Fitness-Tracker hängen um jedem zweiten Arm und werden auch von jeder zweiten Firma gebaut – zumindest gefühlt. Das gilt natürlich auch für Samsung. Das günstige Samsung Galaxy Fit e hat in der GIGA-Redaktion bereits einen Spitznamen bekommen: Fit b. Was dahintersteckt, erklärt GIGA-Experte Sebastian im Testbericht zur Galaxy Fit e.
Von Samsung Gear Fit 2 und Gear Fit 2 Pro – Mischungen aus Fitnessarmband und Smartwatch – waren wir in der GIGA-Redaktion recht angetan. Bei dem nun vorliegenden Galaxy Fit e handelt es sich dagegen um einen klassischen Fitness-Tracker, der mit unter 40 Euro ziemlich günstig ist. Und das, obwohl der Tracker sogar einen Pulssensor besitzt – in dieser Preisklasse eher selten. Allerdings bekam er von uns den Beinamen „Fit b“ – b für Bugs.
Samsung Galaxy Fit e im Test – Fazit
Das Galaxy Fit e ist ein schlanker, leichter Fitnesstracker, den man gerne auch zum Schlaftracking in der Nacht am Arm belässt. Und dennoch besitzt er einen Pulssensor – für Größe und Preis ist der Funktionsumfang des Galaxy Fit e sehr gut.
In der Praxis lief es weniger rund. Viele Unstimmigkeiten, Fragen und Probleme traten auf. Dies dürfte teilweise Bugs geschuldet sein – vielleicht auch Bedienfehlern, die dann aber auf eine unzureichende Usability zurückgeführt werden müssen. Wer kein Samsung-Smartphone besitzt, sollte sich eher Konkurrenzmodelle ansehen.
Galaxy Fit e im Test: Wertung
- Design und Verarbeitung: 4/5
- Funktionen: 3/5
- Bedienung von Tracker und App: 1/5
- Akkulaufzeit: 3/5
Gesamtwertung: 55 Prozent
Galaxy Fit e im Test: Das hat uns gut gefallen
- Das Galaxy Fit e ist zwar nicht niedrig, aber leicht und schmal.
- Workouts („Laufen, Gehen, Anderes Workout“) wurden meist erkannt. Sogar ein automatisches, wenngleich nicht immer nachvollziehbares, Schlaftracking gibt es.
- Der weitere Funktionsumfang des Galaxy Fit e ist für so ein kleines, günstiges Armband gut: Schritte zählen, Puls messen, Vibrationswecker, Anzeigen von Smartphone-Benachrichtigungen sowie Wetterdaten und mehr leistet der schlanke Tracker. Aber …
Das hat uns im Test nicht so gut gefallen
- … die Wetterinformationen zeigte das Galaxy Fit e während des rund zweiwöchigen Testzeitraums nur einmal an. Die meiste Zeit konnte die iOS-App die Daten nicht abrufen, trotz eingeschalteter Hintergrund-Aktualisierung. Mit dem Google Pixel 3 klappte es ebenfalls nicht.
- Zurückgelegte Schritte konnten wir in der iOS-App einsehen, die mit dem Band erhobenen Schlafdaten dagegen nicht. Diese kann man aber manuell eintragen – seltsam. Tracker-Einstellungen und Datenanalyse laufen über zwei verschiedene Apps.
- Auf der Verpackung wird das 0,74-Zoll-Display größer dargestellt, als es in Wirklichkeit ist. Übrigens ist der Bildschirm kleiner als man annehmen möchte:
- Die Akkulaufzeit beträgt ohne ausdauernde Workouts 2,5 Tage. Das ist für ein Fitnessarmband sehr wenig, die Konkurrenz schafft meist 5 Tage. Die Herstellerangabe von 6 bis 7 Tagen (bei geringer Nutzung „bis zu 13 Tagen“) ist nicht nachvollziehbar.
- Das Display schaltet sich auch während des Schlafens bei ungünstigen Bewegungen ein. Wer einen leichten Schlaf hat, könnte dabei in einem dunklen Zimmer aufwachen.
- In einer Nacht weckte mich das Band dreimal mit Vibration – und das, obwohl der „Nicht stören“-Modus eingeschaltet war.
- Die Koppelung klappte nur mit einem Samsung-Smartphone sofort. Mit dem iPhone XR brauchten wir viel Geduld. Auch die Synchronisation lief nur holprig. Das Google Pixel 3 konnten wir zwar koppeln – vier Installationen von Apps und Plugins wünschte das Band. Die weitere Synchronisation klappte nicht.
Das sollte man außerdem wissen
- Das Galaxy Fit e besitzt keinen Touchscreen. Die unterschiedlichen Anzeigen wechselt man vielmehr durch Klopfen auf den Tracker.
- Das Display bleibt normalerweise ausgeschaltet und aktiviert sich nur, wenn man den Arm dreht. Das funktioniert nicht so gut wie bei der Apple Watch.
- Generell ist das Display für die Anzeige für Uhrzeit und Tracking groß genug, nicht unbedingt aber für Benachrichtigungen vom Smartphone. Samsung hat es leider versäumt, zumindest die Mitteilungen für populäre Apps anzupassen. Es steht zum Beispiel geschrieben: „Faceboo“. In der nächsten Zeile folgt ein „k“.
- Der Verschluss des Armbands ist gewöhnungsbedürftig und etwas fummelig zu öffnen und schließen, hält aber sehr zuverlässig.
- Die iPhone-App heißt Galaxy Fit, für Android dagegen Galaxy Wearable. In der Dokumentation wird das nicht korrekt beschrieben.
- Nach unserem Testzeitraum erschien ein Update für den Tracker. Ob es die vielen Probleme löst, konnten wir nicht mehr prüfen. Auch die Betriebssysteme und Apps könnten eine Mitschuld tragen.
Mein persönliches Fazit
Fitnesstracker finde ich eine sehr interessante Gattung – wegen der langen Akkulaufzeit und des angenehmen Tragegefühls. Smartwatches sind doch wesentlich größer, schwerer und der Akku hält nicht so lange. Deshalb habe ich schon einige Tracker privat wie beruflich genutzt.
Dank Pulssensor und Schlaftracking interessierte mich das Galaxy Fit e stark. Die Hardware hat ordentliches Potential, doch die Software-Umsetzung war zumindest zum Zeitpunkt des Tests alles andere als gelungen. Ich war froh, als der Test abgeschlossen war.