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Sherlock Holmes – The Awakened Remake im Test: Der schleichende Wahnsinn!

Können der Meisterdetektiv und Watson in Sherlock Holmes - The Awakened dem Cthulhu-Mythos von H. P. Lovecraft Einhalt gebieten? In unserem Test überprüfen wir ihre Chancen. (© Screenshots und Bearbeitung GIGA)
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Die Fan-Gemeinde hat es sich gewünscht und Entwickler Frogwares hat es ermöglicht: Sherlock Holmes – The Awakened bekam mithilfe von Kickstarter ein Remake. Das Besondere an diesem Teil der vielen Sherlock-Holmes-Spiele von Frogwares ist, dass die Geschichte ein Crossover beschreibt, das zwei Welten umfasst. Sherlock Holmes trifft auf den fiktiven Kult aus der Feder des Autors H.P. Lovecraft und soll den Aufstieg einer alten, bösen Gottheit verhindern. In unserem Test erfahrt ihr, ob dieses etwas betagte Spiel auch heute noch entzücken kann.

Überblick zu Sherlock Holmes – The Awakened Remake

Plattformen

PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X&S, Nintendo Switch, PC

Spielzeit

12 bis 15 Stunden

Modus

Singleplayer

Open World

Nein

Entwickler

Frogwares

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Sherlock Holmes – The Awakened: Detektiv-Duo (Trailer)

Unterschiede zum 16 Jahre alten Original

Im Vergleich zu den zuletzt erschienenen Sherlock-Holmes-Spielen von Frogwares, ist das originale The Awakened (Die Spur der Erwachten) aus dem Jahr 2006 nicht sehr gut gealtert. Dass die spannende Story ein Remake rechtfertigt, steht außer Frage und war eine gute Entscheidung seitens Frogwares. Damit das Spiel aber nicht nur mit einer packenden Geschichte überzeugt, musste viel angepasst werden – eigentlich alles.

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Geblieben ist lediglich die Erzählung über einen Kult und den berühmten Detektiv Sherlock Holmes, der gemeinsam mit seinem Partner Dr. Watson mysteriösen Ereignissen auf den Grund geht. Das Gameplay, die Grafik, sogar die Sprachausgabe und vieles mehr wurden angepasst. Eine weitere wesentliche Änderung wird den Fans des Originals sicher sofort auffallen: Dr. Watson bekommt eine fundamentale Rolle zugewiesen, um die Entstehung der Freundschaft zwischen den beiden Hauptfiguren deutlich in den Fokus zu rücken.

Wie viel Ermittlungsfreiheit steckt in Sherlock Holmes – The Awakened?

Es gibt eine weitere wesentliche Frage, die ich mir schon lange bevor ich das Spiel spielen konnte gestellt hatte. Wird Sherlock Holmes – The Awakened Remake es schaffen, mit den letzten Spielen der Reihe mitzuhalten? Alleine Sherlock Holmes – Chapter One führte eine Neuerung ein, die The Awakened nicht liefert – eine Open World. In meinem Test werdet ihr allerdings nicht lesen, dass ein Detektivspiel, das vor allem durch grandiose Rätsel überzeugt, eine Open World braucht. Die Spiele sind ohne einer offenen Welt sehr gut zurechtgekommen und auch The Awakened tut dies.

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Das, worauf es aber bei den Sherlock-Holmes-Spielen wirklich ankommt, ist die Deduktion und wie viel Freiheit euch bei der Kombination eurer gesammelten Hinweise gelassen wird. Wie viele Verdächtige gibt es und könnt ihr auch eine falsche Entscheidung treffen? Die letzten Speile der Reihe haben euch teilweise die falschen Verdächtigen verhaften oder auch die richtigen bewusst entkommen lassen.

Um euch nicht zu spoilern, haben wir den Text verwischt. Hier seht ihr, dass am Ende einer Profilerstellung zwei Optionen zur Auswahl angeboten werden. Die Konsequenzen, wenn ihr euch für die falsche entscheidet sind dabei nicht sehr groß.
Um euch nicht zu spoilern, haben wir den Text verwischt. Hier seht ihr, dass am Ende einer Profilerstellung, zwei Optionen zur Auswahl angeboten werden (grüner Kasten unten rechts). Die Konsequenzen, wenn ihr euch für die falsche entscheidet, sind dabei nicht sehr groß. (Bildquelle und Bearbeitung: Screenshot GIGA) (© GIGA)

Sherlock Holmes – The Awakened ist in dieser Hinsicht leider etwas strenger. Es gibt einen Fall und es ist deutlich spürbar, dass es ein Ende gibt und dass der Weg dorthin vorbestimmt ist. Ihr könnt euch zwar für ein falsches Charakterprofil entscheiden, eine Auswirkung auf das Spiel hat dies jedoch nicht. Die Hinweise können nur auf die eine vorgegebene Weise zusammengefügt werden, damit sie zu der einen richtigen Schlussfolgerung führen. Immerhin, wer ordentlich sucht, wird auf die Nebenquest „Die Geister, die niemand rief“ stoßen, die zumindest etwas mehr Entscheidungsfreiheit am Ende bietet.

Dennoch ist die Suche nach den Hinweisen an einigen Stellen recht herausfordernd. Die Karte, die euch zur Verfügung steht, zeigt euch weder euren Standort, noch Straßennamen. Bis ihr gelernt habt, sie zu lesen, vergehen möglicherweise ein paar Spielstunden. Doch das ist gut so, denn damit wird das Spiel noch etwas komplexer. Grundsätzlich könnt und solltet ihr beim Schwierigkeitsgrad selbst entscheiden, an welcher Stelle ihr unterstützt und an welcher ihr alleingelassen werden möchtet. Die Einstellungen sind ähnlich wie beim Vorgänger Sherlock Holmes – Chapter One.

Gut gelungen ist die Rekonstruktion des Tathergangs. Hierfür müsst ihr zunächst die richtigen Hinweise finden, denn ein Ereignis kann auf mehrere Arten stattgefunden haben und erst, wenn ihr die richtige herausgefunden habt, gelingt es euch, die Tat zu rekonstruieren. Es geht nicht nur darum, die Ereignisse in die richtige Reihenfolge zu bringen, sondern auch die richtigen Schlussfolgerungen aus den Hinweisen zu ziehen.

Jedes große Symbol steht für ein Ereignis in einem Tathergang. Die kleinen Kreise darüber zeigen an, wie viele mögliche Interpretationen eines einzelnen Ereignisses euch zur Verfügung stehen. (© Screenshot GIGA)

Eine Story, die sich erst entwickeln muss und dies auch schafft

Am meisten überzeugt hat mich allerdings die Geschichte. Das war am Anfang von Sherlock Holmes – The Awakened aber noch lange nicht zu erwarten. Der Start fühlt sich etwas steif und langweilig an. Ein Entführter in einem Herrenhaus ist ja nicht gerade ein Wunderwerk der übersinnlichen Art.

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Die Story steigert sich ganz nach Lovecraft-Art von Szenerie zu Szenerie und der Wahnsinn schleicht sich so langsam ein, dass ich es kaum bemerkte. Ebendiese Steigerung und damit verbunden die immer außergewöhnlicheren Hinweise und Ereignisse, sind unter anderem der Grund dafür, dass ich Sherlock Holmes – The Awakened nochmal spielen werde. Beim zweiten Mal sieht man bekanntlich mehr.

Mein Fazit: Guter Einstieg und kein Bedauern

Sherlock Holmes – The Awakened zeigt, dass es sich durchaus lohnt, ältere Spiele wieder aufzupolieren. Obwohl es nicht so immersiv ist wie die drei Vorgänger, bedaure ich keine Sekunde, die ich mit dem Spiel verbracht habe. Insbesondere als Einstieg in die Reihe eignet es sich sehr, da man sich von hier aus noch steigern kann.

Am meisten überzeugt hat mich jedoch der Spannungsbogen. Als Fan der Autoren H.P. Lovecraft und Sir Arthur Conan Doyle war ich mit der Umsetzung mehr als glücklich. Sie ist nicht sehr modern, kann allerdings für Fans klassischer Literatur durchaus ein emotionaler Genuss sein. Man muss nur die etwas lang wirkende Exposition durchhalten.

Stärken und Schwächen von Sherlock Holmes – The Awakened:

  • Ein exzellentes Crossover zweier Welten (Sherlock Holmes & H.P. Lovecraft)
  • Ein sehr gelungenes Remake des Originals
  • Schöner Ausbau der Rolle von Watson und Darstellung der Vertiefung der Freundschaft zu Sherlock
  • Gute und zum Teil herausfordernde Rätsel
  • Individuell einstellbarer Schwierigkeitsgrad
  • Wenig Entscheidungsfreiheit
  • Etwas langweiliger Einstieg

Wertung

7,5/10

“Ein exzellentes Crossover von Sherlock Holmes und dem Cthulhu-Mythos, das ohne langer Überlegung auf der Hand liegt. Ich bedauere keine Sekunde, die ich mit dem Spiel verbracht habe.”

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