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5W30 oder 5W40: Was bedeuten die Motorölangaben?


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Es genügt nicht, irgendein Motoröl ins Auto zu gießen. Es muss die richtigen Fließeigenschaften haben und wichtige Herstellerkennzeichnungen sollten eingehalten werden. Was Angaben wie „5W30“ oder „10W40“ bedeuten und wie ihr das richtige Öl findet, erklären wir euch hier.

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Motoröl: Was bedeuten Angaben wie 5W30? – die Unterschiede

Die Zahlen auf Motorölen geben an, wie zähflüssig das Öl bei kalten und warmen Temperaturen ist (= Viskosität/Fließfähigkeit). Diese Angabe wird SAE-Spezifikation genannt („Society of Automotive Engineers“).

Am Beispiel von „5W30“ bedeutet das:

  • 5W: Je niedriger die Zahl vor dem „W“ (Winter), desto dünnflüssiger ist das Öl bei kalten Temperaturen. Ein 5W30-Öl ist also bei niedrigen Temperaturen deutlich dünnflüssiger als ein 10W30-Öl.
  • 30: Je niedriger die hintere Zahl ist, desto dünnflüssiger ist das Öl bei heißen Temperaturen (Betriebstemperatur des Motos). Ein 5W30-Öl ist also bei höheren Temperaturen deutlich dünnflüssiger als ein 5W40-Öl.
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Anderes Beispiel: Ein 5W30 ist sowohl in kalten als auch wärmeren Umgebungen dünnflüssiger als ein 10W40, weil die jeweiligen Zahlen kleiner sind als beim anderen Öl. Alternativ kann man sagen: Das 5W30 hat eine geringere Viskosität als das 10W40. Da hier pro Öl zwei Viskositätsklassen angegeben sind („5W“ + „30“) werden diese auch Mehrbereichsöle genannt.

Der YouTube-Kanal „JP Performance“ zeigt die Fließeigenschaften und erklärt die wichtigsten Unterschiede der Motoröle im Video:

Dünn- oder dickflüssig: Warum sind Angaben wie 5W30 oder 5W40 wichtig?

Motoröle sind bei kalten Temperaturen grundsätzlich zähflüssiger und fließen dadurch langsamer als in wärmeren Umgebungen. Angenommen ihr startet ein Auto im Winter, dann müssen die mechanischen Bauteile möglichst schnell geschmiert werden, damit ein Motorschaden verhindert wird. Hat man dann das falsche Motoröl eingefüllt – beispielsweise ein 15W30, das bei kalten Temperaturen zu dickflüssig ist – dauert es länger, bis das Öl in jede Ritze des Motors gelangt ist. Fährt man dann zu früh los, kann ein Motorschaden entstehen oder zumindest ein erhöhter Verschleiß.

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Für das Auto ist es also wichtig, ein Motoröl zu wählen, das auch bei niedrigen Temperaturen ausreichend flüssig bleibt. Sinnvoll wären da beispielsweise Motoröle wie „5W30“, „5W40“, „0W30“ oder „0W40“. In Deutschland werden oft sogenannte Mehrbereichsöle verwendet, die sowohl für den Sommer und Winter geeignet sind wie „5W30“ oder „5W40“. Je nachdem, in welcher Klimazone ihr unterwegs seid, ist es sinnvoll, ein entsprechend angepasstes Öl mit passender SAE-Angabe zu wählen.

Diese Angaben sind wichtig. Bildquelle: GIGA
Diese Angaben sind wichtig. (© GIGA)

Wie finde ich das richtige Motoröl?

Schaut in die Wartungsunterlagen eures Fahrzeugs beziehungsweise in die Anleitung oder ins Service-Heft. Dort hat der Hersteller die empfohlene Öl-Kennzeichnung angegeben. Falls ihr die Unterlagen nicht mehr habt, fragt bei eurem Fahrzeughändler nach. Habt ihr ein Fahrzeug gebraucht gekauft, sucht eure Fahrzeug-Marke und das -Modell in Kombination mit dem Schlagwort „welches Motoröl“ im Internet. Ansonsten kann euch auch jede KFZ-Werkstatt beraten.

Alternativ öffnet ihr einfach mal die Motorhaube und schaut nach, beim letzen Service ein kleines Schildchen in den Motorraum gehängt wurde. Darauf hat die vorherige Werkstatt eingetragen, wann der letzte Ölwechsel erfolgt ist und welches Öl verwendet wurde. Alternativ könnt ihr das richtige Motoröl über eure Fahrzeug-Schlüsselnummern (HSN/TSN) bestimmen: Auf der Webseite von „Liqui Moly“ beispielsweise könnt ihr das richtige Motoröl anhand der Schlüsselnummer oder eurer Fahrzeugart herausfinden (Marke, Modell, Fahrzeugtyp). Diese Infos findet ihr auch im Fahrzeugschein.

Weitere Öl-Spezifikationen beachten wie „VW 502 00/505 00“!

Angenommen der Hersteller gibt ein 5W30-Motoröl vor, dann genügt es nicht, irgendein Motoröl mit der Kennzeichnung 5W30 zu kaufen! Oft sind weitere Herstellerangaben zu sehen: Bei Renault oder Dacia findet man beispielsweise den Zusatz „Renault RN0700/0710“. Bei VW ist es „VW 502 00/505 00“, bei BMW steht vielleicht „BMW Longlife-01“, bei Porsche gibt es „Porsche A40“ und bei Peugeot „Peugeot Citroen (PSA) B71 2296“.

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Zusätzlich zur richtigen Viskosität des Öls, solltet ihr darauf achten, dass die weiteren Herstellerangaben ebenfalls vom Öl eingehalten werden! So seit ihr auf der sicheren Seite und riskiert keinen Motorschaden. Denn ein neuer Motor oder eine Reparatur ist meistens teurer als ein neues Auto. Außerdem übernehmen Versicherungen in der Regel keine Verscheißschäden.

Was bedeutet die Angabe ACEA A3/B4 bei Motoröl?

Die Kennzeichnung gibt die Qualität des Motoröls an.

Beispiel: Motoröle für PKWs werden als Kombination von Otto- und Dieselmotoren angegeben – etwa ACEA A3/B4.

  • ACEA steht für „Association des Constructeurs Européens d‘Automobiles“ (Verband europäischer Autohersteller).
  • Danach folgt ein Buchstabe: A (PKW-Ottomotoren), B (PKW-Dieselmotoren), C (PKW-Dieselmotoren mit Partikelfilter) oder E (LKW-Dieselmotoren).
  • Die Zahl hinter dem Buchstaben bestimmt die Leistung des Öls:
    • A1/B1: Leichtlauf-Motoröle mit abgesenkter HTHS-Viskosität
    • A2/B2: Standard-Motoröle
    • A3/B3: Premium-Motoröle, scherstabil und für längere Invervalle
    • A4/B4: Wie A3/B3, aber auch für Common-Rail-Diesel und Bezin-Direkteinspritzer geeignet
    • A5/B5: Premium-Leichtlauföle ähnlich wie A3/B4 für verlängerte Intervalle mit abgesenkter HTHS-Viskosität

Der YouTube-Kanal „KFZ-Schule“ hat dies sehr gut in seinem Video erklärt:

Mineralisches oder synthetisches Öl verwenden?

Beide Öl-Arten unterscheiden sich im Herstellungsprozess. Grundsätzlich kann man sagen, dass synthetische Öle eher für moderne Motoren gedacht sind und mineralische Öle für ältere. Außerdem werden mineralische Öle für Autos immer unwichtiger, da sie nicht die Leistung eines synthetischen Öls erreichen. Synthetische Öle haben beispielsweise in der Regel eine bessere Schmierleistung als Mineralöle. Falls ihr allerdings noch ältere Auto- oder Motorräder nutzt, kann es sinnvoll sein, zum mineralischen Öl zu greifen. Sprecht das am besten mit dem KFZ-Mechaniker eures Vertrauens ab.

Mischt die Industrie synthetische und mineralisches Öl, ergibt sich ein teil-synthetisches Öl. Dieses wird aber immer unwichtiger, weil die Öl-Leistung durch den mineralischen Anteil abnimmt.

Hier erklärt der YouTube-Kanal „Nils Homann“, wann und warum er mineralisches oder synthetisches Öl benutzt:

Was bedeutet „Leichtlauf-Öl“?

Ein Leichtlauf-Öl hat die Vorteile, dass es weniger Reibungsverluste im Motor gibt und ein besseres Fließverhalten bei niedrigen Temperaturen hat. Es soll zudem auch dazu führen, dass der Motor weniger Kraftstoff verbraucht. Dies aber vermutlich nur in einem sehr geringen Maß.

Kann ich verschiedene Öle miteinander mischen?

Nein. Lieber nicht. Man denkt sich vielleicht, wenn man zwei Öle mit „5W30“ von unterschiedlichen Herstellern hat, das man diese einfach mischen kann. Theoretisch wäre dies vielleicht möglich. Allerdings raten wir davon ab. Denn jedes Öl hat eine andere Eigenschaften bezüglich Schmierung, Schäumung und Hitzetransport. Das heißt, am besten keine Öle mischen, auch wenn sie auf den ersten Blick kompatibel sein müssten. Ihr müsst schon wissen was ihr tut oder Erfahrung damit haben. Grundsätzlich solltet ihr bei einem Ölwechsel das gesamte alte Öl ausfließen lassen und dann erst das neue Öl nachgießen.

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