Das Sony Xperia 5 III wurde Mitte April 2021 vorgestellt und startet Anfang Oktober 2021 auf dem Markt. Ob sich die lange Wartezeit auf dieses „kompakte“ High-End-Smartphone wirklich gelohnt hat, verraten wir euch im Test des Xperia 5 III.
- 1.Macht das 21:9-Display ein kompaktes Smartphone?
- 2.Design und Verarbeitung stimmen
- 3.OLED-Display könnte heller sein
- 4.In-Display-Fingerabdrucksensor und Wireless Charging fehlen
- 5.Umfangreiche Software überzeugt
- 6.Bei Belastung wird es warm
- 7.Sony-Kamera erzeugt natürliche Fotos
- 8.Zwei Tage Akkulaufzeit sind drin
- 9.Wertungen im Detail
Sony Xperia 5 III im Test: Fazit
GIGA-Wertung: 8.4 / 10
Das Sony Xperia 5 III hat mich im Test wirklich positiv überrascht. Ich habe es gern täglich genutzt, da es so schmal ist und gut in der Hand liegt. Die Performance ist hervorragend, die Akkulaufzeit überraschend hoch, es gibt viele Eigenschaften, die bei anderen Smartphones fehlen und auch die Kamera hat meine Erwartungen übertroffen.
An den Fingerabdrucksensor an der Seite kann ich mich persönlich aber nicht gewöhnen. Wer das schafft, wird keine Probleme mit der Freischaltung des Xperia 5 III haben. Nicht nachvollziehbar ist das Weglassen der kabellosen Ladefunktion. Bei einem 999-Euro-Handy darf so etwas einfach nicht fehlen. Auch die lange Wartezeit auf den Marktstart des Handys empfinde ich als kontraproduktiv.
Insgesamt hat Sony mit dem Xperia 5 III ein tolles Smartphone mit kleinen Makeln gebaut, über die man hinwegsehen kann, weil man dafür viele Eigenschaften bekommt, die andere Hersteller mittlerweile weglassen.
Vorteile:
- 120-Hz-Display
- Kameras
- Performance
- Dual-SIM-Funktion
- IP68-Zertifizierung
- Handling
- Akkulaufzeit
- 5G
Nachteile:
- Kein Wireless Charging
- Fingerabdrucksensor an der Seite
- Displayhelligkeit
- Wärmeentwicklung
- Preis
Macht das 21:9-Display ein kompaktes Smartphone?
Die Compact-Serie von Sony war legendär. High-End-Smartphones, die man ohne Probleme in einer Hand halten und bedienen konnte. Sony hat mal gesagt, dass sich kleine Smartphones nicht mehr verkaufen. Das scheint sich zu bewahrheiten, nicht einmal Apple hat wirklich Erfolg mit dem iPhone 12 mini. Mit dem 21:9-Display geht Sony beim Xperia 5 III einen guten Kompromiss ein. Das Smartphone ist schmal und liegt dadurch gut in der Hand. Man bekommt durch den langen Bildschirm sehr viele Informationen auf einmal angezeigt.
Doch der Formfaktor hat auch einen Nachteil. Nicht viele Inhalte sind für 21:9-Displays angepasst. Die Folge sind dicke schwarze Balken oder man vergrößert das Bild so stark, dass die Hälfte des Inhalts nicht mehr zu sehen ist. Findet man hingegen 21:9-Inhalte, macht das Schauen von Videos, Serien und Filmen viel Spaß.
Design und Verarbeitung stimmen
Obwohl das Xperia 5 III nicht jedem Trend folgt, überzeugt mich das Design. Wäre das Handy randloser, würde es natürlich noch kompakter ausfallen. Stattdessen konzentriert sich Sony auf andere Details. Zu den Eigenschaften, die die Community immer fordert, gehören:
- Die Stereo-Lautsprecher an der Front, die wirklich gut klingen.
- Ein Display, das eben nicht durch ein Loch einschränkt wird, denn die Frontkamera sitzt über dem Bildschirm.
- Der 3,5-mm-Klinkenanschluss wurde ebenfalls nicht wegrationalisiert.
- SIM-Tool? Braucht man hier nicht. Obwohl das Xperia 5 III wasserdicht ist, kann man den SIM-Slot, in den zwei SIM-Karten oder eine SIM- und microSD-Karte reinpassen, ohne Zubehör herausziehen. Und richtig gehört, man kann sogar noch den Speicher erweitern.
- Selbst eine Benachrichtigungs-LED ist da.
Spätestens jetzt müssten die Android-Fans in Ekstase verfallen und Sony das Xperia 5 III aus den Händen reißen, da genau diese Eigenschaften immer gefordert werden.
Die Verarbeitungsqualität stimmt auch. Ich hätte mir zwar matte Oberflächen gewünscht, wie man sie beim Xperia 1 III bekommt, doch ich würde sowieso eine Hülle nutzen, damit die Kamera auf der Rückseite plan abschließt und das Handy auf dem Tisch nicht mehr wackelt.
OLED-Display könnte heller sein
Der Sommer neigt sich zwar dem Ende entgegen, ab und zu hat man aber noch sonnige Tage, an denen man gern raus geht, um mit dem Sony Xperia 5 III zu fotografieren. Im normalen Gebrauch hinterlässt das OLED-Display mit 2.520 x 1.080 Pixeln einen sehr guten Eindruck.
Nur wenn es draußen zu hell ist, war mir der Bildschirm etwas zu dunkel. Hier kann Sony nicht mit Smartphones von Samsung mithalten. Da ich gleichzeitig noch das Galaxy S21 nutze, konnte ich den Unterschied direkt sehen. Vielleicht gibt es bei der nächsten Generation einen Outdoor-Modus, der die Helligkeit bei Bedarf etwas höher schraubt.
Ansonsten ist das OLED-Display von Sony hervorragend. Mit 120 Hz ist die Darstellung absolut flüssig. Farben wirken naturgetreu und nicht übertrieben. Ich habe damit gerne durch meinen Twitter-Feed gescrollt, Artikel gelesen und Streams geschaut.
In-Display-Fingerabdrucksensor und Wireless Charging fehlen
Ich teste viele verschiedene Smartphones und da gewöhnt man sich schnell an Annehmlichkeiten. Ich hatte schon früher Probleme damit, wenn ein Fingerabdrucksensor nicht auf der Rückseite oder an der Front angebracht war. Beim Sony Xperia 5 III hat sich das nicht geändert. Der Fingerabdrucksensor an der rechten Seite arbeitet ohne Probleme und sitzt auch auf einer angenehmen Höhe, im Alltag ist er für mich aber eher eine Last.
Was ich bei einem Preis von 999 Euro überhaupt nicht verstehen kann, ist der Verzicht auf eine kabellose Ladefunktion. Das gehört in der Preisklasse zum Standard und darf nicht fehlen.
Umfangreiche Software überzeugt
Grundsätzlich orientiert sich Sony bei der Software sehr stark an purem Android von Google. Trotzdem merkt man schnell, dass an vielen Bereichen Veränderungen vorgenommen wurden, die das Betriebssystem etwas intuitiver machen. Kommt man von einem stärker angepassten Handy, muss man sich umstellen. Das gelingt aber schnell.
Sony hat viele praktische Hilfefunktionen eingebaut, die einem das Betriebssystem und dessen Funktionen näher bringen. Das alles wird einem aber nicht aufgezwungen und kann einfach weggedrückt werden. Einige Standard-Apps von Google wurden durch Lösungen von Sony ersetzt. Das macht Sinn, denn die Kamera-App wird dadurch viel umfangreicher. Besonders im Profi-Modus kann man so stark eingreifen wie bei keinem anderen Smartphone. Der Nachteil? Man muss sich damit auskennen. Doch auch der automatische Modus leistet einen guten Job.
Ansonsten wirkt das Sony Xperia 5 III wie ein wirklich durchdachtes Handy, das sich im Grunde selbst erklärt und sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Nutzerinnen und Nutzer gedacht ist. Das kann man nicht von jedem Smartphone sagen. Als Betriebssystem ist Android 11 vorinstalliert und es soll auch Android-Updates geben. Android 12 und 13 werden es wohl mindestens. Die Update-Politik könnte aber besser sein.
Bei Belastung wird es warm
Die hohe Wärmeentwicklung beim Snapdragon 888 unter Volllast ist aus vielen Smartphones bekannt. Im Sony Xperia 5 III ist das Problem auch vorhanden. Spielt man sehr viel, wird das Handy schon spürbar warm. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass die Performance darunter leidet. Gut möglich, dass der Prozessor bei höheren Temperaturen gedrosselt wird, man spürt es aber nicht im normalen Gebrauch oder beim Spielen. Ich hatte auch keinen Fall, wo die Kamera plötzlich den Dienst quittierte. Kennt man ja von älteren Modellen.
Sony-Kamera erzeugt natürliche Fotos
Je nachdem, auf welche Art von Fotos man steht, kann die Qualität der Bilder des Xperia 5 III positiv, aber auch negativ gesehen werden. Viele mögen ja eher knallige Farben und Low-Light-Bilder, die komplett unnatürlich aussehen, um diese dann auf Instagram posten zu können. Die Kamera des Xperia 5 III ist eher zurückhaltend. Sie wirkt nicht wie ein überdrehter Teenager, sondern wie ein Erwachsener, der bereits Erfahrung im Leben gesammelt hat.
Grundsätzlich mag ich die Bilder des Sony Xperia 5 III. Die drei Sensoren mit jeweils 12 MP erzeugen absolut scharfe Fotos. Selbst wenn man den Zoom voll ausschöpft. Ich glaube aber, dass das nicht jeder so sieht. Für viele werden einige Bilder etwas zu lasch wirken. Hier kommt es aber wie gesagt auf den persönlichen Geschmack an.
Nachfolgend einige Fotos, die ich in verschiedenen Situationen gemacht habe. Diese sind mir im automatischen Modus direkt gelungen. Der Autofokus ist beeindruckend schnell. Nur wenn man gegen die Sonne fotografiert, können auf den Fotos ungewollte Lichteffekte entstehen. Hierbei spiegelt sich die Linse auf dem Glas der Kamera, das einen gewissen Abstand aufweist. Dadurch verlieren die Bilder an Kontrast. Hat man das im Hinterkopf, kann man tolle Fotos machen:
Zwei Tage Akkulaufzeit sind drin
Bei der Akkulaufzeit des Sony Xperia 5 III war ich positiv überrascht. Trotz des 120-Hz-Displays kam ich auf eine Display-On-Zeit von sieben Stunden. Dabei ist hier „nur“ ein 4.500-mAh-Akku verbaut. Damit kommt man locker über den Tag und kratzt schon fast an den zwei Tagen. Bei intensiver Belastung ist es entsprechend weniger.
Das Aufladen des Sony Xperia 5 III könnte etwas schneller gehen. Die kabellose Ladefunktion fehlt wie gesagt. Dafür liegt ein Netzteil bei, was man auch nicht mehr von jedem Handy behaupten kann.
Wertungen im Detail
Kategorie | Wertung (max. 10) |
Verarbeitung, Haptik und Design | 8 |
Display | 8 |
Kameras | 8 |
Software | 9 |
Performance | 9 |
Telefonie und Audio | 8 |
Speicher | 8 |
Akku und Alltag | 9 |
Gesamt | 8.4 |