Als Diablo Immortal für Smartphones veröffentlicht wurde, war mir schnell klar, dass ich nicht mit dem Touchscreen zocken möchte, sondern einen Controller benötige. Der Razer Kishi V2 hat sich dabei als die bisher beste Lösung erwiesen. Einige Kleinigkeiten haben mich aber auch da gestört. Was das ist, erfahrt ihr in meinem Erfahrungsbericht.
Razer Kishi V2 im Test: Fazit
Der Razer Kishi V2 hat mich als Smartphone-Controller im Großen und Ganzen überzeugt. Ich hatte ihn über fünf Wochen fast täglich mit verschiedenen Smartphones in unterschiedlichsten Spielen im Einsatz. Besonders der Sprung bei der Qualität im Vergleich zur 1. Generation ist beeindruckend. Wenn ihr viel mit dem Smartphone zocken, aber nicht den Touchscreen nutzen wollt, seid ihr hier genau richtig.
Ich finde den Preis von 119,99 Euro in der unverbindlichen Preisempfehlung nur etwas zu hoch. Es ist nun einmal nur ein Smartphone-Controller. Ein neuer PS5-Controller, der immerhin einiges an Technik und einen Akku mitbringt, kostet nur 70 Euro. Mittlerweile ist der Preis des Razer Kishi V2 schon etwas gefallen, doch wir bewegen uns immer noch bei 100 Euro. Das ist in meinen Augen etwas zu viel. Mit der Zeit wird der Preis aber sinken, wie man es am Vorgänger sieht.
Vorteile:
- Tastenlayout
- Druckpunkt der Tasten
- Präzision der Analog-Sticks
- Ergonomie
- Materialwahl und Qualität
Nachteile:
- Nicht so kompakt wie der Vorgänger
- Ladegeschwindigkeit über USB C
- Preis-Leistungs-Verhältnis
Materialwahl und Ergonomie verbessert
Ich besitze selbst den Razer Kishi der ersten Generation und hab kürzlich auch ein Asus-Gaming-Smartphone mit Controller getestet. Deswegen war mir schnell klar, dass die Qualität der ersten Generation eher schwach war. Das hat Razer bei der zweiten Generation aus dem Weg geräumt. Die Qualitätsanmutung ist auf einem komplett neuen Level. Während sich die erste Generation noch wie ein billiges Spielzeug angefühlt hat, ist die zweite Generation erheblich hochwertiger. Der Kunststoff fühlt sich jetzt an wie bei einem Controller für die PlayStation oder Xbox.
Gleichzeitig hat sich die Ergonomie stark verbessert. Mit dem Razer Kishi der ersten Generation hatte ich nach ein bis zwei Stunden leichte Probleme. Meine Hände verkrampften sich immer mehr. Das passiert beim Razer Kishi V2 nicht mehr. Hier konnte ich ohne Probleme vier Stunden am Stück zocken. Generell ist die neue Konstruktion deutlich stabiler geworben. Das hat aber auch den Nachteil, dass der Controller ohne Smartphone nicht mehr so kompakt zusammengeklappt werden kann. Mir ist die Ergonomie aber wichtiger.
Tastenlayout ist optimal
So wie Razer das Tastenlayout beim Kishi V2 gewählt hat, ist es genau richtig. Das Layout entspricht im Grunde einem Xbox-Controller und ist in meinen Augen die einzig wahre Lösung. Ich spiele auch gern an der PS5, aber am Smartphone fühle ich mich mit dieser Lösung besser, denn der linke Analog-Stick ersetzt die Touchscreen-Steuerung und ist so für mich entspannter zu erreichen.
Grundsätzlich sind alle Tasten, Schultertasten und Analog-Sticks von der Qualität auf einem ganz hohen Level. Endlich hat man einen präzisen Druckpunkt und kann sehr genau steuern. Ich hatte absolut keine Probleme oder Verzögerung beim Spielen. Hin und wieder wurde mal eine Eingabe der rechten Schultertaste nicht erkannt. Doch da weiß ich nicht, ob es am Spiel oder Controller lag.
Viele der Spiele, die ich ausprobiert habe, konnten auch direkt mit dem Controller gespielt werden. Ihr seid dabei natürlich nicht nur auf Android-Spiele beschränkt, sondern könnt über den Xbox Game Pass Ultimate auch PC-Spiele zocken. Rennspiele und Shooter waren kein Problem. Mich hat es dann aber doch eher zu Android-Spielen wie Diablo Immortal zurückgezogen, die mit dem Controller einfach angenehmer zu spielen sind als mit dem Touchscreen.
Smartphones passen besser rein
Die gerade Form des Razer Kishi V2 sorgt dafür, dass ihr bei der Wahl der Smartphones sehr frei seid. Sogar das Huawei Mate Xs 2 (Test) hat reingepasst. Gespielt habe ich größtenteils aber mit meinem Google Pixel 6 Pro, aber auch mit dem OnePlus 10 Pro. Auf den Bildern weiter oben seht ihr beispielsweise das Nothing Phone (1). War alles kein Problem. Durch die stabilere Konstruktion lag das ganze System auch besser in der Hand.
Ladegeschwindigkeit immer noch limitiert
Angeschlossen wird der Razer Kishi V2 über den USB-C-Anschluss bei Android-Smartphones. Dadurch ist der Anschluss belegt. Am rechten Controller befindet sich an der Unterseite ein USB-C-Port, über den ihr das Handy laden könnt, während ihr spielt. Leider ist die Ladegeschwindigkeit stark limitiert. Trotz angeschlossenem Netzteil haben die von mir genutzten High-End-Smartphones beim Spielen mehr Energie verloren als gewonnen. Das war schon bei der ersten Generation ein Problem. Nach einer gewissen Zeit musste ich das Smartphone also aus der Halterung nehmen und extern schnell aufladen.
Razer Kishi V1 oder V2?
Der Razer Kishi V2 ist brandneu und kostet entsprechend viel mehr als die erste Generation. Ihr müsst dafür aktuell um die 100 Euro bezahlen (bei Amazon anschauen). Im Vergleich dazu ist die erste Generation mit 55 Euro deutlich günstiger (bei Amazon anschauen). Ich persönlich besitze die erste Generation und finde den Preis für die gebotene Leistung in Ordnung. Ich musste den Controller aber auch etwas anpassen, damit mein Pixel 6 Pro mit der fetten Kamera reinpasst. Der Razer Kishi V2 ist von der Passform, der Qualität und den Knöpfen ein ganz anderes Level. Deswegen ist der höhere Preis auch gerechtfertigt.
Im Endeffekt müsst ihr wissen, wie viel ihr mit dem Smartphone zocken wollt. Wenn es nur ein wenig ist, dann reicht die erste Generation. Wollt ihr hingegen mehr spielen, dann lohnt sich das Investment in den Razer Kishi V2. Damit habt ihr auf Dauer einfach mehr Spaß. Perfekt ist die zweite Generation aber auch nicht. Es wäre schön, wenn bei einer möglichen 3. Generation die Ladegeschwindigkeit über den USB-Port höher ausfällt.