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Readly im Test: Eine Zeitschriften-Flatrate für Handy, Tablet und PC

Readly auf einem iPad mini 5 (© GIGA)
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Bei Readly handelt es sich um ein Flatrate für Zeitschriften und Zeitungen, die funktional mit dem Streaming-Dienst Netflix vergleichbar ist: Eine monatliche Gebühr gibt dem Nutzer online Zugriff auf Tausende Magazine, in denen man so viel und so lang lesen darf, wie man möchte. Wir teilen unsere Erfahrungen mit dem Online-Dienst und sagt, ob sich das Readly-Abo lohnt.

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Update vom 31.08.2022: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen aktualisierten Testbericht. Folgende Punkte gilt es zu beachten:

  • Der Preis für das Readly-Abo ist etwas gestiegen, mittlerweile kostet es 11,99 Euro im Monat. Wir haben das im Text angepasst.
  • Wir haben die Teilnote „Auswahl“ im Vergleich zum Vorjahr um 0.5 Punkte auf nun 8.0 Punkte erhöht. Das führt zu einer leicht verbesserten GIGA-Gesamtnote von 7.6 Punkten (2021: 7.3 Punkte).
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Zeitschriften-Flatrate Readly: Unser Testurteil

„Wozu eine Zeitschrift kaufen? Im Internet gibt es doch alle Infos kostenlos!“ – wer das glaubt, liegt falsch. Readly ist ein guter Beweis dafür, dass einiges an Information und Unterhaltung eben nicht einfach so im Netz zu finden ist. Die Tiefe und die Vielseitigkeit der Inhalte ist immer wieder beeindruckend: Tatoos, Hunde, italienische Küche, In-Ear-Kopfhörer, Panzer – für fast alles ist ein Magazin zu finden. Je nach Titel wird man hier außerordentlich gut über das jeweilige Thema informiert.

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„Aber sind Zeitschriften nicht schon tot?“ Nein, das nicht – aber gedruckte Zeitschriften müssen sich an den Wandel anpassen und weiterhin den Leser zu erreichen, der längst seine Zeit hauptsächlich am Handy und am Tablet verbringt. Trotz aller Schwierigkeiten sind Zeitschriften besonders in Deutschland weiterhin beliebt.

Readly: Alle Zeitschriften lassen sich herunterladen, was sich etwa vor Flugreisen anbietet (© GIGA)

Auch ich schätze das Magazinformat und habe damals regelmäßig Audio- und Videospielzeitschriften am Kiosk gekauft. Seit rund zwei Jahren nutze nun den Online-Kiosk Readly (Kosten: 11,99 Euro/Monat) sowohl beruflich als auch privat. Die zwei entscheidende Punkte aus meinen Erfahrungen lauten wie folgt:

  1. Bei Readly findet man vieles, aber bei weitem nicht alles.
  2. Wer Readly optimal nutzen möchte, benutzt dafür ein Tablet.
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Man sollte sich keine falschen Hoffnungen machen: Readly ist von der Auswahl her nicht umfassend. Während Musikstreaming-Dienste wie Spotify gefühlt den Großteil aller jemals erschienenen Titel abdecken, bietet die Readly-Flatrate nur einen Ausschnitt aus dem Gesamtangebot am riesigen Zeitschriften- und Zeitungsmarkt. Es werden zwar viele Interessen abgedeckt, man wird aber trotzdem hier und da auf Lücken stoßen. Die Bedienung im Desktop-Browser (go.readly.com) ist zweckdienlich, aber etwas träge – deutlich besser ist die mobile App, die auf Tablets ihre ganze Stärke ausspielt. Ich nutze Readly auf einem iPad mini (5. Generation) und bin zufrieden: Die wichtigsten Gesten sind schnell gelernt, es fühlt sich nach kurzer Zeit natürlich an, ein Magazin digital „durchzublättern“.

Readly: Die Bedienung der mobilen App ist gelungen (© GIGA)

Ob sich Readly lohnt, hängt logischerweise davon ab, wie viel man tatsächlich liest. Wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke, ist meine Einschätzung eindeutig: Die 11,99 Euro Monatsgebühr hole ich an zwei Wochenenden locker wieder rein. Es sind nicht nur die Zeitschriften, die man unbedingt lesen will – sondern auch die vielen Titel, die man beim Stöbern entdeckt und in die man ein paar Seiten weit hineinblickt. Das macht Spaß und ist eine gute Abwechslung zu den Endlos-Streams in Twitter und Instagram, die auf lange Sicht ermüdend sind. Zwei Stunden Zeitschriften lesen, das ist eine ganz andere und wohltuende Erfahrung, die ich nun wieder neu für mich entdeckt habe. Übrigens: 5 Nutzerprofile (auf max. 5 Geräten) sind inklusive, Readly lässt sich also auch als Familie gut nutzen.

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Vorteile:

  • Einfache Nutzung ohne komplizierte Sonderregeln: Alles, was man in Readly findet, kann gelesen werden. Es entstehen keine Zusatzkosten neben der regulären Monatsgebühr
  • Sehr gute mobile Apps fürs Lesen auf Tablets (Android, iOS)
  • Internationale Zeitschriften (z. B. Englisch, Türkisch) vorhanden, was bei Beherrschung der Sprache das Angebot aufwertet

Nachteile:

  • Die Auswahl ist gut, aber nicht überragend: Über 1.400 Magazine auf Deutsch, aber trotzdem fehlen bekannte Namen (Spiegel, Focus) und die meisten Tageszeitungen
  • Von der Nutzung am Handy sollte man absehen: Auf dem Smartphone ist schlichtweg der Bildschirm zu klein

Zeitschriften-Flatrate Readly: Testwertung (Juli 2022)

  • Auswahl: 8.0
  • Bedienung Desktop: 7.0
  • Bedienung Handy: 6.0
  • Bedienung Tablet: 8.5

GIGA-Wertung: 7.6 von 10 (Teilnote „Auswahl“ bildet 50 Prozent der Gesamtnote)

Ein Angebot, das man sich schon vor der Buchung genau anschauen sollte

„Frau mit Herz“, „AutoBild“ oder doch lieber die „Gamestar“? Readly bietet Interessenten einen vergünstigten Einstieg an (erster Monat 99 Cent). Dennoch empfiehlt es sich, das Gesamtangebot vorher genauer unter die Lupe zu nehmen und mit den eigenen Interessen abzugleichen. Dazu gibt es eine Übersichtsseite aller Zeitschriften bei Readly, die auch ohne Abo zugänglich ist. Hier kann man Titel gezielt suchen und die Auswahl nach Ländern filtern.

Wichtig zu wissen: Über 5.700 Magazine listet Readly derzeit insgesamt auf (23 Länder) – wenn man aber auf Deutschland eingrenzt, sind es „nur noch“ 1.259 Titel. Zusammen mit Österreich und der Schweiz dann 1.483 Titel. Was mir fehlt, sind die Tageszeitungen: Weder die FAZ noch die Süddeutsche Zeitung sind zu finden – nur einige wenige Titel, viele aus dem Hause Axel Springer:

Readly: Die Auswahl an Zeitungen könnte besser sein (© GIGA)
Readly - Magazine & Zeitungen

Readly - Magazine & Zeitungen

Readly

Dafür finde ich die Auswahl an UK- und US-Magazinen spitze, denn die kenne ich zum Großteil nicht und stolpere im Kiosk auch eher selten darüber. Voraussetzung für diesen Zusatzvorteil durch „Auslandsmagazine“ ist allerdings, dass man die jeweiligen Sprachen beherrscht – eine Übersetzungsfunktion ist nicht vorhanden. Wer regelmäßig im Ausland unterwegs ist, wird sich freuen: Readly verzichtet auf sogenanntes Geo-Blocking, wie es etwa bei Streaming-Anbietern üblich ist. Das bedeutet, dass sich alle Titel auch aus dem Ausland abrufen lassen.

Allgemein ist es ratsam, sich vorab die FAQ auf der Readly-Webseite durchzulesen. Hier steht beispielsweise, dass man die monatliche Gebühr per PayPal, SEPA-Lastschrift oder Kreditkarte (VISA, MasterCard) bezahlen kann und dass das Abo jederzeit kündbar ist.

Readly-Bedienung: Ohne Tablet nur halb so gut

Wie bereits erwähnt: Readly ist am besten, wenn man die App auf einem Tablet nutzt. Zwar lassen sich manche Zeitschriften im Lesemodus öffnen, wo ein praktischer Textzoom zur Verfügung steht – das perfekte Erlebnis will sich auf einem Smartphone aber nicht einstellen. Die Magazine sind nun mal für ein größeres Format ausgelegt. Mein iPad mini ist schon fast eine Spur zu klein, gelegentlich muss ich ranzoomen, um angenehmer lesen zu können.

Manche Zeitschriften lassen sich in Readly bei Bedarf mit Textzoom anzeigen (Lesemodus), sodass auch ältere Nutzer ohne Lesebrille auskommen (© GIGA)
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Das Lesen auf dem Laptop oder PC-Monitor ist für kurze Recherchen brauchbar. Die Bedienoberfläche im Browser und die Eingabe per Maus/Touchpad sind schnell gelernt – das fühlt sich aber für mein Empfinden bei Weitem nicht so natürlich an, wie das Readly-Lesen auf einem Tablet.

Text markieren oder kopieren ist nicht möglich. Dafür kann man Screenshots machen (Readly Version 6.2.0, ausprobiert in iOS) und einzelne Seiten lassen sich als lesbare Vorschau teilen, etwa per iMessage. Praktisch: Man kann Favoriten setzen und komplette Zeitschriften herunterladen, für späteres Offline-Lesen. Die Suchfunktion arbeitet schnell und verzeiht kleine Tippfehler („Lautspreecher“ statt „Lautsprecher“). An den Komfort einer Google-Suche kommt die Suche in Readly allerdings nicht ran, dafür müsste sie flexibler bei mehreren Suchwörtern (Reihenfolge) sein.

Insgesamt gut umgesetzt und durchaus alltagstauglich, zumindest nach einigen Minuten der Gewöhnung. Was freilich fehlt, ist der haptische Eindruck: Wie das stilvolle Architekturmagazin in Seidenmatt erhaben auf dem Glastisch im Wohnzimmer liegt, das lässt sich nun mal nicht digital wiedergeben. Dann hilft wohl nur der Gang zum Kiosk.

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