Zendure bietet mit der SuperBase V eine richtig dicke Powerstation an, die mit mehreren Zusatzbatterien nicht nur extrem viel Energie speichern kann, sondern sich auch per Solar schnell wieder aufladen lässt. Ich konnte die SuperBase V in den letzten Wochen ausgiebig ausprobieren und habe zumindest versucht, sie so sinnvoll wie nur möglich in meinen Alltag einzubauen. Das war durch das hohe Gewicht gar nicht so leicht, wenn man in einer Wohnung lebt.
Richtig groß und schwer
Schon bei der Ankunft der SuperBase V von Zendure mit zusätzlicher Batterie und dem 400-Watt-Solarmodul war ich etwas überfordert. Geliefert wurde nämlich per Spedition auf einer Palette. Bei einem Gewicht von 59 kg bei der SuperBase V und 46 kg bei Zusatzbatterie auch kein Wunder. Zum Glück hat mir mein Nachbar geholfen, die Teile in den Keller zu hieven, denn allein wäre ich daran zweifellos gescheitert.
Wer sich also eine SuperBase V kauft, sollte möglichst ein Haus mit ebenerdiger Garage oder einem Technikraum besitzen, wo die Batterie hingestellt werden kann. Dann lässt sich die Fernsteuerung per App auch super nutzen. Bei mir was das nur bedingt möglich, denn ich hab eine Wohnung im ersten Stock und einen Garten, der hinter dem Haus ist. Entsprechend musste ich den Transport über die Treppen immer gut planen und konnte das volle Potenzial gar nicht wirklich ausschöpfen. Spannend war der Alltagstest für mich trotzdem, denn einen so leistungsstarken Solargenerator hatte ich bisher noch nie im Einsatz.
Nicht so hochwertig wie gedacht
Direkt nach dem Auspacken der SuperBase V hat mich die Materialwahl überrascht. Der verwendete Kunststoff des Gehäuses ist relativ dünn und wirkt an vielen Stellen nicht sehr hochwertig. Er lässt sich einfach verbiegen und teilweise haben sich die Klappen schon nicht mehr geschlossen. Klar, das Testgeräte ist sicher durch mehrere Stationen gegangen, doch in der Preisklasse hätte ich eine bessere Materialwahl erwartet.
Ebenfalls negativ aufgefallen ist mir die Geruchentwicklung im Einsatz. Ich habe die SuperBase V in meinem Arbeitszimmer für den PC genutzt. Das war aber nicht lange möglich, denn eine komische Geruchsentwicklung von Kunststoff hat sich immer dann breitgemacht, wenn der Lüfter anfing zu laufen. Das habe ich nicht lange ausgehalten und den Solargenerator in den Abstellraum zur Waschmaschine und Gastherme verbannt. Dort ist das Fenster immer offen und da macht der Gestank nichts. In bewohnten Räumen würde ich die SuperBase V nicht einsetzen.
Doch das ist vermutlich auch nicht der Einsatzzweck. Wie im nachfolgenden Video gezeigt, soll man die SuperBase V gar nicht permanent bewegen, sondern fest anschließen und als Akku-Speicher für die Solaranlage, zum Laden des E-Autos oder als Notstromaggregat nutzen. Hat man dafür einen festen Standort, wo dann auch die Lüfter nicht zu hören sind, dürften all diese Punkte keine große Rolle spielen. Mir sind sie in meiner Wohnung aber aufgefallen.
Das hat die SuperBase V alles drauf:
Unendlich viel Leistung
Bei kleinen Solargeneratoren und Powerstations muss man immer aufpassen, dass man die Geräte nicht überlastet. Bei der SuperBase V ist das kein Problem. Alles, was ich angeschlossen habe, wurde auch mit Energie versorgt. Sei es eine Waschmaschine, die in der Spitze knapp über 2.100 Watt gezogen hat, noch diverse Werkzeuge oder auch ein Plug-in-Hybrid. 3.800 bis 7.600 Watt sind kein Problem, wenn beispielsweise zwei Einheiten verbunden werden.
In meinem Fall stand mir die SuperBase V mit Semi-Solid-State-Batterie mit einer Kapazität 6,4 kWh und eine Zusatzbatterie ebenfalls mit 6,4 kWh zur Verfügung. Mit den 12,8 kWh hätte ich meinen Haushalt ohne Probleme vier Tage betreiben können, wenn ich die Batterie fest installiert hätte. Funktioniert während eines solchen Tests natürlich nicht. Trotzdem habe ich alles geladen und benutzt, was sich anschließen lies. Die Lebensdauer des Akkus gibt Zendure mit 10 Jahren an. Nach 3.000 Ladezyklen sollen noch 60 Prozent an Kapazität vorhanden sein.
Anschlüsse sind auch genug vorhanden. Von normalen Steckdosen bin hin zu USB-Ports und sogar einem Typ-2-Anschluss. Hier können mehrere Geräte gleichzeitig angesteckt und betrieben werden.
Die SuperBase V kann insgesamt auf bis zu 64 kWh aufgestockt werden. Damit lässt sich überschüssige Energie, die ihr beispielsweise mit eurer Solaranlage erzeugt, speichern und selbst nutzen. So könnt ihr fast schon autark leben.
Ladung per Solar oder Steckdose
Als ich die SuperBase V bekommen habe, habe ich sie in meine kleine Gartenhütte gestellt, das 400-Watt-Solarpanel angeschlossen und den Akku über mehrere Tage komplett aufgeladen. Möglich sind bis zu 3.000 Watt, wenn ihr eine kleine Solaranlage anschließen wollt. Dafür bietet Zendure die passende Hardware an. Mit dem einen 400-Watt-Panel hat das bei 12,8 kWh sehr lange gedauert.
Optional könnt ihr den Akku auch gleichzeitig an der Steckdose laden. Das wollte ich in meinem Test aber vermeiden. Ich wollte nur Sonnenenergie speichern und dann in meiner Wohnung verbrauchen. Das alles hat auch geklappt. Probleme beim Laden hatte ich nie. Das faltbare 400-Watt-Panel von Zendure gehört zu den leistungsstärksten auf dem Markt. Es hat tatsächlich oft knapp die 400 Watt geschafft, wenn die Sonne im optimalen Winkel stand. Auch Regen oder Hagel haben dem Solarmodul während des Tests nichts anhaben können.
Alles im Griff mit der App
Natürlich stellt Zendure eine passende App für die SuperBase V zur Verfügung. Sobald der Solargenerator eingeschaltet ist, könnt ihr per WLAN oder Bluetooth auf alle Funktionen zugreifen und den Status der Batterien abrufen. Wenn ihr wie ich zwei Batterien verbunden habt, bekommt ihr die Gesamtleistung auf dem Übersichtsbildschirm angezeigt. Bei verbundenen Geräten dann auch noch zusätzlich den Status der Zusatzbatterie und die Temperatur.
Habt ihr Geräte angeschlossen oder ladet ihr den Akku gerade auf, dann wird der Energiefluss im Detail angezeigt. So wisst ihr immer genau, wie viel Sonnenergie erzeugt, verbraucht und gespeichert wird. Ihr habt zudem den Stromverbrauch von angeschlossenen Geräten immer im Blick.
In den Einstellungen lässt sich viel konfigurieren. So würde ich das Einschalten des leisen Lademodus immer empfehlen. Dadurch springt der Lüfter beim Betrieb und Laden deutlich seltener an. Außerdem könnt ihr die einzelnen Ausgänge und Eingänge aktivieren sowie deaktivieren.
Im Zeitraum des Tests habe ich mehrere Firmware-Updates für die verschiedenen Komponenten der SuperBase V erhalten. Die könnt ihr ganz einfach aus der Ferne installieren, solange der Akkustand über 10 Prozent ist.
Für wen eignet sich die SuperBase V überhaupt?
Für mich persönlich war die SuperBase V mit dem Zusatzakku in einer Wohnung einfach zu viel. Ich konnte vermutlich nicht einmal im Ansatz alles ausprobieren, was dieser Solargenerator zu leisten im Stande wäre. In meinen Augen wäre sie perfekt für jemandem mit einem Haus und kleiner Solaranlage geeignet, der den Solargenerator zwar mit dem Zubehör von Zendure fest verkabeln möchte, aber trotzdem die Option bewahren will, die Powerstation mobil zu nutzen.
Das Gute an der Lösung ist zudem, dass man einfach selbst die Kapazität des Akkus erhöhen kann. Das funktioniert bei Festinstallationen sonst nicht. Das alles hat natürlich seinen Preis. Die SuperBase V allein kostet 6.299,00 Euro (bei Zendure anschauen). Mit Zusatzakku sind es 10.999 Euro (bei Zendure anschauen). Das halte ich im Hinblick auf die moderne Akku-Technologie die hier verwendet wird für einen aktuellen fairen Preis. Lohnt sich aber wirklich nur, wenn ihr das volle Potenzial ausschöpfen könnt.