Wenn ihr das ganz große Abenteuer sucht, dann könnte ein klassisches Smartphone nicht ausreichend sein. Für Extremfälle wurden Handys wie das AGM Glory G1S entwickelt. Es ist besonders robust und mit besonderen Funktionen ausgestattet. Ich hab zumindest versucht, dieses Handy an seine Grenzen zu bringen, was in der Stadt gar nicht so einfach ist.
AGM Glory G1S im Test: Fazit
Das AGM Glory G1S ist das bisher robusteste Handy, das ich getestet habe. Ich konnte es auf den Boden fallen lassen und es hat keinen Kratzer abbekommen. Es bietet zudem mit der Nachtsicht- und Wärmebildkamera einzigartige Funktionen, die ihr bei kaum einem Handy findet. Die Wärmebildkamera besitzt dabei eine gute Qualität und hohe Performance.
Für den normalen Alltag ist das AGM Glory G1S aber nicht geeignet. Es ist zu groß und schwer, die Software ist zu alt und es ist auch einfach zu teuer für die gebotenen Spezifikationen. Die Kameras können auch kaum mit Handys mithalten, die halb so teuer sind. In der unverbindlichen Preisempfehlung kostet das Handy nämlich 899 Euro, auch wenn es mittlerweile etwas günstiger verkauft wird. Für echte Abenteurer wäre es aber eine gute Wahl, da es nicht kaputt zu kriegen ist – zumindest nicht in meinem Alltag.
Vorteile:
- Sehr robust
- Nachtsichtfunktion
- Wärmebildkamera
- Ladestation
- Akkulaufzeit
Nachteile:
- Teuer
- Veraltete Software
Wirklich sehr robust gebaut
Nicht jedes Handy, das robust sein soll, ist auch wirklich robust gebaut. Das AGM Glory G1S ist es aber wirklich. Zumindest kann ich das für Stürze aus Kopfhöhe von etwa 170 cm behaupten. Ich habe das Handy diverse Male in der Wohnung auf den mit Vinyl ausgelegten Fußboden und auf Fliesen fallen lassen. Auch der Sturz auf der Terrasse auf Steinplatten oder Asphalt auf der Straße hat dem Smartphone nichts angetan. Es ist aber nie direkt auf das mit einer dicken Folie geschützte Display gefallen. Es dreht sich interessanterweise immer weg, sodass der Aufprall von dem guten Gehäuse abgefangen wird.
Wasser und Staub können dem AGM Glory G1S auch nichts anhaben, ist es doch nach Militärstandard MIL-STD-810H und IP68 sowie IP69K geschützt. Ihr müsst nur darauf achten, dass die Kappen für den USB-Port an der Unterseite und SIM-Slot an der Seite gut verschlossen sind. Wenn die Kappen einmal sitzen, dann öffnen sich diese nicht einmal bei einem Sturz. Das hat zwar den Vorteil, dass ihr ein gut abgesichertes Smartphone habt. Wenn ihr es aber laden wollt, dann wird es etwas fummelig. Uns wurde aber die Ladestation bereitgestellt, sodass das kein Problem war.
Echte Besonderheiten
Nicht nur das robuste Gehäuse des AGM Glory G1S ist besonders, sondern auch die zusätzlichen Ausstattungsmerkmale. Dazu gehören in erster Linie die Nachtsicht- und Wärmebildkamera. Eigentlich hatte ich geplant, dass ich mit der Wärmebildkamera auf die Suche nach entweichender Wärme an den Fenstern gehen könnte. Doch die Temperaturen sind einfach viel zu warm für einen Dezember und daraus wurde nichts. Trotzdem habe ich einige coole Sachen mit der Kamera erlebt.
So konnte ich beispielsweise sehen, dass unsere Streunerkatze Kalle, die immer draußen lebt, ein ziemlich gut isoliertes Fell hat und im Busch gar nicht so einfach zu erkennen ist:
Auch die Nachtsichtfunktion ist beeindruckend:
Ich hab das obige Bild mit dem Pixel 6 Pro in kompletter Dunkelheit gemacht. Ähnlich wie Sicherheitskamera verfügt das AGM Glory G1S über eine Infrarot-Leuchte, die das menschliche Auge nicht sieht. So wird die Umgebung in der Nacht ausgeleuchtet. Vergleichbar ist die Reichweite dieses Lichts etwa mit der LED-Leuchte eures Handys. Ihr könnt also nicht zu weit in die Ferne schauen.
Mit einem Laserpointer könnt ihr auf bestimmte Punkte hinweisen oder einfach mit euren Katzen spielen. Ist definitiv ein nettes Gimmick.
Technisch ein Einsteiger-Handy
Wenn man sich die technischen Daten des AGM Glory G1S anschaut, dann handelt es sich um ein Einsteiger-Smartphone, welches ich in der Preisklasse bei 200 bis 300 Euro einordnen würde. Angetrieben wird das Smartphone vom Snapdragon 480, dem 8 GB RAM und 128 GB interner Speicher zur Verfügung stehen. Das LC-Display misst 6,53 Zoll und löst mit FHD+ auf. Die Helligkeit reicht aus, um den Inhalt in so gut wie jeder Situation ablesen zu können. Nur an Sonnentagen hätte ich mir gewünscht, dass das Display noch etwas heller eingestellt werden kann.
In Kombination mit dem 5.500-mAh-Akku erreichte das AGM Glory G1S hohe Laufzeiten von bis zu vier Tagen bei mir. Ich muss aber zugeben, dass ich das Handy im Gegensatz zu anderen Testgeräten nicht permanent mit mir herumgetragen und für alles benutzt habe. Mit einem Gewicht von 315 Gramm und dem robusten Gehäuse ist dieses Handy eben nichts für den Alltag. Ich hatte es auf Radtouren oder im Garten dabei. Also überall da, wo ich mein Pixel 6 Pro für zu fragil halte. Im Garten fand ich den Lautsprecher ziemlich gut. Dieser ist auf der Rückseite verbaut und sorgt für einen anständigen und lauten Klang. Es fehlt halt wie bei vielen Smartphones an Bass.
Rein von der Performance bin ich aber zufrieden gewesen. Die Oberfläche von Android 11 ist kaum verändert. Dadurch läuft das Smartphone auch sehr schnell. Nur das Display kommt da nicht so ganz hinterher. Es handelt sich um ein eher langsames 60-Hz-Panel. Die Software ist zudem veraltet. Android 11 und ein Sicherheitspatch vom Januar 2022 ist nicht zeitgemäß. Mindestens Android 12 und ein Sicherheitspatch vom November 2022 wären gut – Android 13 noch besser.
Wer kann so ein Handy gebrauchen?
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das AGM Glory G1S etwas für echte Abenteurer ist, die ein fast unzerstörbares Handy suchen. Für den normalen Alltag ist es zu groß und schwer. Doch das ist hier auch gar nicht der Anspruch. Wenn ich das Handy genutzt habe, wusste ich, dass ich es im Normalfall nicht kaputt bekomme und war unbeschwerter auf dem Mountainbike oder bei der Arbeit im Garten unterwegs.