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Sniper Elite 5 im Test: Ein Fest für Taktik-Shooter-Fans

Auch in Sniper Elite 5 muss Karl Fairburne wieder die Pläne der Nazis vereiteln. (© Rebellion)
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Scharfschütze Karl Fairburne ist einfach keine Ruhe vergönnt. Kaum hat er die Nazis in Italien aufgehalten, droht in Frankreich die nächste Gefahr. Wie auch bei der Geschichte bleibt sich die Reihe spielerisch treu, im Guten wie im Schlechten.

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Sniper Elite 5: Vive la France

Das britische Studio Rebellion Developments schickt ihren Meisterscharfschützen und Einzelkämpfer Karl Fairburne erneut in den 2. Weltkrieg. In Sniper Elite 5 geht es dabei nach Frankreich, wo es wieder einmal geheime Pläne der Nazis zu vereiteln gilt. Dieses Mal muss Fairburne Projekt Kraken aufdecken und natürlich verhindern.

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Der Taktik-Shooter bleibt beim gewohnten Mix aus Stealth- und Sniper-Gameplay. Zwar steuert ihr Fairburne wieder aus der Third-Person-Perspektive, dürft aber in Teil 5 mit allen Waffen und nicht nur mit dem Scharfschützengewehr aus der Ego-Perspektive zielen. Das Herzstück bildet wieder die Kampagne, die auch zu zweit im Koop absolviert werden kann. Mit dabei ist auch wieder ein Überlebens-Modus für bis zu vier Spieler und Spielerinnen und ein Multiplayer-Modus. Neu ist der Invasions-Modus, durch den die Kampagne ein ganz neues Erlebnis werden kann.

Getestet wurde die PC-Version von Sniper Elite 5, eine deutsche Sprachausgabe stand zum Zeitpunkt des Tests noch nicht zur Verfügung.

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Die Kampagne: Frankreich, immer wieder eine Reise wert

Wie auch bei den Vorgängern ist die Geschichte mehr ein roter Faden, der die insgesamt neun Missionen der Kampagne verknüpft als irgendein besonders hervorstechendes Merkmal des Spiels. Die Nazis machen wie immer böse Nazi-Sachen und ihr sollt das verhindern. Dafür schließt ihr euch 1944 der Résistance an, vereitelt Projekt Kraken und helft nebenbei noch ein bisschen beim D-Day mit. Erwartet bei Story und Charakteren nicht allzu viel.

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So flach und farblos die Charaktere auch sind, über die Maps lässt sich das nicht sagen. Die Schauplätze sind abwechslungsreich und die weitläufigen Areale bieten euch viel Spielraum für eine Vielzahl von Routen und Vorgehensweisen. Von Bunkeranlagen am Atlantik über malerische Küstenstädte bis zu prachtvollen Châteaus im Inland, jede Mission führt euch an einen neuen Ort und in den gut 15 bis 20 Stunden Spielzeit findet ihr auch das eine oder andere hübsche Postkarten-Motiv.

Wie lange ihr für die Kampagne braucht, hängt von mehreren Dingen ab. Jede Mission bietet neben einer Hauptaufgabe auch noch drei Nebenziele, eine Tötungsmission und jede Menge Sammelobjekte. Versucht ihr alle diese Dinge zu erledigen, braucht ihr pro Mission auch mal ein bis zwei Stunden. Ein weiterer Faktor ist der Schwierigkeitsgrad, der sich bis ins kleinste Detail anpassen lässt. Dabei könnt ihr nicht nur das Verhalten und die Stärke der Gegner anpassen, sondern auch regulieren wie viel Hilfe ihr beim Zielen mit dem Scharfschützengewehr bekommt.

Ein weiterer Faktor für die Spielzeit ist die Wahl der Waffen und der Vorgehensweise. Spielt ihr aggressiv und schießt euch wenn nötig auch mal den Weg frei, seid ihr natürlich deutlich schneller, als wenn ihr vorsichtig auskundschaftet und die Gegner möglichst lautlos nacheinander ausschaltet. Eure Ausrüstung trägt natürlich zu eurem Spielstil bei. Aus je sechs Gewehren, sechs Maschinenpistolen und sechs Pistolen könnt ihr immer eine Waffe mitnehmen. Zu euren drei Schießeisen gesellen sich dann noch Verbände, Granaten, Minen und so weiter. Allerdings hört die Individualisierung dort nicht auf. Jede Waffe besitzt eine Vielzahl von Aufsätzen wie größere Magazine, andere Zielfernrohre und Schalldämpfer. Außerdem gibt es noch Spezialmunition, damit ihr beispielsweise mit Ultraschallmunition besonders leise vorgehen könnt oder panzerbrechende Kugeln, um gegen Fahrzeuge bestehen zu können.

Alle Waffen in Sniper Elite 5 können mit Aufsätzen verbessert und angepasst werden. (© Rebellion)

Die ganze schöne Ausrüstung gibt es aber nicht einfach so. Bis auf ein paar Startwaffen muss alles Weitere an Waffen und Aufsätzen freigeschaltet werden. Da geschieht durch das Abschließen von Haupt- und Tötungsmissionen und über das Finden von Werkbänken. Auf jeder Karte sind insgesamt drei versteckt, die jeweils neue Freischaltungen für Gewehre, MPs und Pistolen bereithalten. Eine insgesamt spannende Neuerung, die nicht nur das Erkunden der Karten belohnt, sondern auch als Anreiz dient, Missionen erneut zu spielen, falls ihr was verpasst habt.

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Ebenfalls neu ist ein ausgefeilteres Talentsystem. Während ihr in Teil 4 noch bei gewissen Rangstufen zwischen zwei neuen Talenten wählen musstet, dürft ihr nun die durch Rangaufstiege verdienten Fertigkeitspunkte in drei Kategorien von Talenten ausgeben. Unter „Kampf“ könnt ihr zum Beispiel bessere Zielstabilität unter Beschuss oder die Fähigkeit, schnell eine scharfe Granate zu werfen erhalten. Hinter „Ausrüstung“ verbergen sich Talente wie eine zusätzliche Kiste mit Spezialmunition oder ein weiterer Slot für Ausrüstungsgegenstände. Talente aus der Kategorie „Körper“ sind zum Beispiel zusätzliche Gesundheit oder ein niedriger Puls beim Sprinten.

Die Talente in Sniper Elite 5 haben dieses Mal mehr Einfluss auf der Spielgeschehen. (© Rebellion)

Gameplay: Meistens ein Volltreffer

Sniper Elite 5 findet eine ziemlich gute Balance zwischen Action, Schleichen und dem Schießen mit dem Scharfschützengewehr. Wie stark ihr welchen Aspekt gewichtet, habt ihr jedoch sehr gut selbst in der Hand. Ihr könnt euch Zeit beim Auskundschaften lassen, jede Menge Gegner mit gedämpfter Waffe aus der Distanz oder durch Umgebungsgeräusche maskiert ausschalten und euch dann durch die Basis schleichen, um den Rest zu erledigen. Oder ihr feuert direkt los, präpariert den Weg zu euch mit Minen und die Gegner, die es bis zu euch schaffen, sind dann leichtes Spiel für eure MP.

Wer Sniper Elite 5 voll auskosten möchte, nutzt aber eher die erste Variante. Grundsätzlich macht ihr natürlich das, was euch am meisten Spaß macht. Doch das Markieren der Gegner, das Einstellen der Entfernung am Zielfernrohr und das Abschätzen von Wind und Abfall der Kugel, sind das, was die Reihe nun mal ausmacht. Die ahnungslosen Gegner geschickt aus 300 Metern oder noch größerer Entfernung zu erwischen, sich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel mit anderen Scharfschützen zu liefern, treibt den Puls nicht nur bei Karl Fairburne nach oben.

Womit wir bei einem der größten Probleme der Reihe sind, nämlich der KI. So richtig Spannung will nämlich nicht aufkommen, wenn die Gegner ziellos umherirren. Bis zum Schwierigkeitsgrad „Mittel“ könnt ihr euch euer Auskundschaften nämlich schenken, denn euer Angriffsplan ist überflüssig. Im hohen Gras versteckt, können die Gegner direkt an euch vorbeilaufen, ja sogar einen Nahkampf-Kill direkt neben sich, bekommt kein Gegner mit. Falls ihr jemals einen Shooter gespielt habt, könnt ihr die ersten beiden Schwierigkeitsgrade getrost überspringen. Glücklicherweise lassen sich die Parameter für die Schwierigkeit detailliert einstellen. So könnt ihr euch einen individuellen Schwierigkeitsgrad bauen, der für euch genau den richtigen Punkt zwischen Spielspaß und Herausforderung trifft. Allerdings sind eure Gegner selbst bei „maximaler Intelligenz“ noch immer nicht sonderlich helle.

Diese drei Regler haben noch eine Vielzahl an Unterpunkten, um den Schwierigkeitsgrad anzupassen. (© Rebellion)

Überraschend viel Multiplayer

Ganz neu im fünften Teil ist der Invasions-Modus. Bei einer Invasion kommt ein gegnerischer Scharfschütze in eure laufende Kampagne. Dieser Schütze ist allerdings ein anderer Spieler oder eine andere Spielerin und versucht euch ins Fadenkreuz zu bekommen. Eure eigene Kampagne für Invasionen zu öffnen lässt sich in den Einstellungen deaktivieren.

Wieder dabei ist der Überlebens-Modus, bei dem ihr euch gegen Wellen von Gegnern verteidigen müsst. Das Ganze geht maximal zu viert. Im Multiplayer können in diversen Varianten bis zu 16 Spielende gegeneinander antreten, sowohl in Teams als auch Jeder-gegen-Jeden. Es gibt sogar einen besonderen Scharfschützen-Modus, denn in „Kein Überqueren“ sind die Teams durch eine Barriere voneinander getrennt.

Test-Fazit

Sniper Elite 5 ist eine gelungene Weiterentwicklung der Reihe und spielt die eigenen Stärken gekonnt aus. Klar, die Charaktere sind flach und die Geschichte ist ein mittelmäßiges Klischee-Fest, aber das steht dem Spielspaß nie im Weg. Wer die Reihe kennt, erwartet auch nichts anderes. Ich hatte in meiner Vorschau die Befürchtung geäußert, dass Frankreich im 2. Weltkrieg als Setting schon ziemlich verbraucht sei. Zwar hab ich den Atlantik-Wall und das französische Hinterland schon in vielen Shootern gesehen, doch Sniper Elite 5 schafft es dennoch, interessante Karten zu präsentieren. Ein Highlight erwartet euch in der Mission „Spionageschule“, in der sich vor euch eine gigantische Küstenstadt auftürmt, die mit vielen Gassen und Zugangswegen auch beim dritten Mal spielen noch Neues zu bieten hatte. Allgemein bieten die weitläufigen Areale optisch wie spielerisch sehr viel Abwechslung.

Der externe Inhalt kann nicht angezeigt werden.

Grafisch macht Sniper Elite 5 eine gewohnt solide Figur und kann sogar mit ein paar schönen Landschaften begeistern. Gerade die Gesichtsanimationen in den Zwischensequenzen sind allerdings sehr steif und den höchsten Detailgrad im Spiel haben immer noch die Organe der Gegner, denen ihr mit der Röntgen-Kamera beim Platzen zusehen könnt. Diese Besonderheit der Reihe darf natürlich nicht fehlen, wem das zu brutal ist, kann das aber natürlich auch deaktivieren.

Auf den ersten Blick erscheint die Waffenauswahl nicht sonderlich groß, doch die vielen Aufsätze sorgen hier für größere Spieltiefe. Ich konnte ein und dasselbe Scharfschützengewehr so modifizieren, dass es entweder als langsames Präzisionsgewehr aus über 400 Metern absolut tödlich war, oder schnell und agil auf kürzere Distanzen zum Quickscopen taugte. Das Scharfschützen-Feeling ist wie gewohnt umgesetzt und macht auch am meisten Spaß, gerade das Waffengefühl bei den Maschinenpistolen fällt dagegen leider etwas ab. Aber das Spiel heißt ja Sniper Elite und nicht MP Elite.

Eine weitere positive Verbesserung sind die Talentbäume. In Teil 4 wirkten diese noch eher lieblos aufgesetzt, doch im aktuellen Spiel können sie gerade am Anfang einen echten Einfluss auf das Spiel haben. Alle freizuschalten dauert jedoch nicht allzu lange. Habt ihr alle Missionen inklusive Nebenziele absolviert, könnt ihr bereits fast alle Talente euer Eigen nennen.

Ein großes Manko ist die KI, die sich teilweise so dumm anstellt, dass es den Spielspaß bremst. In den meisten Fällen guckt sich auch der siebente Soldat noch seine sechs toten Kameraden an anstatt Alarm zuschlagen. So lange ich mich nicht in eine Sackgasse manövriert habe, konnte ich es auch mit der halben Karte aufnehmen, da mir alle Gegner schön im Gänsemarsch folgten. Zwar machte der maximale Schwierigkeitsgrad das Ganze sehr schwer und ich hatte wieder meine Herausforderung, am unklugen und vorhersehbaren Verhalten der KI änderte das aber nichts.

Sniper Elite hat sich seine eigene Nische im Bereich der Taktik-Shooter geschaffen und baut diese mit jedem Teil weiter aus. Natürlich ist auch Teil 5 noch kein AAA-Spiel, muss es aber auch gar nicht sein. Sniper Elite 5 erscheint am 26. Mai 2022 für PS5, PS4 , Xbox Sieries XS, Xbox One und PC. Direkt zum Release ist das Spiel auch im Xbox Game Pass enthalten.

Wertung

8/10

“Wer mit den bisherigen Teilen der Reihe seinen Spaß hatte, wird auch bei Sniper Elite 5 auf seine Kosten kommen. Lasst ihr die Story beiseite, bietet sich euch ein abwechslungsreicher Taktik-Shooter mit tollem Scharfschützen-Gameplay. Dabei bleibt Teil 5 nicht auf der Stelle stehen, sondern ist eine gelungene Weiterentwicklung mit ein paar guten neuen Ideen.”

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