Samsung hat mit dem Galaxy S23 ein kompaktes Android-Smartphone auf den Markt gebracht, das im Vergleich zum Galaxy S22 nur minimal verändert wurde. Tatsächlich hat Samsung aber die größte Schwäche beseitigt und bietet damit eines der besten kompakten Smartphones an. Ich habe das Galaxy S23 im Alltag verwendet und verrate euch alle Details dazu im Testbericht.
Samsung Galaxy S23 im Test: Fazit
GIGA-Wertung: 8.4 / 10
Das Samsung Galaxy S23 überzeugt im Test noch mehr als das ohnehin schon gute Galaxy S22. In erster Linie ist das dem neuen Qualcomm-Prozessor zu verdanken, der auch in Deutschland zum Einsatz kommt. Die Leistung und Effizienz sind zum jetzigen Zeitpunkt hervorragend. Das nun hellere Display schafft nicht nur in sämtlichen Lichtsituationen eine tolle Darstellung, sondern sorgt durch eine gesteigerte Effizienz für einen geringeren Verbrauch.
Die Akkulaufzeit war beim Galaxy S22 eher mäßig. Man kam mit Glück über den Tag. Das ist beim Galaxy S23 durch einen minimal größeren Akku und effizientere Komponenten Geschichte. Samsung hat den größten Nachteil des Galaxy S22, der wirklich täglich spürbar war, beseitigt und mit dem Galaxy S23 eines der besten kompakten Smartphones gebaut. Wenn jetzt noch die Ladegeschwindigkeit wenigstens bei 45 Watt und nicht 25 Watt liegen würde, wäre es für mich das fast perfekte Handy in der Größe.
Große Nachteile habe ich während der letzten Wochen mit dem Samsung Galaxy S23 nicht wahrgenommen. Die Kamera könnte vielleicht etwas weniger knallige Bilder machen. Doch das ist der Stil von Samsung. Der Preis von 949 Euro ist aber viel zu hoch. Hier würde ich euch empfehlen, auf einen Preisverfall zu warten oder einen guten Vertrag zu suchen. Kauft euch direkt das 256-GB-Modell, denn dieses hat schnelleren Speicher an Bord und ist damit besser für die Zukunft gerüstet.
Vorteile:
- Display
- Kamera
- Design
- Qualitätsanmutung
- Performance
- Akkulaufzeit
- Formfaktor
- Update-Garantie von 5 Jahren
Nachteile:
- Kein Netzteil im Lieferumfang
- Keine Möglichkeit zur Speichererweiterung
- Langsamerer Speicher in 128-GB-Version
- Preis
Helleres Display überzeugt
Das Display des Samsung Galaxy S22 war schon sehr gut, was die Darstellungsqualität betrifft, und es lies sich im Freien zuverlässig ablesen. Doch besonders im Sommer bei Sonnenschein war mir der Bildschirm beim Fotografieren dann hin und wieder doch minimal zu dunkel. Besonders bei Gegenlicht. Das ist beim Samsung Galaxy S23 Geschichte. Beim Fotografieren am Strand mit Gegenlicht oder der Sonne im Rücken konnte ich ohne Probleme alles vom nun helleren Display ablesen. Auch im Alltag habe ich gemerkt, dass die Helligkeit etwas höher geregelt wird, was die Ablesbarkeit positiv beeinflusst.
Es bleibt aber weiterhin dabei, dass nur im Galaxy S23 Ultra ein LTPO-Panel mit höherer Auflösung steckt, welches wirklich auf bis zu 1 Hz heruntertakten kann. Beim Galaxy S23 sind es 48 bis 120 Hz. Das hat mich im Alltag nicht groß gestört und auch die Full-HD+-Auflösung auf 6,1-Zoll-Bildschirmdiagonale war für mich scharf genug. Ein LTPO-Display hätte aber vielleicht noch etwas effizienter sein können. Immerhin bewegen wir uns im Preisbereich von fast 1.000 Euro, da hätte Samsung noch etwas mehr liefern können. Aber dann wäre der Unterschied zum Galaxy S23 Ultra auch viel kleiner.
Qualcomm-Prozessor ist ein Segen
Jahrelang hat uns Samsung in Deutschland und anderen europäischen Ländern mit Exynos-Prozessoren in Galaxy-S-Smartphones abgespeist, die einfach nicht mit den Qualcomm-Prozessoren im Rest der Welt mithalten konnten. Beim Galaxy S23 ist Schluss damit. Es kommt der brandneue Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy zum Einsatz, der im Vergleich zu anderen Prozessoren dieser Baureihe einen minimal höheren Takt besitzt. Obwohl ich die Version mit dem etwas langsameren UFS-3.1-Speicher mit 128 GB erhalten habe, rennt dieses Smartphone wie wild.
Egal, ob ich mehrere Tabs in Chrome offen habe, im Hintergrund Messenger nutze und Fotos schieße, es ist immer Leistung vorhanden. Auch beim Spielen von Diablo Immortal merkt man, wie schnell und effizient der Prozessor arbeitet. Trotz höchstmöglicher Einstellungen läuft das Spiel auch nach mehreren Stunden sauber. Die verbesserte Kühlung funktioniert also einwandfrei und das Smartphone wird nicht mit der Zeit langsamer. Generell bleibt das Handy auch beim Spielen relativ kühl.
Wenn ich mir ein Galaxy S23 kaufen würde, dann in jedem Fall die Version mit 256 GB. Dort ist UFS-4.0-Speicher verbaut, der zumindest auf dem Papier doppelt so schnell ist. Das mag jetzt noch nicht spürbar sein, doch in drei oder vier Jahren wird sich der Unterschied bemerkbar machen. Da Samsung fünf Jahre Updates verteilt, ist das nicht nur wegen des Mehrspeichers eine gute Investition.
Software mit kleinen Verbesserungen
Samsung installiert auf den Galaxy-S23-Smartphones Android 13 mit One UI 5.1 vor. In der neuen Version wurden im Vergleich zu One UI 5.0 aber nur wenige Neuerungen vorgenommen. Ihr habt beispielsweise mehr Möglichkeiten im Expert-RAW-Modus beim Fotografieren, könnt die Bilder in der Galerie-App noch besser bearbeiten, einfacher nach Personen in Bildern suchen und mehr automatisieren. Außerdem hat Bixby neue Funktionen drauf, ihr bekommt ein neues Widget, das sich Samsung von Apple abgeschaut hat, und vieles mehr. Insgesamt eher ein kleines Upgrade, das aber sauber läuft und viele Funktionen eingeführt hat, die man so aber schon bei den Pixel-Handys von Google gesehen habt.
Kameras überzeugen
Rein von der Hardware her hat sich beim Samsung Galaxy S23 im Vergleich zum Galaxy S22 nichts verändert. Es kommen die gleichen Sensoren zum Einsatz. Samsung hat nur ein wenig an der Software geschraubt. Fotos und Videos gelingen in den meisten Situationen hervorragend. Es gibt aber weiterhin einen Shutter-Lag, der trotz des neuen Prozessors nicht beseitigt werden konnte. Löst ihr also schnell hintereinander mehrere Fotos aus, passiert das ab einem bestimmten Zeitpunkt mit Verzögerung und ihr könntet nicht das Bild machen, welches ihr eigentlich erstellen wolltet, als ihr ausgelöst habt. Besonders in Situationen, in denen sich Objekte schnell bewegen, kann das nervig sein. Genau das Problem besitzt auch das Galaxy S23 Ultra, wie wir im nachfolgenden Video zeigen:
Insgesamt bin ich mit den Fotos beim Galaxy S23 aber sehr zufrieden. Je nach Lichtsituation würde ich die Bildqualität als sehr gut bezeichnen. Sobald es dunkler wird, sieht man aber auch schnell Bildrauschen. Auf dem kleinen Bildschirm sieht jedes Bild perfekt aus, am größeren Bildschirm dann nicht mehr so ganz. Die Bilder sind insgesamt auch recht warm. Bei Gegenlicht werden die Farben leicht verfälscht. Das sind aber wirklich Ausnahmesituationen. Der Zoom leistet auch anständige Arbeit. Zu dunkel darf es dabei aber nicht werden, denn sonst nimmt die Bildqualität rapide ab. Nachfolgend einige Fotos, die ich mit dem Samsung Galaxy S23 gemacht habe:
Akkulaufzeit ist endlich gut
Das Galaxy S22 hat sich bei der Akkulaufzeit nicht mit Ruhm bekleckert. In meinem Alltag hielt das Smartphone mit Glück einen Tag durch. Meist musste ich das Handy am Abend noch einmal laden. Beim Galaxy S23 sieht das ganz anders aus. Der Akku wurde um 200 mAh vergrößert. In Kombination mit dem effizienteren Prozessor und Display reicht das, um die Laufzeit spürbar zu verlängern. Ich komme in meinem Alltag nicht mehr nur locker über den Tag, sondern habe auch noch einen kleinen Puffer übrig. Genau so muss es sein.
Zudem ist mir aufgefallen, dass das Smartphone während des Nichtgebrauchs kaum an Akkustand verliert. Wenn ihr euer Galaxy S23 also eher selten nutzt, könnt ihr locker auf zwei Tage oder mehr kommen. Schade ist nur, dass das Smartphone mit maximal 25 Watt relativ langsam lädt. Ich benötige 1 Stunde und 15 Minuten zum Aufladen. Wenn ich das Handy dabei gleichzeitig nutze, dann entsprechend länger. Hier muss Samsung endlich die Zurückhaltung ablegen. Die Konkurrenz lädt viel schneller. Dort sind Handys in rund 20 Minuten voll geladen.
Wertungen im Detail
Kategorie | Wertung (max. 10) |
Nachhaltigkeit | 8 |
Verarbeitung, Haptik und Design | 9 |
Display | 9 |
Kameras | 8 |
Software | 9 |
Performance | 9 |
Telefonie und Audio | 8 |
Speicher | 8 |
Akku und Alltag | 8 |
Gesamt | 8.4 |
Hinweis: Die Kategorie „Nachhaltigkeit“ wird zu 10 Prozent auf die Gesamtnote gerechnet.