Xiaomi hat dem Smart Band 7 einen neuen Fitnesstracker auf den Markt gebracht, der nicht nur mit einem Preis weit unter 100 Euro glänzt, sondern auch mit einem verbesserten Innenleben ausgestattet ist. Wir haben die Fitnessuhr getestet und geschaut, was sie sonst noch zu bieten hat.
Update vom 27.7.2022: Mit dem neuen Update hat Xiaomi einige Fehler behoben. So kann man nun verschiedene Zeitzonen einstellen und ebenso wurde die Sprach-Funktion verbessert. Doch vor allem der Trainings-Funktion kam das Update zugute: Bei bestimmten Sportarten ist nun endlich Intervalltraining möglich, sodass Pausen- und Belastungsphasen angezeigt und analysiert werden können.
Seit Juni 2022 ist die aktuelle Fitnessuhr von Xiaomi auf dem Markt, das Xiaomi Smart Band 7. Im letzten Jahr hatte bereits das Mi Band 6 vieles richtig gemacht, was bei den Vorgängern gefehlt hatte – ein größeres und besseres Display und mehr Tracking-Funktionen. Ausgereift war die Fitnessuhr dennoch nicht, weswegen es an der 7. Generation ist, noch besser zu werden. Ob der günstige Fitnesstracker das geschafft hat, erfahrt ihr in unserem Test.
- 1.Die Verpackung
- 2.Xiaomi Smart Band 7: Angenehmes Tragegefühl, komplizierte Bedienung
- 2.1.Display und Design
- 2.2.Gewohnte Android-Bedienung
- 2.3.Einrichtung: Nicht ohne das Smartphone
- 3.Ein Fitnesstracker, der mehr Arbeit macht als abnimmt
- 3.1.Zahlreiche Fitnessfunktionen
- 3.2.Ungenaues Schritt-Tracking
- 4.Starker Akku mit schneller Aufladung
- 5.Wertungen und Technische Daten
- 5.1.GIGA-Testwertung im Detail: Xiaomi Smart Band 7
- 5.2.Spezifikationen: Xiaomi Smart Band 7
Xiaomi Smart Band 7 im Test: Fazit
GIGA-Wertung: 6.7 / 10
Das Xiaomi Smart Band 7 bietet für ihren vergleichsweise günstigen Preis zahlreiche Features: Pulsmessung, Schlaftracking, Spotify-Player, Messenger – all das steckt im Fitnesstracker. Will man sein Training im Blick behalten, hat die Uhr mehrere Sportarten in petto, die die Sportübungen begleiten.
Allerdings birgt das Smart Band 7 einige Schwächen in sich: So verkompliziert einerseits die Abhängigkeit von der Mi-App und somit auch vom Smartphone die Einrichtung und Bedienung der Smartwatch. Andererseits hat die Uhr immer wieder mit Ungenauigkeiten im Tracking zu kämpfen. Entscheide ich mich für eine Fitnessuhr, sollte ich mich vor allem auf diese Funktionen verlassen können.
Auf mich wirkt die Xiaomi Smart Band 7 nicht wie eine Uhr, die hauptsächlich auf Fitness ausgelegt ist, sondern vielmehr wie eine Uhr, die unbedingt eine Smartwatch sein sollte. Und klar: Für einen Preis von unter 60 Euro (bei Saturn ansehen), bekommt man unglaublich viel geboten. Jedoch kommen dadurch die Features, die für einen Fitnesstracker relevant sind, schlichtweg zu kurz.
Die Verpackung
In dem kleinen Karton der Xiaomi Smart Band 7 findet man neben dem Fitnessarmband nur das Nötigste: Ladekabel und Gebrauchsanweisung. Sehr kompakt, sehr minimalistisch. Auf der Verpackung selbst sind zusätzliche Infos rundum das Display, die Batterie, Tracking-Funktionen und so weiter aufgedruckt, wodurch weitere Info-Blätter gespart werden können.
Auf Nachfrage gab Xiaomi auch an, dass bei der Verpackung darauf geachtet wurde, sie so klein wie möglich zu halten, um Verpackungsmüll weitestgehend zu vermeiden.
Xiaomi Smart Band 7: Angenehmes Tragegefühl, komplizierte Bedienung
Display und Design
Mit einer Diagonale von 1,62 Zoll fällt das Gehäuse des Smart Band 7 kaum auf, wofür auch das Gewicht von gerade mal 13,5 Gramm sorgt. Zudem ist das Gerät wasserdicht bis 5 ATM – Duschen und Baden mit dem Fitnesstracker ist also kein Problem. Das Smart Band ist mit einer Hand schnell angebracht, wobei man die Länge des Armbandes ganz leicht variieren kann. Während der Aluminium-Druckknopf tagsüber gute Arbeit leistet, bin ich mehrfach morgens ohne Uhr am Handgelenk aufgewacht. Gerade für bewegungsintensive Sportarten ist ein sicherer Verschluss notwendig.
Übrigens: Hat man von der gewählten Farbe genug, drückt man das Gehäuse einfach aus der Armbandfassung und wechselt das Band – die Farbauswahl lässt keine Wünsche offen. Das Silikon-Band selbst wurde aus TPU (Thermoplastisches Polyurethan) hergestellt. Obwohl das ein strapazierfähiges Material ist, geht die Herstellung von Polyurethanen mit giftigen Gasen einher und ist somit nicht ungefährlich (Quelle: Utopia).
Beim Display hat Xiaomi nicht gegeizt und liefert uns (wie beim Vorgänger) AMOLED-Technik. Die Darstellung der Apps und der einzelnen Messanzeigen ist sehr scharf. Selbst unter starker Sonneneinstrahlung hatte ich dank der 500 nits keine Probleme beim Ablesen, eine automatische Helligkeitsanpassung fehlt mir jedoch.
Gewohnte Android-Bedienung
Wer die Gesten-Steuerung von Android-Handys gewöhnt ist, muss sich bei der Uhr nicht umstellen, da sie sehr ähnlich funktioniert: Will man zurück auf den vorherigen Bildschirm, wischt man einfach von links nach rechts – dadurch konnte Xiaomi auf jegliche Tasten verzichten. Zum Aktivieren des Displays hebt man den Arm – da reagierte die Uhr für meinen Geschmack jedoch zu sensibel. Dadurch ist es mir mehrfach passiert, dass ungewollt und unbemerkt die Anzeige verändert habe. Schließlich bin ich auf das Antippen zur Bildschirmaktivierung ausgewichen. Es gibt zwar auch eine Always-On-Funktion, allerdings nagt diese am Akku.
Möchte man im Gegenzug das Display sperren, reicht es, die Handfläche auf dieses zu legen. Auf diese Weise kommt man aber nicht automatisch ins Hauptmenü zurück, sondern bleibt auf derselben Anzeige. Alles in allem funktioniert reagiert die Fitnessuhr ohne zu zögern auf verschiedene Befehle. Die Touch-Sensibilität ist sehr hoch, sodass es sehr selten vorkam, dass eine Eingabe nicht erkannt wurde.
Einrichtung: Nicht ohne das Smartphone
Die Einrichtung der Fitnessuhr funktioniert wie bei der Xiaomi Watch S1 Active, die wir ebenfalls im Test hatten: Um die Fitnessuhr zu nutzen, benötigt man die App Mi Fitness. Und um wiederum diese App nutzen zu können, braucht es einen entsprechenden Mi-Account. Für die Einrichtung ist also Geduld nötig, dann sind aber zumindest die ersten Schritte geschafft.
Obwohl die Smart Band 7 „nur“ eine Fitnessuhr ist, verstecken sich in ihr einige Features, die mit einer Smartwatch mithalten können. Verbindet man seine Messenger mit der Uhr, flattern Benachrichtigungen auch auf eurem Armband ein. Beantworten könnt ihr die Nachrichten nicht, lediglich löschen. Gleiches gilt für Anrufe: Mithilfe eures Fitness-Armbands könnt ihr diese ablehnen, aber nicht annehmen (was ich als introvertierte Person sehr begrüße).
Zusätzlich könnt ihr einen Blick auf das aktuelle Wetter werfen und Spotify steuern (aber keine Lieder abspielen). Möchte man all diese Funktionen nutzen, muss man verschiedene Berechtigungen über die App aktivieren, was für mich ein langwieriger Prozess war. Die Schuld würde ich dabei weniger der Fitnessuhr zuschieben, sondern der Mi-App. Sie ist umständlich aufgebaut, sodass man sich durch verschiedene Reiter klicken muss, um die gewünschte Einstellung zu finden.
Welche Smartwatches sich lohnen, erfahrt ihr hier:
Ein Fitnesstracker, der mehr Arbeit macht als abnimmt
Zahlreiche Fitnessfunktionen
Natürlich entscheidet man sich für einen Fitnesstracker, um (Überraschung!) seine Fitness zu tracken. Hier hat man viele Funktionen zur Auswahl: Das Xiaomi Smart Band 7 hat unter anderem Puls, Blutsauerstoff, Stresslevel und Schrittzahl durchgängig im Blick, wobei man gerade beim Blutsauerstoff eher von Schätzungen ausgehen sollte. Ist der Alltag doch mal stressiger, kann man Atemübungen machen oder bei Konzentrationsschwierigkeiten die bewährte Pomodoro-Technik (große Empfehlung fürs Klausurenbüffeln oder Hausarbeitenschreiben).
Doch auch verschiedene Trainingsübungen werden von dem Smart Band 7 begleitet: Joggen, Gehen, Home-Workouts, Radfahren, Yoga, Fußball, Badminton und noch mehr. Hat man sich für die passende Übung aus den über 110 Optionen entschieden, klickt man einfach auf „Go“ und die Uhr beginnt, Zeit, Puls und Kalorien zu messen. Das Gute: Man braucht nicht unbedingt das Smartphone an seiner Seite. Will man beispielsweise beim Joggen die gelaufene Route aufzeichnen, ist das Handy notwendig, ansonsten überspielt die Uhr nach der Sport-Session alle aufgezeichneten Daten auf das Smartphone.
Zu den Nachteilen: Wie bereits beim Test der Watch S1 Active von Xiaomi kritisiert, muss man auch bei der Fitnessuhr 3 Sekunden auf den Stopp-Button drücken, um das Training zu beenden. Nach anstrengenden Übungen raubt das schnell die Geduld. Zudem fehlt mir ein automatisches Beenden der Übung. Während die Smartwatch bei kleinsten Pausen die Übung beenden wollte, wurde darauf beim Fitnesstracker (glücklicherweise) verzichtet. Da ich aber nach dem Sport nicht immer daran denke, das Training auch auf der Uhr zu beenden, lief das Tracking teilweise noch 1 Stunde weiter. Ein Hinweis nach beispielsweise 5 Minuten wäre da ein guter Mittelweg.
Ungenaues Schritt-Tracking
Auch beim Schrittzähler zeigte der Fitnesstracker Schwächen. Einerseits gab es Probleme während des Trainings: Eine Laufrunde über 7 Kilometer wurde nach dem Joggen auf der Uhr mit 4,5 Kilometer angegeben. Andererseits hat der normale Schrittzähler im Alltag ungenau gemessen. So wurden mir nach dem Aufwachen (aber vor dem Aufstehen) eine Schrittzahl von 35 angezeigt.
Ein Fitnesstracker sollte nicht mit derartigen Ungenauigkeiten zu kämpfen haben. Gerade wenn man auf seine Fitness achtet, aus welchen Gründen auch immer, sollte man sich auf die Uhr verlassen können. Bei mir verstärkt es vielmehr den Eindruck, dass Xiaomi beim Smart Band 7 mehr Wert auf schicke Smartwatch-Features gelegt hat, anstatt sich auf den Kern des Geräts zu konzentrieren und die Fitness-Funktionen und Bedienung zu perfektionieren.
Starker Akku mit schneller Aufladung
Mit einer Kapazität von 180 mAh reicht der Akku des Xiaomi Smart Band 7 laut Hersteller bis zu 14 Tage. Mit Schlaftracking, Schrittzähler, Puls- und Blutsauerstoffmessung, aktivierten Benachrichtigungen und jeden Tag Training von 20-60 Minuten, komme ich 5 bis 7 Tage damit aus. Für diese intensivere Nutzung ein guter Mittelwert. Reduziert man die Funktionen auf ein Minimum könnte man genügend Power für deutlich mehr Tage herauskitzeln.
Muss das Xiaomi Smart Band 7 schließlich aufgeladen werden, kann man sich auf eine vergleichsweise wirklich schnelle Aufladung verlassen: Nach einer anderthalb Stunde ist die Uhr wieder voll.
Das Xiaomi Smart Band 7 gibt es in zahlreichen Farben von Schwarz über Neonorange bis hin zu Khakigrün. Die Uhr könnt ihr für einen Straßenpreis von knapp 60 Euro kaufen (bei Saturn ansehen). Außerdem ist der Fitnesstracker nicht nur mit Smartphone-Betriebssystemen ab Android 6 kompatibel, sondern kann auch mit Geräten verbunden werden, auf denen iOS 10 oder höher läuft.
Wertungen und Technische Daten
GIGA-Testwertung im Detail: Xiaomi Smart Band 7
Kategorie | Wertung (max. 10) |
Nachhaltigkeit | 6 |
Design und Verarbeitung | 7 |
Display | 8 |
Tragekomfort und Bedienung | 5 |
Software | 6 |
Fitness-Modi | 7 |
Akku | 7 |
Gesamt | 6.7 |
Hinweis: Die Kategorie „Nachhaltigkeit“ wird zu 10 Prozent auf die Gesamtnote gerechnet. Wie und warum wir Nachhaltigkeit bewerten, erfahrt ihr in unserem GIGA-Artikel.
Spezifikationen: Xiaomi Smart Band 7
Typ | Fitnesstracker |
Gewicht | 13,5 g (ohne Band) |
Akkulaufzeit | bis zu 14 Tage (pro Ladung) |
Betriebssystem | Version 1.16.0.7 (kompatibel mit Smartphones ab Android 6 oder iOS 10) |
Besonderheiten | Wassergeschützt (bis 5 ATM) |