufenden Spiel dauert es allerdings ein paar Dutzend oder gar hundert Millisekunden länger als an der echten PS5, bis sich Hades’ Sohn in Bewegung setzt. Dadurch trifft mich ein Feind, ich bin schlimmstenfalls am Ende meines Runs.
Dass das so ist, lässt sich kaum verhindern, denn die Eingabe (Druck auf X) muss per WLAN an die Konsole „verschickt“ und von dieser verarbeitet werden, die Konsole wiederum muss den errechneten Bildschirminhalt komprimieren und zurück an die PlayStation Portal verschicken, wo das Bild wieder dekomprimiert und vom Bildschirm angezeigt wird. Das fügt zwangsweise eine Verzögerung in jeder Steuerungsaktion hinzu – im besten Fall ein paar Dutzend Millisekunden, im schlimmsten Fall einige Zehntelsekunden. Das bedeutet, dass sich das gesamte Spiel wesentlich weniger direkt in der Steuerung anfühlt. Meine Spielfigur setzt meine Eingaben langsamer um, ich sehe Feinde später und so weiter. Ganz banal formuliert: Ich spiele schlechter.
Zumindest theoretisch soll es möglich sein, die heimische PS5 aus anderen Netzwerken anzusteuern. Uns wollte das aber nicht gelingen – getestet in unterschiedlichen Netzwerken, per Smartphone-Hotspot und selbst mit aktivierter Portfreigabe im Router für den PS-Remote-Play-Port. Weiteres Problem: Öffentliche WLANs, bei denen man sein Gerät über eine Portal-Webseite freischalten muss, funktionieren sowieso nicht – die PS Portal meldet dann lapidar, dass sie keinen Webbrowser besitze und man es besser mit einem anderen Netzwerk versuchen solle. Unwahrscheinlich allerdings, dass das ein Verlust ist, denn beim Routing der Eingaben und des Bildes übers Internet dürfte sowieso noch mehr Verzögerung entstehen, das Spielen noch zäher und indirekter werden.
Lag ist ein großes Problem, denn die PlayStation Portal ist damit nur eingeschränkt bis gar nicht für schnelle Actionspiele, Shooter, Rennspiele, Fighting-Games und dergleichen geeignet, in denen es auf Reaktionsgeschwindigkeit ankommt. Es fühlt sich einfach nie so an, als würde man auf einer echten Konsole spielen. Wer also denkt, er könne mit der PlayStation Portal eine Runde Warzone vom Klo oder Bett aus gewinnen, erlebt hier eine herbe Enttäuschung.
Anders sieht es in langsameren Spielen aus, also vor allem Strategietiteln, Rollenspielen und Adventures. Baldur’s Gate 3 und Return to Monkey Island ließen sich im Testzeitraum gut auf der PlayStation Portal spielen und fühlten sich fast nativ an.
Erstaunt war ich trotz aller Kritik von der Bildqualität, denn die war in den meisten Situationen wirklich gut. Gerade gezeichnete Levelumgebungen und Schrift sehen meist ausgezeichnet und scharf aus. Es sind eher schnelle Bewegungen und Schwenks, die zu Degradationen der Bildqualität, geringere Auflösung, gröbere Kompressionsartefakten und dergleichen führen. Das wird mitunter auch vom leichten Ghosting/Smearing des LC-Displays kaschiert.
Kommen wir noch einmal zurück zum Sound. Denn der klingt leider ziemlich dünn durch seine zwei schmalen Schlitze an der Oberseite. Die Ironie dabei: Wenn man die PlayStation Portal so dreht, dass die Lautsprecher in die eigene Richtung feuern, klingen sie plötzlich merklich besser. Warum Sony die Lautsprecher nicht von vornherein in Nutzerrichtung schallend konzipiert hat, verstehe ich nicht. Dazu kommt, dass Sony zwar noch eine Klinkenbuchse verbaut, aber keine Bluetooth-Kopfhörer unterstützt. Nur die eigenen PlayStation-Headsets werden kabellos unterstützt. Das ist ärgerlich und einfach nicht zeitgemäß.
PlayStation Portal: Verpasste Chancen
Eklatant ist nicht nur, was die PlayStation Portal kann, sondern auch und gerade das, was sie nicht kann. Sony hat hier ein erstaunlich viele Chancen liegen lassen, die einen Mehrwert und damit mehr Kaufargumente geliefert hätten.
Das geht bei einfachen Komfortfunktionen los. Durchs Hauptmenü per Touchscreen navigieren – gibt es nicht. Die Möglichkeit, auch eine ausgeschaltete PlayStation einzuschalten wie bei einem regulären Controller – nicht möglich. Statistischen Einblick in die Übertragungs-Qualität, Bandbreite und weitere Statistiken zu bekommen, um die Verbindung zu optimieren – geht leider nicht.
Ein Mehrwert für Käufer wäre beispielsweise auch ein Controller-Modus gewesen, mit dem sich die Portal wie ein Zweit-Controller an der Konsole hätte verwenden lassen, Sound und Bildschirm an der PS Portal ausgeschaltet. Man kann sie zwar wie einen Controller verwenden, aber im Prinzip nur als Spieler 1 und mit gleichzeitig aktiviertem Bildschirm.
PS-Plus-Abonnenten können auch Spiele über die Cloud streamen – die PlayStation Portal unterstützt das nicht, obwohl sie dafür prädestiniert wäre.
Auch einige ausgesuchte Spiele mithilfe des zusätzlichen Bildschirms zu erweitern, wäre eine gute Idee gewesen, eine Art Wii-U-Modus sozusagen: Einfach die Karte oder das Inventar auf dem Zweitbildschirm in der Hand anzeigen lassen, damit man leichter Zugriff darauf hat, und schon hätte die PS Portal eine Daseinsberechtigung mehr gehabt. Denkbar wären sogar Zweispieler-Modi, in denen jeder Spieler seinen eigenen Bildschirm nutzen kann. Gibt’s nicht und ist vermutlich auch nicht in Planung.
Auch seltsam mutet an, dass man über die PS Portal nicht auf Film-, Serien und Musik-Streamingdienste zugreifen kann. Dass diese nicht von der eigenen Konsole gestreamt werden können, hat vermutlich rechtliche Gründe. Eigene Apps für Netflix, Twitch oder YouTube, die auf dem lokalen Gerät laufen können, ohne dass die PS5 an sein muss, wären aber ein großer Mehrwert gewesen. genauso wie die Möglichkeit, die in einigen PS-Plus-Abostufen enthaltenen Cloud-Spiele auf der PS Plus nutzen zu können. Auch das ist, Stand jetzt, unmöglich.
Test-Fazit zur PlayStation Portal
Ich habe mich ein ganzes Wochenende mit der PlayStation Portal auseinandergesetzt und dabei allen Vorbehalten zum Trotz ernsthaft versucht, sie zu mögen. Das hat nicht geklappt.
Und ja, der Bildschirm weiß zu gefallen und auch das Industriedesign ist stimmig. Fairerweise möchte ich auch nicht ausschließen, dass es Leute gibt, die dem Konzept der PS Portal trotzdem etwas abgewinnen können – langsamere Spiele von der PS5 zu streamen, kann damit ja wirklich Spaß machen. Für diesen Zweck allein ist der Preis von rund 220 Euro (UVP) aber zu hoch. Dem Anspruch, ein „Portal“ zur eigenen PS5 für alle Spiele und überall in der Wohnung bereitzustellen, wird die PlayStation Portal nicht gerecht.
Doch die PlayStation Portal ist nicht nur auf konzeptioneller Ebene fragwürdig, sondern versagt auch in der Ausführung. Ob’s der dünne Sound ist, die WLAN-Probleme in Verbindung mit dem Verzicht auf modernere WLAN-Standards, die Auslassung von Bluetooth-Sound oder die Ideenlosigkeit, der fehlende Willen, mehr aus dem Konzept zu machen. Das alles trägt dazu bei, dass ich mich immer wieder fragte: Wer braucht das?
Ein Tipp für jede und jeden, die oder der vor dem Kauf ergründen möchte, ob sich die PlayStation Portal für die eigenen Zwecke eignet: Installiert euch die PlayStation-Remote-Play-App auf dem Smartphone oder Laptop und streamt damit ein paar Spiele von eurer PS5. Auch die PS Portal verwendet das Remote-Play-Protokoll, deswegen ist das leistungsmäßig relativ gut vergleichbar. Wenn euch der Input Lag und die Aussetzer stören, solltet ihr vom Kauf der Portal absehen, wenn es euch in der Benutzung Spaß macht, könnte euch auch die Portal gefallen. Oder aber ein simpler Adapter, mit dem ihr euer Smartphone an einen DualSense-Controller anbringt (bei Amazon ansehen). Funktional ist das praktisch dasselbe, kostet aber nur einen Bruchteil.
Wertung
“Die Hardware ist stimmig, aber das Konzept funktioniert nicht – das merkt man unter anderem daran, dass Sony so wenig Liebe in Software-Details gesteckt und so viele Chancen liegen gelassen hat. Wenn überhaupt, ist die Zielgruppe für dieses Gadget extrem klein. Unterm Strich ist die PlayStation Portal eine Enttäuschung.”