Es scheint beinahe, als gebe es kaum etwas, das wir in Minecraft noch nicht gesehen hätten. Und doch – wie ein gerade einmal 22-jähriger Künstler uns zeigt, sind Kreativität und Minecraft dehnbarere Konzepte, die miteinander im Einklang gänzlich Neues hervorbringen können.
Wir sahen den Todesstern in Minecraft. Riesige Cyberpunk-Städte, Piratenschiffe, Nachbildungen aller möglichen und unmöglichen Popkultur-Figuren; wir sahen Schlösser, aber wir sahen nie etwas, wie das hier:
Was Künstler Ushio Tokura „organische Skulpturen“ und „Traumlandschaften“ nennt, unterscheidet sich nicht nur im Aufwand und künstlerischen Anspruch von den meisten – nicht allen – Minecraft-Kreationen, sondern auch in der Art und Weise, wie es gebaut ist: Minecraft ist kein starres Spiel und doch erinnere ich mich nur selten an nicht-starre Gebilde, was sicherlich auch der Block-Optik geschuldet ist. Tokuras Skulpturen dagegen fließen in sich zusammen und aus sich heraus, als ob sie sich mit Farbe auf eine Leinwand ergossen hätten und nicht Stein für Stein zusammengesetzt worden wären.
Nichts Neues, aber dennoch schön – Harry Potter in Minecraft:
Dementsprechend ist es kein Wunder, dass die Reddit-Community Tokuras Werke (wie „Flower;Corpse“ oder „Perfect Marionette“) mit begeisterten Up-Votes überschüttet. Selbst in der Community gibt es kaum jemanden, der derartige Skulpturen in Minecraft erschafft – wenngleich das Spiel oder wenigstens der Kreativmodus schon immer einer leeren Leinwand ähnelte:
„It distanced itself from what people would think of Minecraft as a game where you build houses, and instead dove straight into the world of fantasy and abstract sculpting“, erklärt Tokura gegenüber PCGamer. Falls du selbst noch kein Minecrafter bist, aber gerne einen Blick in das Blöckchen-Spiel wagen würdest, empfehle ich dir die kostenlose Browser-Version des klassischen Spiels.
Auch, wenn ich hier und heute nicht in die „Sind Videospiele Kunst?“-Diskussion einsteigen möchte, mögen Menschen wie Tokura das Thema weiter vorantreiben und womöglich – hoffentlich – auch andere Künstler davon überzeugen, dass Spiele auf unterschiedlichste Arten und Weisen genutzt werden können. Gerade Spiele wie Minecraft.