Die Strompreise erreichen immer neue Höhen und spätestens jetzt stellen sich immer mehr Gamer die Frage, wie hoch der Stromverbrauch ihres Gaming-PCs ist.
Im folgenden Artikel stellen wir euch anhand von drei Beispielrechnungen den Verbrauch in den verschiedenen Gaming-PC- Klassen, eine Formel und ein Tool vor, mit dem ihr ganz einfach euren Stromverbrauch selbst berechnen könnt.
Der Durchschnittspreis lag im April 2022 für eine Kilowattstunde Strom bei 37,14 Cent und dieser wird, befeuert durch die Inflation, weiter steigen. Das ist für das Gaming sehr ungünstig, da die größten Leistungssprünge in den vergangenen Jahren oft nur durch stark erhöhte Leistungsaufnahme erreicht werden konnten.
Stromverbrauch eines Einsteiger-, Mittel- und Highend-PCs
Das beste Beispiel hierfür sind die Performance-Spitzenreiter bei Grafikkarten und CPUs. Hier hat sich der Durchschnittsverbrauch bei den Spitzen Modellen der letzten Generation (RTX 2080ti) zu der aktuellen Generation (RTX 3090ti) von 260 Watt auf 450 Watt beinahe verdoppelt.
Einsteiger-PC | Mittelklasse-PC | Highend-PC | |
CPU | Vierkern-CPU | Sechskern-CPU | Zwölfkern-CPU |
GPU | Geforce GTX 1060/ Radeon RX 5500XT | Geforce RTX 2070/ Radeon RX 6600 | Nvidia RTX 3080ti/ Radeon RX 6900 XT |
RAM | 8GB | 16GB | 32GB |
Netzteil | 450 Watt | 550 Watt | 850 Watt |
Bildschirm | 24 Zoll | 27 Zoll | 30 Zoll |
Verbrauch | 280 Watt | 350 Watt | 550 Watt |
Die Stromkosten der Beispiel-PCs
Laut einer Studie des Bundesverbands für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien, spielt der durchschnittliche Gamer circa zehn Stunden pro Woche. Diesen Wert haben wir mit dem Durchschnittsverbrauch der Beispiel-PCs verrechnet und in zwei übersichtlichen Tabellen übertragen. Für eine bessere Vergleichbarkeit, haben wir auch den Verbrauch pro Stunde berechnet. Als Strompreis nahmen wir zur Berechnung den derzeitigen Durchschnittspreis von 37,12 Cent pro Kilowattstunde.
Der Verbrauch ist doch schon sehr unterschiedlich. Wie zu erwarten, verbraucht der High-End PC am meisten Strom, kostet mit 108 Euro mehr als doppelt soviel wie das Einsteiger-Setup. Den Sweetpoint trifft das Mittelklasse-Modell, hier kriegt ihr das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
Stromkosten-Formel
Ihr könnt euch auch ganz leicht den genauen Verbrauch eures PCs, anhand der folgenden Formel selbst ausrechnen:
Berechnungsformel Jahresverbrauch: (Stromverbrauch Gaming-PC : 1000) × Strompreis pro Kilowattstunde× Nutzungsdauer pro Tag × 365
Noch einfacher geht es mit dem Outervision Power Supply Calculator ( englischsprachiges Tool), mit dem ihr ganz einfach die in eurem PC verbauten Komponenten in das Tool eintragen könnt. Am Ende müsst ihr einfach nur die durchschnittliche Nutzungsdauer und den Strompreis einstellen und das Tool rechnet den Verbrauch und den wahrscheinlichen Jahresverbrauch aus.
Falls ihr euch nicht sicher seid welche Hardware verbaut ist, könnt ihr ein Programm wie hwinfo nutzen.
So könnt ihr mit einfachen Tricks Stromsparen
Da nicht abzusehen ist, ob die Preise wieder fallen, steht die Frage im Raum, ob und wie sich der Verbrauch verringern lässt.
Undervolting
Undervolting bedeutet, dass die Grafikkarte oder die CPU bei weniger Stromverbrauch die gleiche oder nur leicht verminderte Leistung bringen. Das ist möglich, da Hersteller gerne mehr Strom durch diese jagen, damit sie zu 100% stabil laufen. Sehr oft ist das aber gar nicht. Um das herauszufinden, senkt man die Spannung schrittweise mithilfe von Tools wie MSI Afterburner, um so die niedrigste für ein stabil laufendes System benötigte zu finden.
Wirkungsgrad Netzteil
Bei Netzteilen gibt es verschiedene Wirkungsgrade von Bronze bis Titan. Diese stellen dar wie gut der eingehende Strom vom Netzteil eingesetzt wird. Einen sehr guten Artikel findet ihr hier.
Da die Strompreise immer weiter steigen, wollte ich, wie viele andere Menschen im Moment, kürzlich die Stromfresser in meiner Wohnung ausfindig machen. Als ich daraufhin den Verbrauch meines Gaming PCs berechnete, war ich froh, dass ich saß, ansonsten wäre ich wohl umgekippt. Mir war bewusst, dass er als High-End Gerät nicht gerade auf Stromsparen getrimmt ist, aber die Höhe des Ergebnisses kam dann doch überraschend. 550 Watt! Plus 70 Watt für meine beiden Bildschirme. 23 Cent kostet mich also meine kleine Höllenmaschine unter Volllast. Klingt erst einmal nach nicht soviel, aber wenn man wie ich, doch gerne öfter zockt und dazu an dem Gerät auch arbeitet, kommt am Ende eine ganz schöne Summe raus. Also wird jetzt gespart. Die Grafikkarte und der CPU sind undervoltet, wenn nicht unbedingt nötig ist nur noch ein Bildschirm an und wenn nur Schreibarbeit ansteht wird der Laptop genutzt!