Bei einer Kündigung empfiehlt es sich immer, das Kündigungsschreiben per Einschreiben zu verschicken, um sich rechtlich abzusichern. Doch welche Art von Einschreiben ist für welchen Zweck gedacht? Und was muss man beachten? Wir klären euch auf!
Was ist ein Einschreiben?
Das Versenden per Einschreiben ist ein Art der nachvollziehbaren Briefdienstleistung. Soll heißen, dass ihr den Sendeverlauf eures Briefes nachvollziehen könnt und einen sogenannten Zugangsnachweis erhaltet. Entweder erfolgt dieser durch den Postboten, wenn er den Brief beim Empfänger in den Briefkasten wirft, oder durch den Empfänger selbst, der (persönlich) den Eingang der Post mit seiner Unterschrift bestätigen muss.
Warum sollte man per Einschreiben kündigen?
Wenn ihr euer Kündigungsschreiben mit einem „normalen“ Brief versendet, dann habt ihr keinen Nachweis, dass die Kündigung fristgemäß beim Empfänger eingetroffen ist. Euer Vertragspartner kann also behaupten, euer Schreiben zu spät erhalten zu haben und ihr habt nichts gegen ihn in der Hand. So kann es passieren, dass sich der Kündigungsvorgang unnötig in die Länge zieht und ihr im Endeffekt mehr Geld für euren Vertrag bezahlen müsst, da er verlängert wurde. Ebenso kann euer Vertragspartner behaupten, den Brief nie erhalten zu haben. Mit einem Einschreiben und dem damit einher gehenden Zugangsnachweis könnt ihr das widerlegen.
Außerdem könnt ihr bei der Deutschen Post eure Sendung online nachverfolgen. Diese Sendungsverfolgung ist im Preis des Einschreibens enthalten.
Wo genau ihr die Nummer zur Sendungsverfolgung findet, wird euch ebenfalls unter dem oben stehenden Link erklärt.
Welche Arten von Einschreiben gibt es?
Die Deutsche Post bietet verschiedene Arten von Einschreiben an:
- Das „normale“ Einschreiben eignet sich am besten für Kündigungen bei Telefon- und Internetanbietern sowie Kündigungen von Mietverträgen. Der Zugang des Briefes muss von der Person, die die Sendung entgegen nimmt durch eine Unterschrift bestätigt werden. Das muss allerdings nicht der Adressat selbst sein, auch andere empfangsberechtigte Personen können unterschreiben. Bei Firmen wäre das beispielsweise die Vertretung, bei Privatpersonen Familienangehörige oder Ehepartner (wenn sie ebenfalls im selben Haus wohnen).
Hinweis: Die Zugangsbestätigung und die Unterschrift könnt ihr nur Online abrufen, macht also einen Screenshot!
- Das Einwurfeinschreiben könnt ihr für Kündigungen von Abonnements oder Versicherungen verwenden. Hier muss nur der Zusteller (also der Postbote) mit einer Unterschrift bestätigen, dass euer Brief beim Empfänger eingegangen, also im Briefkasten gelandet ist.
- Ein Einschreiben mit Rückschein ist die sicherste Variante, da ihr nach der Zustellung eures Briefes eine schriftliche Empfangsbestätigung erhaltet. Diese wird euch auf dem Postweg zugesandt. Wenn ihr beispielsweise euer Arbeitsverhältnis kündigen wollt, dann empfiehlt sich ein Einschreiben mit Rückschein.
- Der Zusatz „Eigenhändig“ wird einem Einschreiben beigefügt, wenn ihr wollt, dass der Empfänger selbst die Zustellung eurer Sendung persönlich mit seiner Unterschrift bestätigt. Allerdings kostet das ein bisschen mehr.
Was kostet ein Einschreiben?
Ja, eine Sendung per Einschreiben ist deutlich teurer als der „normale“ Postweg. Allerdings raten wir euch, bei einem wichtigen Sachverhalt wie einer Kündigung ein paar Euro mehr zu investieren, da sie euch im Falle von Komplikationen einiges an Ärger ersparen können. Mit dem Zugangsnachweis seid ihr auf einer sichereren Seite. Hier findet ihr die Preise für die verschiedenen Arten von Einschreiben:
Aufpreis zum Porto | Online abrufbar | |
Einschreiben Einwurf | +2,20 € | ja |
Einschreiben | +2,50 € | ja |
Einschreiben Eigenhändig | +4,70 € | ja |
Einschreiben Rückschein | +4,70 € | nein |
Einschreiben Eigenhändig Rückschein | +6,90 € | nein |
Hinweis: Beachtet, dass ihr zusätzlich zum Preis des Einschreibens noch das Briefporto (Briefmarke) bezahlen müsst!
Wie versendet man einen Brief per Einschreiben?
Wenn ihr eure Kündigung geschrieben habt, dann steckt sie in einen normalen, ausreichend frankierten Briefumschlag. Dann habt ihr zwei Möglichkeiten:
- Ihr könnt euren Brief vor Ort bei einer Postfiliale aufgeben und bezahlt dort für das Einschreiben, was ihr haben wollt.
- Ebenfalls bietet die Deutsche Post auf ihrer Internetseite die Möglichkeit, eine sogenannte Einschreiben-Internetmarke zu erstellen und direkt auszudrucken. Diese klebt ihr dann auf euren Briefumschlag und werft ihn beim nächsten Postkasten ein:
Wann empfiehlt sich ein Einschreiben?
Wir haben euch bereits erläutert, für welche Zwecke sich welches Einschreiben am besten eignet. Mit einem Eigenhändigen Einschreiben mit Rückschreiben seid ihr definitiv auf der sichersten Seite, allerdings kostet es auch fast 7 Euro. Bei „unwichtigeren“ Kündigungen wie beispielsweise einer Mitgliedschaft im Fitnessstudio reicht auch ein Einwurfeinschreiben aus. Wenn ihr euch das Geld für ein Einschreiben sparen wollt, dann seht nach, welche Kündigungsformen euer Vertrag noch zulässt.
Normalerweise bedarf eine Kündigung der Textform. In vielen Fällen ist es euch also auch möglich, dass ihr per Mail oder sogar über ein dafür vorgesehenes Internetportal kündigt. Wenn ihr also euer Spotify-Abo kündigen wollt, geht das ganz einfach mit ein paar Mausklicks. Euren Mietvertrag solltet ihr aber am besten auf dem Postweg per Einschreiben kündigen.